Die Amerikanische Großschabe (Periplaneta americana) stammt trotz ihres Namens sehr wahrscheinlich aus Afrika. Sie ist eine der größten Küchenschaben und bevorzugt warme Lebensräume. Bei uns in Mitteleuropa kommt sie nur in absoluten Ausnahmefällen vor.
Lesen Sie in diesem Artenportrait alles über das Aussehen, die Verbreitung, die Lebensweise und die Schadwirkung der Amerikanischen Großschabe.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Amerikanischen Großschabe
Ausgewachsene Exemplare bringen es auf 3,4 bis 5,3 Zentimeter Körperlänge. In sehr seltenen Fällen sollen schon bis zu 10 Zentimeter lange Tiere gesichtet worden sein. Sie sind damit eine der größten Insekten die zur inoffiziellen Klasse der „Küchenschaben“ (Kakerlaken) gezählt werden.
Die Farbe ist rötlich-braun wobei der vordere Teil des Halsschildes (Pronotum) deutlich blassbraun bis gelblich abgesetzt ist.
Beide Geschlechter haben Flügel sind aber nur mäßig gute Flieger. Die Männchen kann man an den etwas längeren Flügeln von den Weibchen unterscheiden. Sie reichen bis über die Spitze des Hinterleibs hinaus.
Die Verbreitung und der Lebensraum
Obwohl das Insekt zuerst auf dem amerikanischen Kontinent beschrieben und klassifiziert wurden, stammt die Amerikanische Großschabe vermutlich aus Afrika. Andere Quellen sagen, sie sei im 17. Jahrhundert über den Zuckerrohrhandel aus Kuba in die USA gelangt. Klar ist, dass sie sich über Handelsrouten an Bord von Schiffen verbreitet hat. Diese Eigenschaft erklärt auch die amerikanische Bezeichnung „Schiffsschabe“.
Natürlich gelangte sie über den Seeweg auch bis nach Europa. Da diese Art Wärme dringend zum Überleben und zur Fortpflanzung braucht, überleben nur einzelne Exemplare in Mitteleuropa. Bei Temperaturen unter 15 Grad gehen die Tiere zugrunde.
In den warmen Gegenden der USA trifft man sie häufig gemeinsam mit der Australischen Großschabe (Periplaneta australasiae) an. Dort bevorzugt die Amerikanische Großschabe feuchtwarme Habitate. Im Trockenen kommen sie nur vor, wenn Wasser in der Nähe ist.
Optimale Lebensbedingungen finden sie als Schädlinge in Lagerhallen, Restaurants, Bäckereien, Lebensmittelgeschäften, Krankenhäuser und Kellern.
In den USA findet man sie auch in feuchtwarmen Tunnelsystemen und sie ist die häufigste Art, die in städtischen Abwassersystemen gefunden wird. Etwas seltener kommt sie in privaten Wohnungen vor. In sehr warmen Regionen und während der Sommermonate hält sie sich auch im Freien auf.
Die Lebensweise und Fortpflanzung
Schaben verbringen fast 75 Prozent ihrer Lebenszeit damit, sich in engen Ritzen und Spalten zu verstecken. Sie meiden das Licht und sind bei plötzlicher Erleuchtung eines befallenen Raumes schnell verschwunden.
Die Amerikanische Großschabe kann sich geschlechtlich und nicht-geschlechtlich fortpflanzen. Allerdings kommen bei einer ausgebliebenen Befruchtung durch das männliche Tier wesentlich weniger oder verkümmerte Nymphen zur Welt.
Die Befruchtung passiert über einen Spermiensack. Das Weibchen legt daraufhin etwa 8 Millimeter lange ovale Eipakete ab (Ootheken).
Die Nymphen entwickeln sich ohne weitere Brutpflege. Die Jungtiere durchlaufen etliche Wachstumsstadien, in denen sie sich mehrfach häuten. Um ganz ausgewachsen zu sein, vergehen etwa 200 bis 600 Tage. Die Entwicklungszeit hängt stark von der Umgebungstemperatur und dem Nahrungsangebot ab.
Die Ernährung der Amerikanischen Großschabe
Bei ihrem Speisezettel sind diese Insekten nicht wählerisch: Neben sämtlichen nur erdenklichen Lebensmitteln fressen sie Papier, Wolle, Öl, Tinte, Leder und Holz. Die Symbiose mit einem Bakterium ermöglicht den Schaben die Verdauung dieser Substanzen.
Im Nymphenstadium verspeisen sie ihre eigenen abgelegten Häute und Eierkapseln. Selbst vor Kannibalismus machen Schaben nicht halt.
Die Schadwirkung und Bekämpfung
Schaut man sich das Nahrungsrepertoire dieser Schabe an, wird klar, dass sie große Schäden anrichten kann.
Neben den Schäden durch den Fraß bleibt ein Risiko der Übertragung von Krankheiten. Amerikanische Schaben können eine Vielzahl von Bakterien in sich tragen. Über befallene Lebensmittel kommen diese in die Nahrung der Menschen.
Die Häute und Eipakete gelten als hoch-allergen. Empfindliche Menschen können von den Ausdünstungen Hautausschläge und Atemprobleme bekommen.
Große schnelle Spinnenarten machen Jagd auf flinke Kakerlaken. Daneben stehen die Schaben auf dem Speisezettel von Fröschen, Kröten und Salamandern. In vielen tropischen Ländern sind Eidechsen beliebte Hausgenossen, weil sie Schaben vertilgen.
In Südostasien, China und Japan gelten Schaben bei der menschlichen Bevölkerung als leckerer Snack oder sie dienen als Heilmittel.
Wo sie als Schädlinge in Firmen, Haushalten oder sozialen Einrichtungen auftauchen, werden sie meist durch Fachfirmen und unter dem Einsatz chemischer Mittel bekämpft.
Bei einem schwachen Befall können Sie auch versuchen, die Kakerlaken selbst zu bekämpfen. Eine Übersicht der gängigsten Methoden und Mittel habe ich Ihnen zusammengestellt.
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