Der Balkenschröter (Dorcus parallelipipedus) ist ein in Deutschland in allen Bundesländern anzutreffender Käfer der Familie der Schröter. Er hat außerordentlich kräftige Kiefern, welche so scharf sind, dass er damit in der Lage ist, auch menschliche Haut zu durchbeißen.
Die adulte Form dieser Art hat nur eine Lebenserwartung von 6-8 Wochen. Mehr Informationen zum Aussehen, zur Lebensweise und zur Fortpflanzung des Balkenschröter, lesen Sie hier in diesem Artenportrait.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen des Balkenschröters
Der Körper des Käfers ist 20 – 30 mm lang und von einer matten dunkelbraunen bis schwarzen Färbung. Der leicht punktierte Kopf des Männchens ist wesentlich breiter als der des Weibchens. Halsschild und gerunzelte Flügeldecke des Käfers sind ebenfalls leicht punktiert. Die Fühler sind zehngliedrig mit vier Endgliedern.
Das Verbreitungsgebiet und der Lebensraum
Seine Heimat ist Europa. Er ist in Mittel-, Süd- und Osteuropa weit verbreitet. Seine Art ist von Dänemark und Mittelschweden über Spanien, Portugal, bis nach Griechenland und die Türkei anzutreffen. Des Weiteren findet man ihn auch in Klein- und Vorderasien sowie Nordafrika (Marokko). Sein natürliches Habitat sind lichte Laubwälder, meist Eichen- oder Buchenwälder, wo er in Baumstubben, Totholz oder faulendem Holz umgestürzter Bäume lebt. Man findet ihn auch in Auenwäldern am Ufer großer Flüsse.
Die Lebensweise und die Ernährung
Die Käfer sind sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv. Die Flugzeit der Käfer ist von Mai bis Juli. In Obstgärten mit altem Baumbestand sind sie besonders oft anzutreffen. Die Käfer lecken zwar liebend gern Baumsäfte aus Wunden in der Baumrinde auf, fressen ausnahmsweise aber auch mal Blätter. In der Zeit von Mai bis August kann man die Käfer tagsüber auf Waldwegen laufen sehen. In der Dämmerung fliegen sie auch mal ganz gerne. Ihr Aktionsradius ist dabei meistens auf wenige Kilometer beschränkt. In der Regel bleiben die Käfer aber an einem Standort. Die Larven leben von vermodertem Totholz ihrer Wirtsbäume, überwiegend Eichen und Buchen. Das Totholz ist meist von Pilzen durchsetzt und hat daher auch noch einen Nährwert. Die Lebensweise des Käfers wirkt sich daher günstig auf den Abbau von Totholz oder Baumstubben aus. Der Abbau wird insgesamt beschleunigt.
Die Fortpflanzung des Balkenschröters
Der Lebenszyklus des Käfers dauert insgesamt mehrere Jahre. Der Balkenschröter ist mit Ende seines Puppenstadiums sofort geschlechtsreif. Die Paarungszeit der Käfer beginnt im Monat Juni und erstreckt sich bis in den Monat August. Nach der Begattung legen die Weibchen meist 20 bis 25 Eier an verschiedenen Stellen im morschen Holz toter Eichen oder Buchen ab. Die Larven schlüpfen nach etwa zwei bis drei Wochen. Nach 2 – 3 Jahren und dem Durchlaufen mehrerer Larvenstadien verpuppen sich die Larven dann in einer Höhlung (Puppenkammer) im modernden Holz oder im Boden. Die Käfer schlüpfen im Spätsommer bleiben aber vorerst noch am gleichen Ort und überwintern dort auch. Im folgenden Frühjahr verlässt der Käfer dann seine Puppenwiege, um Weibchen zu suchen. Die Männchen balzen um die Weibchen und tragen Ritualkämpfe aus. Dabei wird aber kein Kontrahent verletzt. Der Gewinner darf sich dann mit dem Weibchen paaren.
Die natürlichen Feinde des Balkenschröters
Der größte Feind ist der Mensch, der durch die intensive forstwirtschaftliche Nutzung der Wälder und massive Flurbereinigungsmaßnahmen den natürlichen Lebensraum des Käfers immer weiter einschränkt. In Deutschland gilt der Balkenschröter gebietsweise nicht als selten, steht aber in einigen Bundesländern, z. B. Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein etc. auf der Roten Liste bedrohter Tierarten. Er steht in Deutschland generell unter Naturschutz. Der Käfer hat im Wald aber auch natürliche Feinde. Besonders Vögel erbeuten ihn öfters. Die Vögel verspeisen in der Regel nur den weichen Hinterleib und lassen die ungenießbaren Teile wie Kopf, Nackenschild, Beine und Flügeldecken zurück. Diese findet man dann manchmal am Rand der Waldwege liegend.
Ich habe nun schon 2x einen Balkenschröter käfer aus meinem Haus gerettet. Ich lebe in einem modernenHolzhaus (Douglasie) in einer Stadt aber umgeben von einem wilden Garten, viel Hecken und Bäume… Mutet parkartig an… Jetzt habe ich irgendwo gelesen, dass Balkenschröter Schädlinge sind?! Muss ich mich jetzt um mein Haus sorgen??
Hallo Frau Etwzeiler,
normalerweise brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Die Larven der Balkenschöter ernähren sich nämlich von faulem Holz und ich denke mal nicht, dass ihr Holzhaus faulige Stellen besitzt.
Viele Grüße
Enrico Lauterschlag
Dieser Käfer ist nicht schädlich
Hallo Andi, da hast du recht. Vielen Dank für die Klarstellung.