Artenübersicht
Es gibt viele verschiedene Arten von Pflanzenläusen. Einige wichtige Vertreter habe ich mir rausgesucht und stelle diese in ausführlichen Artenportraits näher vor. Informieren Sie sich über das Aussehen, die Lebensweise und erhalten viele weitere Hintergrundinformationen zu der jeweiligen Art, damit Sie diese besser verstehen und bekämpfen können.
Art | Kurzbeschreibung | |
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Blattläuse (Aphidoidea) | Blattläuse (Aphidoidea) gehören zu den Pflanzenläusen und es gibt ca. 3000 Arten, von denen ungefähr 850 Arten in Mitteleuropa beheimatet sind. Alle Arten ernähren... | |
Buchenblattlaus (Phyllaphis fagi) | Die Buchenblattlaus gehört zur Familie der Zierblattläuse. Sie wird auch Buchenwolllaus, Buchenblattbaumlaus, Buchenzierlaus oder Wollige Buchenlaus genannt. Wie... | |
Reblaus (Daktulosphaira vitifoliae) | Die Reblaus ist im Weinanbau ein bedeutender Schädling. Auch wenn es sich bei Daktulosphaira vitifoliae bzw. Viteus vitifoliae nur um einen Gelegenheitsschädling... | |
Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae) | Die Schwarze Bohnenlaus, Aphis fabae, ist eine in gemäßigten Regionen weitverbreitete Blattlaus und ein ernstzunehmender wirtschaftlicher Schädling von Bohnen.... |
Bilder von Pflanzenläusen
Hier finden Sie eine kleine Auswahl an Bildern von Pflanzenläusen. Wenn Sie auf die einzelnen Bilder klicken, können Sie sich diese in einer größeren Ansicht anzeigen lassen. Wenn Sie auf den Button "Mehr Bilder laden" klicken, werden Ihnen alle auf Verminscout veröffentlichten Bilder von Pflanzenläusen angezeigt.
Aussehen, Lebensweise und weitere Unterteilung der Pflanzenläuse
Pflanzenläuse, diese kleinen Insekten, sind weit verbreitet. Allein in Europa leben 2974 verschiedene Arten. Weltweit sind ca. 16.000 Arten bekannt. Haben sich die Schädlinge erst einmal auf den Pflanzen eingenistet, ist es schwer, sie wieder loszuwerden.
Was sind Pflanzenläuse?
Pfanzenläuse (Sternorrhyncha) bilden eine Unterordnung der Schnabelkerfe (Hemiptera). Sie werden in vier Überfamilien unterteilt und schädigen die Pflanzen, die sie befallen.
- Mottenschildläuse oder weiße Fliegen (Aleyrodoidea)
- Blattläuse (Aphidoidea)
- Schildläuse (Coccoidea)
- Blattflöhe (Psylloidea)
Wie sehen Pflanzenläuse aus?
Bei den teilweise sehr kleinen Insekten haben sich die Mundwerkzeuge zu einem Saugrüssel umgebildet. Das Besondere an den Pflanzenläusen ist die charakteristische Lage dieses Saugrüssels. Seine Basis hat sich nach hinten, zwischen die Vorderbeine verlagert. Deshalb werden sie im deutschen auch gern als Brustrüssler bezeichnet.
Die Fühler sind meistens lang und mehrgliedrig.
Mottenschildläuse oder weiße Fliege
Den Namen weiße Fliegen verdanken die Mottenschildläuse dem weißen, mehlartigen Wachsstaub, der ihre Flügel bedeckt. Die Tiere sind 1 bis 3 mm groß.
Blattläuse
Alle Blattlausarten sind zierlich gebaut, ihre Beine sind im Verhältnis zum Körper relativ lang. Die einzelnen Arten zu unterscheiden ist teilweise recht schwierig. Viele Blattlausarten haben sich auf eine Wirtspflanze spezialisiert. Daran können Sie sie erkennen.
Innerhalb einer Art kann es geflügelte und nicht geflügelte Exemplare geben.
Schildläuse
Schildläuse werden 1 bis 3 mm lang. Charakteristisch ist ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus (Unterschied in Erscheinungsbild und Verhalten zwischen Männchen und Weibchen einer Art.).
Die Männchen haben Flügel. Ihr Darm und ihre Mundwerkzeuge sind fast oder ganz zurückgebildet. Sie können keine Nahrung aufnehmen.
Weibliche Schildläuse sind ungeflügelt. Namensgebend sind die Schutzhüllen die sie wie ein Schild bedecken. Das Material dieses Schutzschildes kann, je nach Art, aus Wachs, aus einer Art Spinnenseide oder aus harzartigem Material bestehen.
Blattflöhe
Blattflöhe werden 2 bis 4 mm lang. Ihre Flügel halten sie in Ruhestellung wie ein Dach über den Hinterleib.
Blattflöhe können, wie ihr Name schon vermuten lässt, sehr gut springen.
Vorsicht: nicht mit Zikaden verwechseln!
Wo ist das Tier beheimatet?
Pflanzenläuse sind sehr anpassungsfähig. Im Laufe der Evolution haben sie sich über die ganze Erde verbreitet. Überall wo Pflanzen wachsen, sind sie zu finden.
Lebensraum
Die Tiere sind Landbewohner. Die meisten stellen an das Klima keine großen Anforderungen.
Weiße Fliegen mögen es warm, deshalb fühlen sie sich in Gewächshäusern wohl. Blattflöhe haben es gern windstill und feucht.
Wie leben Pflanzenläuse und wovon ernähren sie sich?
Alle Pflanzenläuse leben auf Pflanzen. Haben sie eine Wirtspflanze so weit geschädigt, dass sie abstirbt, schwärmen die geflügelten Individuen aus und suchen eine neue Nahrungsquelle. Ist diese gefunden, vermehren sie sich explosionsartig.
Mit ihrem Rüssel stechen die Läuse entweder in das Phloem, die Leitbahnen der Pflanzen, oder sie stechen direkt in einzelne Zellen der Pflanzen. Anschließend saugen sie den Pflanzensaft aus. Die Bestandteile des Pflanzensaftes, den die Blattsauger nicht verwerten können, scheiden sie als Honigtau wieder aus.
Der Honigtau ist bei vielen anderen Insekten sehr begehrt. Neben Wespen und Hornissen sind es hauptsächlich die Ameisen, die sich diese Nahrungsquelle erschlossen haben. Sie halten sich regelrechte Blattlauskolonien, die sie regelmäßig melken. Dazu betrillern die Ameisen den Hinterleib der Laus, woraufhin diese einen Tropfen Honigtau abgibt.
Wie pflanzen sich die Pflanzenläuse fort?
Der erste Nachwuchs auf einer neuen Wirtspflanze entsteht durch Jungfernzeugung. Die nächste Generation wird bisexuell gezeugt. Jungfernzeugung heißt, die neuen Tiere entwickeln sich aus unbefruchteten Eiern. Hormone spielen dabei eine wichtige Rolle, sie gaukeln der Eizelle eine Befruchtung vor.
Alle Pflanzenläuse legen Eier. Daraus entwickeln sich über mehrere Stadien die voll ausgebildeten Insekten.
Nur Blattläuse schlüpfen als fertige Blattläuse. Larvenstadien entfallen.
Viele Pflanzenläuse überwintern in einem Larvenstadium.
Gibt es natürliche Feinde?
Marienkäfer und Florfliegen sind die häufigsten Feinde der Läuse.
Ein Marienkäfer kann in seinem Leben bis zu 40.000 Blattläuse vertilgen.
Auch Ohrwürmer, besser bekannt als Ohrenkneifer, Schlupfwespen und einige Grabwespen lassen sich Pflanzenläuse schmecken.
Welchen Schaden richtet das Tier an und wie sieht die Bekämpfung und Vorbeugung aus?
Die Läuse schädigen die Pflanzen, indem sie den Pflanzensaft aussaugen. Sie rauben den Pflanzen damit die Nahrung und schwächen sie. Im Endstadium vertrocknet die Pflanze.
Wechseln die Läuse die Wirtspflanze, übertragen sie Viruskrankheiten. Sie nehmen die Viren mit zur neuen Pflanze. Krankheiten breiten sich so schnell auf einem ganzen Feld oder in einem Garten aus.
Vorbeugend sollten die Nutzpflanzen optimal mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden. Kräftige Pflanzen sind widerstandsfähiger. Sind in der Nähe natürliche Feinde der Läuse vorhanden, verdrängen sie die einfallenden Schädlinge schnell wieder.
Wenn der Befall zu schlimm ist, gibt es chemische Mittel zum Besprühen der befallenen Pflanzen.
Ist das Tier eventuell giftig?
Manche Lausarten sondern mit ihrem Saugrüssel giftigen Speichel ab, z. B. die Grünfleckige Kartoffelblattlaus. Das Gift schädigt die Pflanzen zusätzlich.