Artenübersicht
Es gibt viele verschiedene Arten von Zecken. Einige wichtige Vertreter habe ich mir rausgesucht und stelle diese in ausführlichen Artenportraits näher vor. Informieren Sie sich über das Aussehen, die Lebensweise und erhalten viele weitere Hintergrundinformationen zu der jeweiligen Art, damit Sie diese besser verstehen und bekämpfen können.
Art | Kurzbeschreibung | |
---|---|---|
Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) | Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) kommt in weiten Teilen Europas vor und bevorzugt feuchte Gebiete als Lebensraum. Sie erträgt auch ausgetrocknete Standorte,... | |
Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) | Zecken sind weit verbreitete Tiere. Weltweit gibt es mehr als 900 unterschiedliche Zeckenarten. Auch bei uns in Deutschland gibt es jede Menge Arten, die man nach... | |
Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus) | Der Gemeine Holzbock gehört zur Familie der Schildzecken und sein Name leitet sich von der harten Rückenplatte (dem Scutum) ab, welche sich auf dem Hauptrumpfsegment... | |
Hirschzecke (Ixodes scapularis) | Die Hirschzecke (Ixodes scapularis) ist eine in Nordamerika beheimatete Zeckenart aus der Familie der Schildzecken, die aufgrund ihrer täuschenden Ähnlichkeit... | |
Taubenzecke (Argas reflexus) | Sie bemerken juckende Einstichstellen an Ihrem Körper und sind sicher, dass diese nicht von Stechmücken stammen? Bettwanzen können Sie ebenfalls kategorisch ausschließen?... |
Bilder von Zecken
Hier finden Sie eine kleine Auswahl an Bildern von Zecken. Wenn Sie auf die einzelnen Bilder klicken, können Sie sich diese in einer größeren Ansicht anzeigen lassen. Wenn Sie auf den Button "Mehr Bilder laden" klicken, werden Ihnen alle auf Verminscout veröffentlichten Bilder von Zecken angezeigt.
Mehr Bilder ladenLebensweise, Fortpflanzung und Mittel zum Schutz vor Zecken
In den warmen Jahreszeiten kommt es mitunter häufig vor, dass man nach einem ausgiebigen Waldspaziergang den ein oder anderen Gast mit nach Hause bringt. Bekannt sind sie als lästiges Ungeziefer oder als gefährliche Krankheitsüberträger. Doch Zecken sind außerdem hochspezialisierte Tiere, die hervorragend an ihre Umwelt angepasst sind. Der folgende Text gibt einen Gesamtüberblick über die spannende Lebensweise der Zecken.
Was sind Zecken?
Zecken sind weit verbreitete Parasiten und gehören zur Klasse der Spinnentiere, genauer zur Ordnung der Milben. Sie ernähren sich vom Blut zahlreicher Wirbeltiere, auch dem der Menschen. Der Blutverlust ist für den Wirt meist nicht das Problem, sondern die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern. Weltweit gibt es ca. 900 Zeckenarten, wobei ein Großteil dieser zu den Familien der Leder- und Schildzecken zählt.
Körperbau
Der Körper der Zecke besteht aus zwei beweglich gegeneinander abgesetzten Abschnitten, einem vorderen (Capitulum) und hinteren (Idiosoma). Der vordere Abschnitt wird gemeinhin als Zeckenkopf bezeichnet. Die vier Beinpaare sitzen seitlich am hinteren Abschnitt. Einige Zecken besitzen kleine, unauffällige Augen. Diese befinden sich bei den Schildzecken paarweise auf der Körperoberseite, bei den Lederzecken, oft in höherer Anzahl, randlich auf der Körperunterseite. Der größte Unterschied zwischen den Familien der Schild- und Lederzecken besteht im Tragen des Schildes, das den Schildzecken ihren Namen gibt. Bei männlichen Exemplaren bedeckt dieser den kompletten Rumpf, bei weiblichen nur einen Teil davon. Lederzecken fehlt der Rückenschild gänzlich. Charakteristisch für alle Zecken sind die Mundwerkzeuge, die auf die blutsaugende Lebensweise angepasst sind. Sie sitzen zusammen mit Tastorganen am Capitulum. Die eigentlichen Mundwerkzeuge bestehen aus einem Stechrüssel (Hypostom) und zwei Kieferklauen (Cheliceren).
Verbreitung und Lebensraum
Zecken sind weltweit verbreitet. Die meisten Zeckenarten haben bevorzugte Arten von Wirten, man findet sie also dort, wo ihre Wirte leben. Notfalls können sie jedoch auch von anderen Tieren Blut saugen. Außerdem hängt ihre Verbreitung von Umweltfaktoren ab, die Temperaturen sollten im mittleren Bereich und die Luftfeuchte ausreichend hoch sein. Die Art, die weltweit am häufigsten Menschen befällt, ist die Braune Hundezecke, die in Deutschland jedoch nicht dauerhaft überleben kann. Lederzecken findet man in Mitteleuropa selten, abgesehen von der Taubenzecke, die an Stadttauben in Gebäuden lebt. Ansonsten sind die bevorzugten Lebensräume der Lederzecken die Tropen und Subtropen.
In Deutschland sind etwa zwanzig Zeckenarten beheimatet, wobei einige davon sehr selten oder vielleicht nur vorübergehend zu finden sind. Am häufigsten werden die Menschen hier von der Schildzecke Gemeiner Holzbock befallen. Diese lebt im Freien, besonders an Waldrändern und -lichtungen, in Gärten oder in Parks. Man findet sie in Büschen, hohen Gräsern oder im Unterholz, wo sie auf ihre bevorzugten Wirte trifft. Weitere häufig vorkommende Arten sind zum Beispiel die Schafzecke, die Igelzecke oder die Auwaldzecke.
Da Zecken einen feuchten und warmen Lebensraum lieben, sind sie beispielsweise nach Regen an einem Sommertag besonders aktiv. Dennoch halten sie auch trockenerem und kälterem Wetter stand. Mit zunehmender Kälte werden die Tiere inaktiv. Den Winter überdauern sie unter einer feuchten Laubschicht.
Zecken können nur kurze Strecken von einigen Metern überwinden, wenn auch mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Ihre extreme Verbreitung erreichten sie durch ihre Wirte, die sie an andere Orte tragen. Vor allem Vögel leisten dazu einen großen Beitrag.
Lebensweise und Ernährung
Für jedes Entwicklungsstadium und die Vermehrung benötigen die Tiere je eine Blutmahlzeit. Um einen Wirt zu finden, wenden Zecken je nach Art eine von zwei Strategien an. Es gibt Lauerer wie den Gemeinen Holzbock, die beispielsweise auf Büsche klettern und sich dort mit ihren Hinterbeinen festhalten. Die vorderen Beine strecken sie nach oben, sodass sie sich an einem Wirt festhalten können, wenn dieser sie streift. Auf der anderen Seite gibt es Jäger wie die Braune Hundezecke, die mit einer Geschwindigkeit von 5-8 Metern pro Sekunde aktiv nach potenziellen Wirten suchen. Zecken benutzen zur Wirtsfindung chemische Sinne, besonders Kohlenstoffdioxid-Sensoren im sogenannten Haller-Organ, welches am letzten Beinglied sitzt. Dieser Chemorezeptor kann Stoffe wie Kohlendioxid, Ammoniak, Milchsäure oder Buttersäure erkennen, die im Schweiß und im Atem von Wirtstieren enthalten sind. Um eines ausfindig zu machen, strecken Lauerer zunächst das letzte Beinglied mit dem Haller-Organ in die Höhe. Bemerken sie, dass sich ein Organismus nähert, wechseln sie von der Warte- in die Lauerstellung. Streift der Wirt die Zecke, greift sie mit ihren Krallen nach der Haut, dem Fell beziehungsweise der Kleidung. Anschließend sucht sie nach einem geeigneten Ort, um ihre Mahlzeit zu beginnen. Beim Menschen wäre das zum Beispiel die Achselhöhle, die Kniekehlen oder die Leistenbeuge, denn dort ist die Haut dünn, gut durchblutet und warm.
Männchen saugen Blut, um sich zu ernähren. Das tun sie mehrere Male, während sie auf ein Weibchen warten. Ihre Mahlzeit dauert im Normalfall wenige Tage. Weibchen dagegen brauchen Blut auch zur Eibildung und dementsprechend eine größere Menge. Sie können ungestört mehrere Wochen an einem Wirt ausharren.
Beim Saugvorgang ritzt die Zecke die Haut zunächst mit den Cheliceren und den daran befindlichen beweglichen Zahnvorsprüngen ein. Anschließend schiebt sie das Hypostom, das häufig widerhakenähnliche Zähne aufweist, in die Wunde. Die korrekte Bezeichnung ist also Zeckenstich, nicht Zeckenbiss. Das Blut, das sich in der Wunde ansammelt, wird über den Rüssel aufgenommen. Dabei setzen sich Zecken an ihrem Wirt fest. Arten mit langem Rüssel verankern sich mit ihren Mundwerkzeugen in der Haut, Arten mit kurzem Rüssel scheiden eine klebrige Flüssigkeit aus. Während dieser Vorgang bei den Lederzecken nach etwa 30 bis 60 Minuten beendet ist, verharren Schildzecken mehrere Tage bis Wochen in dieser Position. Während des Saugvorganges sondert die Zecke Speichel in die Wunde ab. Bestimmte Stoffe im Speichel verhindern die Blutgerinnung, wodurch die Wunde sich nicht schließt. Verschiedene Enzyme stellen sicher, dass diese längerfristig gehemmt bleibt. Außerdem werden Entzündungsreaktionen und das Schmerzempfinden des Wirtes unterdrückt. Gesundheitlich riskant für den Wirt sind die Krankheitserreger, die im Speichel enthalten sein können.
Bei einem Stich saugt die Zecke das Blut direkt in ihren komplexen gebauten und dehnbaren Darm, sodass ihr Gewicht auf das Hundertfache ansteigen kann. Auch echte Wachstumsvorgänge laufen dabei ab. Vor allem die weiblichen Schildzecken können so eine Größe von bis zu 3cm erreichen. Lederzecken nehmen weniger Blut auf, ihr Gewicht steigt etwa auf das Zehnfache.
Bei der Verdauung filtert die Zecke die für sie wichtigen und nahrhaften Bestandteile des Blutes heraus und gibt den Rest kontinuierlich über den Stechapparat an den Wirt zurück. Hierbei besteht die Gefahr einer Infektion durch Erreger wie Borrelien, die sich im Darm der Zecke befinden. Ist die Zecke bereits vom Wirt getrennt, gibt sie die unbrauchbaren Blutbestandteile über eine Öffnung am Hinterleib an ihre Umgebung ab.
Die Zecke fällt vom Wirt ab, wenn sie vollgesogen ist. Weibchen machen sich nun auf die Suche nach einem geeigneten Platz, um ihre Eier abzulegen. Damit sind sie mehrere Tage beschäftigt, denn Schildzecken produzieren tausende Eier, wobei nur etwa alle zehn Minuten eines abgelegt wird. Eier treten aus einer Bauchöffnung aus und werden anschließend mit einer Schutzschicht aus einer speziellen Drüse versehen, die sie vor dem Vertrocknen schützen. Ist der Vorgang abgeschlossen, stirbt das Weibchen. Männchen sterben in der Regel nach der Begattung.
Der Ablauf der Eiablage unterscheidet sich bei den Lederzecken aufgrund ihrer anderen Lebensweise. Sie müssen öfter als Schildzecken an ihren Wirten saugen, weswegen sie in deren direkter Umgebung, zum Beispiel in Nestern, bleiben. Ein Lederzeckenweibchen nimmt mehrere Blutmahlzeiten nacheinander auf und legt danach jedes Mal Eier ab (bis zu sieben Mal), wobei deren Anzahl immer geringer wird. Anschließend wartet sie, bis ihr Wirt wieder in das Nest zurückkehrt. Dabei kann sie bis zu zehn Jahren ohne Nahrungsaufnahme überleben. Aber auch ohne Wirt und somit ohne Nahrungsaufnahme überlebt beispielsweise der Gemeine Holzbock drei bis fünf Jahre in freier Natur.
Fortpflanzung und Entwicklung
Erwachsene Zeckenweibchen und -männchen finden einander durch bestimmte Signalstoffe, sogenannte Pheromone. Ein Beispiel für ein wirksames Pheromon ist Guanin, welches im Kot der Tiere enthalten ist. Der Ort, an dem die Paarung stattfindet, ist jedoch je nach Familie verschieden. Ein Schildzeckenweibchen befällt zunächst einen Wirt.
Während es sich dort festgesetzt hat, kommt es zur Befruchtung durch ein Männchen. Bis sie einander gefunden haben, wartet das Weibchen in einem halb vollgesogenen Zustand. Nach der Paarung beendet es ihre Blutmahlzeit und lässt sich vom Wirt abfallen, um die Eier abzulegen. Dies ist der letzte Schritt ihres Lebenszyklus. Das Männchen stirbt bereits kurz nach der Befruchtung.
Bei den Lederzecken dagegen findet die Befruchtung des Weibchens nicht auf einem Wirt statt, sondern in der Umgebung. Das könnte das Nest des Wirtes oder ein ähnlich geschützter Ort sein.
Wie alle Milben durchlaufen Zecken nach dem Schlüpfen drei Entwicklungsstadien und zwei Häutungsprozesse. Für jeden Entwicklungsschritt brauchen sie eine Blutmahlzeit. Larven sind weiß und zunächst nur bis zu 0,5 mm groß, dazu besitzen sie nur 3 Beinpaare. Mit der nächsten Mahlzeit wächst die Larve zur Nymphe heran. Sie ist nun etwa 1-2 mm groß und ihr Körper weiß bis durchsichtig gefärbt. Sie erhält ihr viertes Beinpaar. Zuletzt kommen Zecken in die adulte Phase, in der die Geschlechtsmerkmale ausgebildet werden.
Lederzecken haben von zwei bis zu acht Nymphenstadien. In allen Stadien wird häufig dieselbe Wirtsart befallen. Schildzecken durchlaufen nur ein einziges Nymphenstadium.
Im Gegensatz zu den Lederzekcne wechseln viele Schildzeckenarten zwischen den verschiedenen Entwicklungsstadien ihre bevorzugte Wirtsart. Häufig hängt das mit der Größenzunahme zusammen. Auf der anderen Seite gibt es auch Arten, die alle Häutungsprozesse und Entwicklungsstadien auf einem einzigen Wirt durchlaufen oder andere Arten, die zumindest eine Häutung auf demselben Wirtstier vollziehen. Diese Arten werden Ein- und Zweiwirtarten genannt. Meistens verlassen Larven und Nymphen das Nest oder den Bau des Wirtes nicht. Dass alle drei Stadien freilebend sind, kommt seltener vor, doch der hier verbreitete Gemeine Holzbock ist zufällig ein Beispiel dafür. Aus dem Ei schlüpft die sechsbeinige Larve, die schon nach wenigen Tagen die Suche nach einem passenden Wirt, in diesem Fall ein Nagetier, beginnt. Hat sie eines gefunden, setzt sie sich daran fest und saugt zwei bis drei Tage sein Blut, um sich danach abfallen zu lassen und sich zur Nymphe zu häuten. Diese Vorgang dauert jedoch einige Monate. Die nun achtbeinige Holzbocknymphe macht sich daraufhin auf die Suche nachihrem nächsten Zwischenwirt. Hierbei handelt es sich um eine Katze, die sie wiederrum befallen wird, um Blut zu saugen. Aufgrund der relativ kühlen Temperaturen um den mitteleuropäischen Winter verbleiben Nymphen die sich im Sommer oder Herbst gehäutet haben in der Regel in einem Ruhezustand, bevor sie bei wärmeren Temperaturen wieder aktiv werden. Nach der Blutmahlzeit entwickelt sich die Nymphe zur adulten, geschlechtsreifen Zecke.
Natürliche Feinde und problematische ökologische Umstände
Generell haben Zecken wenige natürliche Feinde, die ihr Leben bedrohen. Ein Beispiel sind einige Pilzarten, von denen die Tiere befallen werden können. Eine stets tödliche Bedrohung stellt für sie der Befall von Fadenwürmern und parasitischen Erzwespen dar. Letztere legen ihre Eier in die Larven und Nymphen der Zecken. Wenn die Wespenlarven schlüpfen, fressen sie die Larve bzw. Nymphe von innen her auf.
Ökologische Gegebenheiten haben größere Auswirkungen auf die Lebensdauer der Tiere. Viele Arten, wie auch der Gemeine Holzbock, vertragen keine direkte Sonneneinstrahlung und benötigen eine gewisse Luftfeuchtigkeit, um zu überleben. Kurze Kälteeinfälle sind für die meisten Zecken zwar kein Problem, aber lange kalte Perioden dämmen zumindest die Ausbreitung der Zecken stark ein. Andererseits wird befürchtet, dass der globale Temperaturanstieg bedingt durch den Klimawandel dazu beiträgt, dass sich Zecken in größerem Maße nach Norden ausbreiten. Aufgrund vielseitiger Wechselbeziehungen zwischen Luftfeuchte und Temperatur wird das genaue Ausmaß der Ausbreitung noch diskutiert.
Gefahr durch Zecken und Mittel zum Schutz
Meist verhindern Stoffe im Zeckenspeichel die Funktion der körpereigenen Immunabwehr an der Einstichstelle. Die das Immunsystem verändernden Beziehungen zwischen Zecke und Wirt sind aber sehr komplex. In Einzelfällen kann es zu einer sofortigen allergischen Reaktion kommen. Die Immunabwehr kann jedoch auch stark ansteigen, wenn ein Wirt oft in Kontakt mit den Parasiten tritt. Diese Reaktion funktioniert allerdings nur artspezifisch. Beispielsweise waren Mäuse, die mehrfach von nicht infizierten Tieren gestochen wurden danach immun gegen Zecken-Borreliose. Eine sehr seltene, aber lebensgefährliche Reaktion auf einen Stich ist die Zeckenparalyse. Durch die Übertragung eines als Nervengift wirkenden Stoffes werden die motorischen Nerven gehemmt. Diese Paralyse breitet sich von der Einstichstelle her aus.
Es gibt Zeckenarten, die von sich aus gefährlich sind. Die in Australien beheimatete Ixodes holocyclus infiziert ihre Wirte mit einem lähmenden Gift, welches diese im schlimmsten Fall töten kann.
Wie bereits erwähnt geht die größte Gefahr von Zecken durch die Übertragung von unterschiedlichsten Bakterien, Viren und anderen Krankheitserregern aus. Sie gelangen aus den Speicheldrüsen oder dem Darm der Zecke über den Stechapparat in den Körper des Blutwirts. Keine andere parasitische Tiergruppe ist in dieser Hinsicht so gefährlich. Aufgrund ihrer Lebensweise verbreiten sie diese Erreger zwischen den Wirten, ohne dabei selbst zu erkranken. Über 50 verschiedene Krankheiten werden auf diese Weise weltweit von Zecken übertragen. Menschen können unter anderem an Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Babesiose, Ehrlichiose, Rickettsiosen oder Neoehrlichiose erkranken.
Die Gefahr, die Zecken darstellen, vergrößert sich durch den Einfluss der Erderwärmung, da die Tiere normalerweise in der Wintermonaten inaktiv bleiben, aber nun durch milde Winter auch ganzjährig aktiv sind.
Umso wichtiger wird eine effektive Vorsorge. Zunächst sollten Zecken, sobald man sie entdeckt, entfernt werden. Um zu verhindern, dass sich die Tiere überhaupt eine Einstichstelle am Körper suchen können, sollte man bei einem Aufenthalt auf zum Beispiel Wiesen mit hohem Gras oder in Wäldern lange Kleidung und festes Schuhwerk tragen. Auch Antizeckensprays stellen eine Vorsorgemaßnahme dar. Generell sollte man sich nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich nach den kleinen Parasiten absuchen. Es ist außerdem möglich, sich gegen das FDSE-Virus zu impfen, wodurch das Risiko einer Infektion gesenkt wird.