Der Schweinebandwurm (Taenia solium) ist ein parasitär lebender Bandwurm und wird auch Schweinefinnenbandwurm genannt. Endwirt dieses Parasiten ist der Mensch und als Zwischenwirt dienen ihm Schweine.
Bei einer Infektion mit dem Schweinebandwurm klagen einige Menschen über Bauchschmerzen, bei anderen verläuft die Infektion komplett ohne Symptome – harmlos ist ein Schweinebandwurm allerdings in keinem Fall. Lesen Sie deshalb hier mehr über das Aussehen des Bandwurms, den Infektionsweg und die Vorbeugung.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen und die Lebensweise
Der Schweinebandwurm ist ein Parasit, der im Darm seines Wirtes lebt und sich dort von dessen Nährstoffen ernährt. Er kann eine Länge von bis zu 7 m erreichen und eine Breite von bis zu 15 mm. Sein Körper ist in einzelne Abschnitte, die Proglottiden, untergliedert.
Über die Neodermis, seine Haut, nimmt er Nährstoffe auf. Diese schützt ihn auch davor, selbst von den Verdauungssäften seines Wirts angegriffen zu werden. Sie besitzt mikrovilläre Mikrotrichen, kleine Ausstülpungen, die der Oberflächenvergrößerung und somit der besseren Aufnahme von Nährstoffen dienen. Der Schweinebandwurm besitzt keinen eigenen Darm und ernährt sich von bereits verdauter Nahrung seines Wirts.
Der Bandwurm besitzt am vorderen Ende einen Hakenkranz, das sogenannte Scolex, mit dem er sich an der Darmwand seines Wirts festhält. Auf diese Art verhindert er, mit dem Stuhl ausgeschieden zu werden.
Der Infektionsweg des Schweinebandwurms
Die Fortpflanzung des Schweinebandwurms verläuft in einem perfekten Kreislauf. Zunächst werden die Eier des Bandwurms von Pflanzen- oder Allesfressern wie dem Haus- und dem Wildschwein über die Nahrung aufgenommen. Das Schwein dient dem Bandwurm damit als Zwischenwirt. Aus den Eiern schlüpfen nun Hakenlarven, die in die Muskulatur des Zwischenwirts eindringen und diese infizieren. Dort entwickeln sich die Larven zu Finnen, einem Zwischenstadium.
Wird das Fleisch des Schweins gegessen, nimmt der Endwirt, meist der Mensch, die Finnen auf. Deren Außenhaut wird im Darm des Menschen verdaut, sodass die Finne schlüpfen und sich mit dem Hakenkranz an der Darmwand festhalten kann. Nun reift die Finne zum adulten Wurm heran, indem sie immerzu Proglottiden bildet. Diese Proglottiden besitzen die Fähigkeit, sich gegenseitig zu befruchten und so Eier heranreifen zu lassen. In den letzten Proglottiden liegen die reifen Eier bereit. Diese werden nun abgestoßen und vom Endwirt mit dem Stuhl ausgeschieden. Befindet sich der Stuhl nun auf pflanzlicher Nahrung, wie beispielsweise einer Wiese, können die Eier von einem anderen Zwischenwirt aufgenommen werden. Dabei können die Eier monate- oder sogar jahrelang überleben.
Die Vorbeugung einer Infektion mit dem Schweinebandwurm
Der Mensch als Endwirt kann sich vor allem über kontaminierte Nahrungsmittel infizieren. Wird Schweinefleisch nur unzureichend erhitzt, können die Finnen überleben und werden so beim Verzehr aufgenommen. Daher sollte Fleisch immer gut durchgegart verzehrt werden, um einer Infektion mit dem Schweinebandwurm vorzubeugen.
Eine Infektion mit dem Bandwurm bleibt dabei oft symptomlos oder die Betroffenen klagen über leichte Bauchschmerzen sowie Verdauungsbeschwerden. Verbleibt der Bandwurm über eine längere Zeit im Darm, kann es zu Engpässen in der Versorgung mit wichtigen Nährstoffen kommen.
Der Mensch als Fehlzwischenwirt des Schweinebandwurms
Doch nicht nur als Endwirt ist der Mensch für den Bandwurm geeignet. Er dient ihm auch als Zwischenwirt. Ist ein Mensch infiziert und achtet nach dem Toilettengang nicht auf die richtige Handhygiene, ist eine Selbstinfektion möglich. Die Wurmeier haften also nach dem Abwischen an den Händen und werden bei der nächsten Mahlzeit gleich wieder aufgenommen. In diesem Fall schlüpfen die Larven des Schweinebandwurms im Darm des Infizierten und dringen dann in dessen Nerven- und Muskelgewebe ein. Dadurch kommt es zum Krankheitsbild der Zystizerkose. Es bilden sich Zysten, die zum Teil lebensbedrohliche neurologische Ausfälle sowie Hirnhautentzündungen hervorrufen können. Sie müssen operativ entfernt oder bestrahlt werden, wobei es zu einer gefährlichen Nekrose des betroffenen Gewebes kommen kann.
Eine Infektion mit Taenia Solium sollte also nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Sollten bei Ihnen unklare Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und unzureichende Nährstoffaufnahme mit den dadurch verursachten Folgen vorliegen, besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt. Dieser kann durch eine Stuhlprobe und gegebenenfalls eine Darmspiegelung bestätigen oder ausschließen, dass Sie einen Schweinebandwurm haben. Glücklicherweise ist die Bekämpfung eines Schweinebandwurms durch entsprechende Medikamente einfach. Nach der Medikamentengabe wird der tote Bandwurm über den Stuhl ausgeschieden und der Patient kann wieder beschwerdefrei leben.
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