Marienkäfer und Florfliegen fressen Blattläuse, Bienen bestäuben Blüten und Regenwürmer lockern den Boden auf. Das alles sind Beispiele für Nützlinge, Lebewesen die dem Menschen nützen und seinen Bedürfnissen und Anforderungen an die Umwelt entsprechen. Der Begriff des Nützlings wird vor allem im Gartenbau und in der Landwirtschaft verwendet. Dort fördern Nützlinge das Wachstum und Wohlergehen der erwünschten Pflanzen.
Nützlinge bewirken also genau das Gegenteil von dem, was man von den Schädlingen normalerweise erwartet. Schädlinge beeinträchtigen nämlich das Wachstum erwünschter Pflanzen und vernichten im Extremfall ganze Ernten. Darüber hinaus können sie wirtschaftliche Schäden anrichten und die Gesundheit des Menschen gefährden.
Nützlinge werden auch in der biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Hier kommen dann hauptsächlich Viren oder Lebewesen zum Einsatz, die den jeweiligen Schadorganismus als Nahrung oder Wirt brauchen.
Die bekanntesten Nützlinge sind:
Welche Rolle spielen Nützlinge in unseren Gärten?
Zu den Nützlingen werden zumeist Insekten oder Spinnentiere gezählt, die einen gewissen Nutzen für den Menschen haben. Sei es im Haushalt oder draussen im Garten. Besonders im Garten ist die Ansiedlung diverser Nützlinge sinnvoll, um einen verstärkten Befall der Nutzpflanzen mit Schädlingen vorzubeugen.
Wie Ihnen Nützlinge im Garten bei der Schädlingsbekämpfung helfen, welchen nutzen sie allgemein für uns haben und wann Nützlinge zu Schädlingen werden können, all das lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Nützlinge gegen Schädlinge
Insekten, die Zier- oder Nahrungspflanzen schädigen, können selbst Opfer anderer Insekten werden. Nicht nur Marienkäfer, sondern auch Florfliegen und Kurzflügler fressen Blattläuse. Kurzflügler stellen unter anderem auch noch Kohlweißlingsraupen, Larven und Milben nach. Laufkäfer fressen Drahtwürmer, Insektenraupen, Kartoffelkäfer und kleine Schnecken. Bestimmte mikroskopisch kleine Fadenwürmer befallen Larven, die Getreide und andere Pflanzen schädigen oder abtöten. Viele dieser und anderer Nützlinge werden im biologischen Anbau gezielt als natürliche Schädlingsbekämpfer auf Anbauflächen ausgebracht. Auch Wirbeltiere können Nützlinge sein. Dazu gehören Singvögel wie die Meise und der Gartenrotschwanz. Denn sie ernähren sich unter anderem von Insektenraupen.
Nützlinge für einen fruchtbaren Boden
Pflanzenreste werden maßgeblich durch verschiedene Bakterien und Pilze im Boden kompostiert. Auch Regenwürmer sorgen für einen fruchtbaren Boden. Sie graben Gänge, die den Boden auflockern, durchlüften und seinen Feuchtigkeitshaushalt regulieren. Gleichzeitig fressen sie abgestorbene Pflanzenteile und bringen ihre Verdauungsprodukte als Dünger in tiefere Bodenschichten. Zusätzlich helfen Gliederfüßer wie die Assel, abgestorbenes pflanzliches Material in neue Nährstoffe für Pflanzen umzuwandeln.
Bestäuber
Ein großer Teil der Nutzpflanzen ist darauf angewiesen, von Insekten wie Bienen und Hummeln oder auch der Märzfliege bestäubt zu werden. Das betrifft vor allem Gewürzpflanzen, Obst und Gemüse.
Vom Nützling zum Schädling
Die Abgrenzung zwischen Nützlingen und Schädlingen ist nicht immer eindeutig. Zwischen diesen beiden Gruppen stehen die Lästlinge. Das sind Tiere, die vom Menschen meist als Belästigung empfunden werden. Sie sind nicht unmittelbar schädlich oder gefährlich, können aber erschreckend oder ekelerregend wirken. Typische Lästlinge sind Mücken, Wespen, Fliegen, Spinnen und Ameisen. Zu ihnen können aber auch Wirbeltiere wie Stadttauben oder Waschbären gehören. Wenn Lästlinge massenhaft auftreten, können sie zu Schädlingen werden, etwa weil sie die Feldfrüchte nun übermäßig anfressen oder weil sie über Vorräte im Haus herfallen.
Selbst Nützlinge können am falschen Ort oder bei zu großer Anzahl zu Lästlingen oder Schädlingen werden. So sind Amseln meist gern gesehene Schädlingsvertilger. Dennoch können schon ein paar von ihnen einen Kirschbaum leerfressen. Ein weiteres Beispiel bietet der Ohrwurm. Er ist ein Allesfresser, der auch Blattläuse und Insektenraupen nicht verschmäht. Er wird zum Schädling, sobald er in größerem Umfang weiche Pflanzenteile wie die Blüten anfrisst. Härtere Fruchthäute kann er dagegen nicht anfressen und nutzt lediglich Schadstellen an Früchten aus, um daran seinen Appetit zu stillen.