Schaben (Blattodea) werden umgangssprachlich auch gerne als Kakerlaken bezeichnet. Es ist schon erstaunlich, welch schlechten Ruf dieses Insekt hat, zumal nur rund ein Prozent der Tiere aus der Ordnung der Schaben in der Nähe des Menschen wohnen. Der Großteil der 4.600 Schabenarten lebt nämlich völlig unabhängig und kommt nicht mit dem Menschen in Berührung.
Für die meisten Menschen gehören die Schaben, insbesondere die Küchenschaben, aber trotzdem zu den ekelerregendsten Insekten und gelten als Schädlinge. Sie können viele für den Menschen gefährliche Krankheiten übertragen, so zum Beispiel Typhus, Wurmparasiten, Tuberkulose, Ruhr, Salmonellose und Schimmelsporen.
Unterthemen:
Artenübersicht
Es gibt viele verschiedene Arten von Schaben. Einige wichtige Vertreter habe ich mir rausgesucht und stelle diese in ausführlichen Artenportraits näher vor. Informieren Sie sich über das Aussehen, die Lebensweise und erhalten viele weitere Hintergrundinformationen zu der jeweiligen Art, damit Sie diese besser verstehen und bekämpfen können.
Art | Kurzbeschreibung | |
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Amerikanische Großschabe (Periplaneta americana) | Die Amerikanische Großschabe (Periplaneta americana) stammt trotz ihres Namens sehr wahrscheinlich aus Afrika. Sie ist eine der größten Küchenschaben und bevorzugt... | |
Bernstein Waldschabe (Ectobius vittiventris) | Die Bernstein Waldschabe (Ectobius vittiventris) gehört zur Familie der Waldschaben (Ectobinnae). Ursprünglich stammt sie aus dem südeuropäischen Raum. Inzwischen... | |
Braunbandschabe (Supella longipalpa) | Die Braunbandschabe (Supella longipalpa), auch Möbelschabe genannt, ist eine nach Deutschland eingewanderte Schabenart, die seit ungefähr drei Jahrzehnten bei... | |
Deutsche Schabe (Blattella germanica) | Schon der Name an sich löst bei vielen Ekel und Schaudern aus – im Gegensatz zu vielen anderen Schädlingen hat die Deutsche Schabe (Blattella germanica) einen... | |
Gemeine Küchenschabe (Blatta orientalis) | Die Gemeine Küchenschabe (Blatta orientalis) wird auch Orientalische Schabe oder Bäckerschabe genannt und gehört zu den ungefähr 3.500 Kakerlakenarten. Von diesen... |
Bilder von Schaben
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Mehr Bilder ladenAussehen, Lebensweise und Schadwirkung der Schaben
Ohne Zweifel haben die Schaben ein schlechtes Image, dennoch sind sie exzellente Überlebenskünstler. Sie bilden soziale Systeme und sind zudem recht urtümliche Insekten. In den letzten 350 Millionen Jahren hat sich der Grundbauplan des Insektes kaum mehr verändert.
Für einige Vertreter der Schaben sind die Lebensbedingungen in Wohnungen und Häusern nahezu ideal. Ein Befall von Kakerlaken entsteht nicht notgedrungen aufgrund fehlender Sauberkeit oder mangelnder Hygiene im Haushalt. Sehr viele Schaben werden über diverse Wege einfach nur unfreiwillig eingeschleppt. Die Vorratsschädlinge finden in Küchenabfällen und in Nahrungsmittelresten geradezu paradiesische Zustände vor. Die funktionierenden Zentralheizungen sorgen selbst in den kalten Monaten im Haus für perfekte Wohlfühltemperaturen.
Als Schädlinge abgestempelt werden die Schaben auch deshalb häufig und gerne, weil sie in relativ großen Gruppen leben. Die Schaben machen sich über Vorräte und Essenreste in Keller und Küche her und begegnet der Mensch auch nur einer einzigen Kakerlake, so kann er sich sicher sein, dass noch eine Vielzahl an unansehnlichen Insekten in unmittelbarer Nähe haust. Das krabbelnde Ungeziefer verbirgt sich in Rohrleitungen, in Ecken und Winkeln sowie in Zwischendecken. Aus diesem Grund sind sie ziemlich schwer loszuwerden, denn ein Befall ist in der Regel immer invasiv, das heißt, die Schaben treten stets in Horden auf.
Das Aussehen der Schaben
Das äußere Erscheinungsbild ist bestens angepasst an den Aufenthalt in äußerst engen und beinahe unzugänglichen Verstecken. Die Körperform der Schabe ist abgeflacht und oval. Wie bei den Palaeodictyopteren, den ursprünglichsten Insekten aus der Steinkohlenzeit, besitzen auch die Schaben einen Halsschild mit breiten Seitenfalten. Dieser verdeckt den größten Teil des Insektenkopfes, von der Vogelperspektive aus betrachtet. Die Schaben sind mit einem großen Analfeld ausgestattet und nur wenige Arten können fliegen, so zum Beispiel die Amerikanische Schabe. Bei den meisten Arten sind die Tiere bestenfalls fähig einen Gleitflug hinzulegen.
Die Hinterflügel der Schabe sind dünn und werden fächerartig zusammengefaltet unter den Vorderflügeln. Die verdickten Vorderflügel der Kakerlake weisen eine deutliche Äderung auf, die mit dem menschlichen Auge sehr gut zu erkennen ist. Die bogenförmige und kurze Subcostalader ist für das Ungeziefer typisch.
Auf den fadenförmigen Fühlern und den Schienen der Beine befinden sich die Subgenualorgane. Für die eher nachtaktiven Vorratsschädlinge sind sie somit die wichtigsten Sinnesorgane. Mit den Subgenualorganen sind sie aufgrund ihrer Lebensweise perfekt in der Lage, jegliche Erschütterungen wahrzunehmen.
Zwei lange Cerci befinden sich bei der Schabe am Hinterleibsende. Cerci sind fühlerartige Gebilde, die umgewandelt als Hinterleibsextremitäten dienen. Die typische Gliederung der Insekten zeigt sich allen voran bei den Beinen der Schabe. In fünf Gliedmaßen sind die Beine eingeteilt, und zwar in Fuß, Schiene, Schenkel, Schenkelring und Hüfte. Bei einigen Arten sind an den Beingliedern kräftige Dornen ausgebildet.
Die Tarsen (Füße) sind immer fünfgliedrig. Die Küchenschaben verfügen über ein beißend-kauendes Mundwerkzeug und bei der Deutschen Schabe befindet sich ein Haftlappen zwischen den Fußkrallen. Dieser Haftlappen ermöglicht es den Schaben auch über glatte, senkrechte Oberflächen zu laufen.
Die Fühler der Schabe sind ungefähr ein Drittel so lang wie der gesamte Körper. Die Küchenschabe kann eine Länge von 30 Millimetern erreichen. Der runde Körperumriss ist dunkel, die Körperfarbe geht von dunkelbraun bis schwarz. Bei den Männchen sind die Beine hellbraun und die Flügel etwas heller gefärbt.
Das Verbreitungsgebiet der Schaben
Die Schaben sind weltweit verbreitet, doch wenige der vielen Arten werden in menschlicher Umgebung als Schädlinge aktiv. Einige Arten leben bereits mit dem Menschen seit einigen Jahrtausenden in enger Gemeinschaft zusammen. Somit leben die Schaben auf den gesamten Erdball verteilt. In Europa sind folgende Schabenarten häufig anzutreffen, die im menschlichen Umfeld durchaus als schädliche Arten gelten:
- Deutsche Schabe, ihr Ursprung liegt höchstwahrscheinlich in Südostasien.
- Orientalische Schabe, ihre ursprüngliche Heimat liegt in Nordafrika.
- Amerikanische Schabe, sie kommt womöglich aus Afrika oder Mittelamerika.
- Braunbandschabe, Experten vermuten ihren Ursprungsort in Afrika.
Zu den bekannten Schabenarten, die nach Europa gelegentlich eingeschleppt werden, zählen: - Braune Schabe, vermutlich war sie ursprünglich in den tropischen Gebieten Afrikas beheimatet.
- Australische Schabe, sie kommt von den Tropen.
- Surinamschabe, ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt in Südamerika.
- Rauchbraune Schabe, ihr Verbreitungsgebiet ist in den Tropen angesiedelt.
- Madeiraschabe, ihre Verbreitung erstreckt sich auf den südamerikanischen Kontinent.
Die beiden Arten Lapplandschabe und Waldschabe sind ursprünglich in Europa beheimatet. Bei sehr vielen Arten ist aufgrund der heutigen Verbreitung in vielen Fällen nicht mehr genau das ursprüngliche Herkunftsgebiet nachweisbar. Die meisten Arten der Schaben finden sich in subtropischen oder in tropischen Klimazonen, denn sie bevorzugen wärmere Gebiete.
Die bekannteste Blattodea in deutschen Gefilden ist die Blatta orientalis, die auch als Kakerlake oder Gemeine Küchenschabe bekannt ist und als Lebensmittelschädling alles andere als beliebt ist. Im europäischen Mittelmeerraum leben schätzungsweise rund 130 Schabenarten und lediglich 15 Arten leben in Mitteleuropa. Im deutschen Sprachraum sind ungefähr sechs Arten häufig anzutreffen.
Der Lebensraum der Schaben
Da die Kakerlaken zu den Allesfressen zählen und noch dazu zu den widerstandsfähigsten Tieren auf dem ganzen Planeten, ist ihnen jeder Lebensraum willkommen. Sie können sogar in stark strahlenverseuchten Gebieten ohne Probleme überleben.
In ihrem Lebensraum, wo die krabbelnden Insekten nicht in Kontakt mit dem Menschen kommen, haben sie eine große ökologische Bedeutung. Sie tragen einen wichtigen Beitrag zur Humusbildung und zur Bodenstreuzersetzung bei. So sind die Schaben ein essenzieller Bestandteil in der Nahrungskette vieler Ökosysteme. Sie haben allen voran eine äußerst wichtige Funktion in den Waldökosystemen der Tropen.
Kakerlaken zählen unter den Insekten zu den Kosmopoliten. Ihr Lebensraum erstreckt sich von den Kontinenten bis hin zu abgelegenen Inseln in den diversen Weltmeeren. Für die Schaben sind jedoch die Antarktis und die Arktis eindeutig zu kalt, deshalb bilden die beiden polaren Gebiete eine Ausnahme.
Der Lebensraum in der freien Wildbahn erstreckt sich von Wäldern, Auen, Wiesen über Äcker und Felder bis hin zu Garten- sowie Parkanlagen. Machen sich die Vorratsschädlinge im bewohnten Ambiente breit, dann bevorzugen sie feucht-warme Räume, wie Küchen und Bäder.
Da die krabbelnden Insekten die Fähigkeit besitzen, sich selbst durch die engsten Zwischenräume zu zwängen, kann sich der Lebensraum der Tiere weit über die überschaubaren Wohnflächen befinden. Röhre, Schächte, Zwischenwände und selbst kleinste Ritze können die Schaben für ihren Überlebensdrang zunutze machen.
Die Lebensweise und Ernährung
Die unbeliebten Krabbeltiere gibt es bereits seit mehr als 350 Millionen Jahren. Somit zählen die Schaben zu den ältesten Bewohnern der Erde und haben das Mammut und all die Dinosaurier bei Weitem überlebt. Wie kam es zu dieser Erfolgsstory? Die Kakerlaken sind, was die Nahrung anbelangt, äußerst flexibel. Daher verwundert es auch nicht, warum es dieses Insekt schon so lange gibt. Die Vorratsschädlinge fressen einfach alles, was ihnen unterkommt, Essensreste, Papier, Leder, Kunststoffmüll, Korken, Tapeten usf.
Die Schaben sind zudem unglaublich schnell und flink unterwegs, das heißt, sie sind im Gegensatz zu einem Käfer durchaus in der Lage bei drohender Gefahr sich blitzschnell aus der Gefahrenzone zu entfernen. Das wahre Erfolgsmodell der Evolution liegt bei den Schaben in ihrer Ernährungsweise. Die weite Verbreitung der Insekten ist beachtlich, wobei die meisten bekannten Schabenarten als harmlose Waldbewohner in den subtropischen und tropischen Gebieten leben.
Den Namen erhielten diese urtümlichen Insekten, aufgrund ihrer schabend-kauenden Weise sich zu ernähren. Die dämmerungs- und nachtaktiven Insekten sammeln sich tagsüber in kaum zugänglichen Verstecken. Sie haben die Fähigkeit Versammlungsbotenstoffe auszustoßen, auf diese Weise werden die Schaben regelrecht in diese Rückzugsorte eingeladen. Läuft eine Schabe tagsüber bei hellem Licht durch die Räumlichkeiten, so ist das meist ein Einzelexemplar, welches auf der Suche nach einem passenden Unterschlupf ist.
Alle Schabenarten lieben die Wärme und dies nicht ohne Grund. Sinken die Temperaturen nämlich unter 15 Grad Celsius, kommt ihr Entwicklungsprozess in der Regel zum Stillstand. Da die krabbelnden Tiere Allesfresser sind, sind sie im Normalfall wenig anspruchsvoll, was die Ernährung anbelangt. Die Schaben bevorzugen jedoch fetthaltige Nahrung sowie zucker-, stärke- und proteinhaltige Nahrung.
Die Kakerlaken führen mit Sicherheit nicht die unangenehmste Lebensweise, denn tagsüber schlafen sie und nachts wird alles Erforderliche gewissenhaft erledigt, nämlich fressen, was geht und fortpflanzen. Nicht grundlos riechen die Allesfresser muffig, unangenehm, es ist ein regelrecht abgestandener Geruch, schließlich bevorzugen die Schaben angefeuchtete und verdorbene Lebensmittel. Sie hinterlassen auch auf Obst, Brot und anderen Nahrungsmitteln ihre Fraßspuren und ihre Kottröpfchen. Ein hoher Befall ist allen voran aus hygienischen und gesundheitlichen Aspekten ein Problem, da sie bei ihren Beutezügen in der Dunkelheit Krankheitskeime und Fäulniserreger übertragen können.
Die in den Häusern und Wohnungen vorkommenden Schaben sind sogenannte Omnivoren (Allesfresser), dazu gehören vor allem die synanthropen Schabenarten. Jene Arten, die sich in der freien Natur bewegen, sind saprophag, das bedeutet, sie ernähren sich von totem Material. Die Waldbewohner ernähren sich vornehmlich von:
- am Waldboden liegendes Falllaub
- verrottetem Totholz
- Algen
- Holzflechten
- Honigtau
- Pollen
Die krabbelnden Insekten ernähren sich somit von den unterschiedlichsten Stoffen tierischer und pflanzlicher Herkunft. Vielleicht auch ein entscheidender Grund für ihr langes Bestehen ist, da die Schaben Hungersnöte so gar nicht kennen.
Die Fortpflanzung der Schaben
Die mütterliche Fürsorge und die hohe Fortpflanzungsrate sind mit Sicherheit zwei schlagkräftige Trümpfe in der Evolution des Schaben Universums. Dennoch ist die Fortpflanzung der Schaben nicht ohne Hindernisse denkbar. Damit es zum Fortpflanzungsakt kommen kann, müssen die Männchen Pheromone verströmen. Diese Pheromone werden aus einer Drüse freigegeben, die sich am Rücken des Insektes befindet. Den Lockstoff lecken die weiblichen Artgenossen vom Rücken und befinden sich dann sogleich auch schon in der exakten Geschlechtsaktposition.
Damit der Reproduktionszyklus nicht gestört bzw. manipuliert wird, ist das Weibchen genötigt, sich für ein eher etwas unattraktives Männchen zu entscheiden. Eigentlich würde das Weibchen ein attraktives Männchen aussuchen, das hält sie aber davon ab, sich mit einem anderen Kandidaten zu paaren. Denn die Männchen übertragen neben dem Sperma bei der Begattung auch ein ganz bestimmtes Sekret. Genau dieses Sekret aber verhindert, dass die weiblichen Artgenossen keine Spermien von anderen Männchen mehr aufnehmen können. Die attraktiven männlichen Artgenossen booten ihre Nebenbuhler nämlich dadurch aus, da sie sehr viel von diesem besonderen Sekret haben.
Das Problem, welches sich hier für ein Weibchen ergibt, ist, dass sie sich entscheiden muss, ob sie gutes Sperma möchte, woraus erfolgreiche Nachkommen entstehen können oder ob sie es bevorzugt häufiger begattet zu werden. Die Männchen verfügen über ein gewisses Spermakontingent. Lässt sich ein Weibchen aber mit einem Männchen ein, das ohne Sperma rumläuft, dann kann sie sich auch nachher nicht mehr mit anderen männlichen Artgenossen paaren.
Durch das mitgegebene Sekret können die Eier nicht mehr befruchtet werden. Die Weibchen müssen darum erst genau erkennen, ob sich das Männchen bereits mit einer der vielen Konkurrentinnen eingelassen hat. Die weiblichen Artgenossen unterstützen sich diesbezüglich, denn nach jeder Kopulation werden die Männchen von den Weibchen markiert. Die biologische Uhr tickt auch bei den Schabenweibchen, der Zeitdruck ergibt sich aus der Tatsache, dass die Eier nicht unbegrenzt fruchtbar sind.
Wurden die Eier befruchtet, so werden die Eikammern mit ungefähr 16 bis 44 Eiern mitgetragen. Ungefähr nach zwei bis drei Tagen wird das etwa ein Zentimeter große Eipaket verborgen abgelegt. Nach zwei bis drei Monaten schlüpfen dann die Larven. Bedingt durch ihre unvollkommene Verwandlung sehen die Larven der Schaben den Erwachsenen sehr ähnlich. Je nach Lebensbedingungen verläuft die Nymphenentwicklung über maximal 13 Stadien. Bei ausreichender Wärme und einer hohen Luftfeuchtigkeit sind die Schaben in der Lage sich deutlich schneller zu entwickeln.
Die Geschlechtsreife erreichen die Männchen bei guten Bedingungen, wie etwa bei optimalem Nahrungsangebot und 30 Grad Celsius, nach vier Monaten. Die Weibchen sind gewöhnlich fünf Monate nach dem Schlüpfen geschlechtsreif. In den rund 180 Tagen Lebenszeit legen die Weibchen rund acht Eikammern ab und sorgen für eine direkte Nachkommenschaft von 120 Exemplaren. Die Schaben sind soziale Insekten, die Paarungszeit ist ganzjährig und pro Eiablage werden circa 20 bis 40 Eier in die Welt gesetzt.
Die natürliche Feinde der Schaben
In der freien Wildbahn dienen Schaben Reptilien, Amphibien, Säugetieren und Vögeln sowie vielen Arthropoden als Beute. Von Schlupfwespen und den Larven des Fächerkäfers werden die abgelegten Ootheken (Eipaket, wo die Eier abgelegt werden) gerne und häufig parasitiert. Die Juwelwespe injiziert der Amerikanischen Großschabe Gift ins Hirn, auf diese Weise wird der Fluchtreflex der Schabe unterdrückt. Die Wespe legt in der bewegungsunfähigen Schabe ihr Ei ab. Die Schabe verendet, weil sich die geschlüpfte Wespenlarve von ihren inneren Organen ernährt, übrig bleibt lediglich ein leergefressenes Exoskelett.
Die Schadwirkung und Bekämpfung
Die Schaben bleiben nicht selten lange Zeit unentdeckt, da sie sich tagsüber versteckt halten und nur im Dunkeln ihren Aktivitäten nachgehen. Die Schädlinge werden deshalb auch häufig als Weltmeister der Tarnung betitelt. Der Befall ist meistens immens, auch wenn tagsüber gelegentlich nur wenige Schaben zu sehen sind. Beim Thema Vorbeugung geht es allen voran darum, zu eruieren, welche Maßnahmen getroffenen werden können, um den krabbelnden Tieren den Eintritt ins Haus unmöglich zu machen. Folgende Punkte sollten hierbei berücksichtigt werden:
- Dreckiges Geschirr sollte bestenfalls umgehend gewaschen werden.
- Organische Abfälle sollten täglich in der Hausmülltonne entsorgt werden.
- Vorräte sollten in festen Behältern sorgfältig verschlossen werden.
- Lebensmittelflecken sollten auf dem Küchenfußboden sofort entfernt werden.
- Tierfutter sollte niemals offen rumstehen.
- Es sollte kein Wasser im Waschbecken, in der Dusche und Badewanne sowie in Gießkannen stehen bleiben. Was die Schaben über alles lieben, ist nun Mal Wasser bzw. feuchtes Ambiente.
- Kleinste Fugen an den Leitungen bzw. Rohren und Ritze und Spalten im Wohnbereich sollten mit Kitt, Gips oder Zement verschlossen werden. Zudem sollten Fenster und Türen sowie Lüftungsauslässe adäquat dicht sein.
Grundsätzlich gilt, Kakerlaken sind Synonyme für mangelnde Hygiene, Unsauberkeit und soziale Ausgrenzung. Kein Haushalt ist vor dem Befall der Schaben wirklich sicher. So gibt es auch keinen Ort im Haus, den das Ungeziefer aufgrund seiner ethischen Gesinnung nicht als potenziellen Wohnbereich aufsuchen würde. Die Schaben können sich bestens mit den Lebensbedingungen des Menschen arrangieren. Die Frage, wie die kleinen unappetitlich aussehenden und riechenden Insekten ins Haus gelangen, sollte unbedingt erörtert werden:
- Nicht fehlende Sauberkeit oder Hygiene ist die Hauptursache des Befalls.
- Schaben werden häufig über Nahrungsverpackungsmittel, Obst-und Gemüsekisten eingeschleppt.
- Angrenzende Lebensmittelfabriken sind oftmals der Startpunkt ihrer Wanderungen.
Für die Betroffenen ist es zudem äußerst wichtig, den Befall von Kakerlaken schnellstmöglich zu erkennen. Für einen Kakerlakenbefall gibt es somit mehrere eindeutige Anzeichen, die darauf gezielt hinweisen:
- Die Begegnung mit toten oder lebenden Schaben.
- Kokonreste und Eipäckchen sind gut sichtbar, meist ganz in der Nähe der Schlupfwinkel zu beobachten.
- Fraßschäden sind oftmals gut zu erkennen, und zwar an Verpackungen und Lebensmitteln.
- Der Gestank ist als süßlich, penetranter Geruch wahrnehmbar.
- Die Spuren von Exkrementen sind leicht zu erkennen, die Ausscheidungen sind ein Millimeter dick und sehen aus wie Kaffeepulverkrümel. Die Kotpünktchen verlaufen an vertikalen Flächen (Wänden) in der Regel in einer länglichen Spur.
Allen Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz kann es den Schaben gelingen, in die Privatsphäre des Menschen einzudringen. Die Bekämpfung der Schaben ist nicht einfach. Ein Profi sollte konsultiert bzw. herbeigerufen werden. Mit dem Schabenzertreten allein ist es leider nicht getan. Denn auf den ganzen Befall bezogen, der mehrere hundert Tiere umfassen kann, macht das Lynchen einiger Exemplare keinen Unterschied. Es gibt eine effektive Art für die Schädlingsbekämpfung. Die professionelle Beratung oder Unterstützung macht sich immer bezahlt. Es gibt im Handel zahlreiche Mittel zur Bekämpfung der Vorratsschädlinge, wie zum Beispiel Naturprodukte, Pulver, Köderdosen und Borax. Auch Hausmittel haben sich schon als probate Mittel gegen die Schabeninvasion erwiesen:
- Essig und Pfeffer
- Lorbeerblätter
- Katzenminze
Der Geruch der Hausmittel macht den krabbelnden Insekten zu schaffen. Ob das jedoch auf lange Sicht ausreicht, ist nicht immer gewiss. Auf arge chemische Keulen sollte verzichtet werden, denn die Schaben sind auf Gifteinsätze mit Insektiziden gut vorbereitet. Die Vorratsschädlinge sind äußerst resistent und zudem sind die Eierpakete der Schaben sehr gut isoliert.
Auf eigenmächtige Sprühaktionen sollten die betroffenen Gastgeber verzichten. Schnell reagieren und frühzeitig eine kompetente und verlässliche Schädlingsbekämpfungsfirma beauftragen ist enorm wichtig, um den Befall binnen kurzer Zeit loswerden zu können. Damit die Schaben auch wirklich bekämpft werden können, sollte der Wohnungsbesitzer bzw. der Mieter die Nachbarn und die Hausverwaltung verständigen.