Artenübersicht
Es gibt viele verschiedene Arten von Waldschaben. Einige wichtige Vertreter habe ich mir rausgesucht und stelle diese in ausführlichen Artenportraits näher vor. Informieren Sie sich über das Aussehen, die Lebensweise und erhalten viele weitere Hintergrundinformationen zu der jeweiligen Art, damit Sie diese besser verstehen und bekämpfen können.
Art | Kurzbeschreibung | |
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Bernstein Waldschabe (Ectobius vittiventris) | Die Bernstein Waldschabe (Ectobius vittiventris) gehört zur Familie der Waldschaben (Ectobinnae). Ursprünglich stammt sie aus dem südeuropäischen Raum. Inzwischen... |
Bilder von Waldschaben
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Aussehen, Lebensweise und Verbreitungsgebiet der Waldschaben
Bei den Waldschaben (Ectobiidae) handelt es sich um eine Unterfamilie der Schaben, die im Durchschnitt 12 mm lang werden und in Europa vor allem südlich der Alpen vorzufinden sind. Bekanntere Arten sind die Gemeine Waldschabe und die Bernstein-Waldschabe.
Das Aussehen der Waldschaben
Je nachdem, um welche Unterart der Gattung Ectobiidae es sich handelt, ergibt sich auch ein unterschiedliches Äußeres. Grundlegend sind sie jedoch 9 bis 14 mm lang und braun gefärbt. Zudem ist die Unterseite der Schenkel der Beine mit ein bis zwei Dornen ausgestattet. Sie werden gern mit der Deutschen Schabe verwechselt, obgleich sie im Gegensatz zu dieser Art einen einheitlich und transparent braunen Schild besitzen. Die auch in Deutschland vorkommenden Bernstein-Waldschaben haben zusätzlich fein gepunktete, lange Flügel, die bis zum Ende des Hinterleibs reichen. Die Flügel der Weibchen sind etwas kürzer. Außerdem können sie von den anderen Arten der Gattung durch ihren transparenten, blass braunen Halsschild unterschieden werden.
Die Lebensweise und Ernährung
Die Waldschabe lebt in Laub- und Nadelwäldern und bevorzugt warme, geschützte und trockene Orte. Sie ernährt sich von sich zersetzenden Pflanzenteilen und mag deshalb auch Komposthaufen und niedere Büsche. Des Weiteren frisst sie auch Aas, begibt sich aber nicht extra auf die Suche danach. Sie hat keinerlei Affinität zu Nahrungsmitteln aus menschlichem Haushalt, weswegen sie eher selten in Wohnungen oder Häusern vorzufinden ist.
Sowohl die Weibchen als auch die Männchen sind flugfähig, die Männchen können jedoch aufgrund ihrer längeren Flügel besser fliegen. Im Gegensatz zur Deutschen Schabe sind die Waldschaben tagaktiv.
Die Fortpflanzung der Waldschaben
Beide Geschlechter der Waldschabe geben Pheromone ab, die Paarungsbereitschaft signalisieren. Wenn die Paarung erfolgt ist, baut das Weibchen eine Art Kokon aus körpereigenem Sekret, in dem sie ihre Eier ablegt. Diese überwintern in diesem Kokon unter Laub oder Kompost und die Larven schlüpfen im darauffolgenden Frühjahr. Es folgen mehrere Entwicklungsstadien bis die Waldschabe ihre entgültige Form erreicht hat.
Der Lebensraum und das Verbreitungsgebiet
In Mitteleuropa leben mindestens acht verschiedene Waldschabenarten. Bis Ende der 90er Jahre traten die Bernstein-Waldschaben hauptsächlich südlich der Alpen auf, seitdem haben sie sich weiter nach Norden verbreitet. Besonders seit Beginn des 21. Jahrhunderts sind sie auch in Deutschland zu finden, vor allem im Süden und Westen des Landes. Die Gemeine Waldschabe lebt auch größtenteils in Europa, sie hat sich jedoch vor allem östlich etabliert. Eingeschleppt wurde sie aus Nordamerika, wo weiterhin mindestens 4 Waldschabenarten beheimatet sind.
Die Schadwirkung der Waldschaben
Da Waldschaben sich vor allem von verrotteten Pflanzenteilen ernähren, die sich in aller Regel im Wald oder zumindest draußen befinden, verirren sie sich nur selten in Wohnhäuser. Da sie sich außerdem nicht besonders stark vermehren, geht von den Waldschaben grundsätzlich keine Gefahr aus. Selbst wenn sich eine Waldschabe in einem Wohnbereich aufhält, wird sie diesen Ort nach wenigen Tagen von selbst wieder verlassen oder sterben, weil sie keine Nahrung findet. Da die Gattung Ectobiidae jedoch leicht mit der Deutschen Schabe verwechselt werden können und diese Art sehr wohl als Hygiene-Schädling bekämpft werden muss, kann es bei Unsicherheiten dennoch nötig sein, Detektoren aufzustellen oder einen Kammerjäger zu rufen.