Artenübersicht
Es gibt viele verschiedene Arten von Bandwürmern. Einige wichtige Vertreter habe ich mir rausgesucht und stelle diese in ausführlichen Artenportraits näher vor. Informieren Sie sich über das Aussehen, die Lebensweise und erhalten viele weitere Hintergrundinformationen zu der jeweiligen Art, damit Sie diese besser verstehen und bekämpfen können.
Art | Kurzbeschreibung | |
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Dreigliedrige Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) | Der dreigliedrige Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) ist eine Bandwurmart, die hundeartige Tiere (Hund, Wolf, Fuchs, Dachs) sowie Katzen befällt. Er lebt und... | |
Fischbandwurm (Diphyllobothrium latum) | Der Fischbandwurm (Diphyllobothrium latum) ist die größte Art der Bandwürmer und kommt weltweit, aber vor allem auf der nördlichen Erdhalbkugel, vor. Wie alle... | |
Rinderbandwurm (Taenia saginata) | Der Rinderbandwurm (Taenia saginata) ist ein Parasit und vor allem in jenen Regionen stark verbreitet, wo viel Rindfleisch gegessen wird. Er gehört zur Klasse der... | |
Schweinebandwurm (Taenia Solium) | Der Schweinebandwurm (Taenia solium) ist ein parasitär lebender Bandwurm und wird auch Schweinefinnenbandwurm genannt. Endwirt dieses Parasiten ist der Mensch und... | |
Zwergbandwurm (Hymenolepis nana) | Der Zwergbandwurm (Hymenolepis nana) ist ein Parasit der als Endwirte Primaten, Menschen und Nagetiere befällt. Zwischenwirte braucht er dabei keine, sondern kann... |
Bilder von Bandwürmern
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Aussehen, Lebensweise, Infektionswege und Behandlung der Bandwürmer
Die Bandwürmer () gehören zu den Endoparasiten und sind Vertreter aus dem Stamm der Plattwürmer. Bandwürmer besiedeln, je nach Entwicklungsstadium, verschiedene Organe von Wirbeltieren. Hauptsächlich sind dabei der Darm und das Gehirn betroffen. Weltweit sind bisher circa 3500 verschiedene Arten der Cestoden bekannt, wobei nur sechs davon schwerwiegende Erkrankungen beim Menschen verursachen können.
Die Charakteristika und das Aussehen
Der Bandwurm ist ein Endoparasit, der keinen eigenen Darm besitzt und stattdessen die Nährstoffe des Wirtes, die bereits durch die Verdauungsenzyme im Darm freigesetzt werden, über seine Körperoberfläche (Tegument) aufnimmt. Sowohl geschlechtsreife Würmer als auch Larven können sich auf diese Weise ernähren. Es gibt aber auch Arten, die einen Widerhaken an der Rosette besitzen und sich so an der Darmwand befestigen können.
Bandwürmer haben in der Regel eine weiße, teilweise fast etwas gelbliche Farbe. Damit sie sich an der Darmwand festhalten können, haben Cestoden normalerweise einen Hakenkranz (Rostellum) mit Saugnäpfen am Vorderende. Bandwürmer bestehen aus einer Reihe von Körperabschnitten, auch Proglottiden gennannt, die bis zu mehreren Tausend Gliedern aneinander gereiht sein können. So erreichen sie eine Länge zwischen 2 mm und teilweise sogar 20 m. Dabei gilt der Fischbandwurm als der größte Vertreter unter ihnen.
Die Fortpflanzung der Bandwürmer
Cestoden sind Zwitter, denn sie besitzen gleichzeitig männliche und weibliche Geschlechtsorgane. So können sie durch gegenseitige Befruchtung etliche Nachkommen produzieren. Bei vielen Arten kommt es dadurch oftmals zur Selbstbefruchtung, indem Samenzellen aus dem vorderen Körperabschnitt die Eizellen der Eierstöcke aus dem hinteren Körperabschnitt befruchtet werden. Für ihren Entwicklungszyklus zur Vermehrung benötigen sie ein bis zwei Zwischenwirte.
Wenn die befruchteten Eier erst einmal im Darm des Wirtes gelegt sind, werden sie danach im Kot des Wirbeltieres ausgeschieden, wo sie dann verweilen, bis sie ein geeigneter Zwischenwirt aufnimmt. Dort schlüpfen dann die Larven aus den Eiern der Cestoden. Ebenso wie die ausgewachsenen Bandwürmer besitzen die Larven auch keinen Darm. Umso wichtiger ist die anatomische Struktur der Larvalhacken, durch die sich die Larven im Gewebe des Wirtes festhaken und sich über ihre eigene Haut ernähren können.
Die Verbreitung der Bandwürmer
Bandwürmer sind weltweit auffindbar, wobei spezifische Arten nur in gewissen Gebieten aufzufinden sind.
- Rinderbandwürmer sind weltweit zu finden.
- Fischbandwürmer sind hauptsächlich in Europa (z.B. Skandinavien, Finnland, etc.), aber auch in Westasien verbreitet.
- Schweinebandwürmer treten vor allem in Süd- und Mittelamerika, aber auch in China, Afrika und Indien auf.
- Der Zwergbandwurm ist vor allem in warmen Regionen zu finden.
- Hundebandwürmer gibt es auf fast allen Kontinenten (Europa, Asien, Afrika, Südmerika, Australien), bevorzugt in Schafzuchtgebieten.
- Fuchsbandwürmer treten vor allem in Mitteleuropa auf, unter anderem in der Nordschweiz, in Frankreich oder in Süddeutschland.
Die Infektionswege der Bandwürmer
Hauptsächlich stecken sich Menschen mit Bandwürmern an, wenn sie nicht ausreichend gegartes oder rohes Fleisch verzehren, das ausschließlich bei infiziertem Schweine- oder Rindfleisch auftritt. Dadurch werden die Larven verzehrt und haken sich anschließend im Darm fest.
Bei Schweinabandwürmern kann dies jedoch nicht nur durch den Verzehr des Fleisches eintreten. Sie können auch in den Körper gelangen, wenn ein bereits Infizierter über den Stuhlgang die Eier wieder ausscheidet. Diese Eier können dann über verunreinigte Nahrungsmittel, Schmierinfektionen über verunreinigtes Wasser weiter gegeben werden.
Um solch eine Infektion zu vermeiden, ist es also ratsam kein unzureichend gegartes oder rohes Fleisch zu verzehren. Vorsicht ist vor allem in Ländern mit niedrigerem Lebensstandard geboten, in denen die staatliche Kontrolle der Fleischhygiene bedenklich ist. Eine weitere sichere Methode, die Larven zu beseitigen, ist das Fleisch für mindestens zehn Tage bei minus 18 Grad einzufrieren.
Vor einer Zystizerkose ist man hingegen relativ sicher, wenn man in den betroffenen Ländern nur Wasser trinkt, das aus einer original verpackten und geschlossenen Flasche stammt und man sich oft und gründlich die Hände wäscht. Beim Verzehr von Fleisch ist auch Vorsicht geboten, in dem Fall gilt gleiches wie bereits oben genannt.
Die Symptome bei einem Befall mit Bandwürmern
Eine Bandwurminfektion kann ohne größere Symptome verlaufen. Es kommt sogar vor, dass Bandwürmer bis zu zehn Meter lang werden und über Jahre hinweg im Darm leben, ohne, dass es auffällt. Oftmals wird ein Bandwurmbefall erst über Wurmbestandteile im Kot entdeckt.
In manchen Fällen kann ein Befall gefährlich werden, indem sich eine Zystizerkose durch Schweinebandwürmer im Wirt entwickelt. Die Larven der Bandwürmer befallen in solchen Fällen verschiedene Organe, wie zum Beispiel die Haut, Augen oder auch Muskeln. Manchmal betrifft es auch das zentrale Nervensystem oder das Gehirn, was zu schwerwiegende Funktionsausfälle auslösen kann.
Die Behandlung bei einem Bandwurmbefall
Beide Arten der Erkrankung können durch Medikamente (Antihelmetika) geheilt werden. Bei einer Zystizerkose wird die Behandlung meistens darüber hinaus mit Anitepileptika oder/und Cortison unterstützt. In selteneren Fällen ist die Entfernung der Larven durch eine Operation notwendig.