Die Hirschzecke (Ixodes scapularis) ist eine in Nordamerika beheimatete Zeckenart aus der Familie der Schildzecken, die aufgrund ihrer täuschenden Ähnlichkeit sowie ähnlicher Wirte oft mit dem in Europa ansässigen Holzbock (Ixodes ricinus) verwechselt wird.
Um eine Verwechselungsgefahr der beiden Zeckenarten so gering wie möglich zu halten, erfahren Sie hier wie die Hirschzecke aussieht, wo sie lebt, wie sie lebt und wie sie sich fortpflanzt.
Inhaltsverzeichnis
Daran ist die Hirschzecke zu erkennen
Bei der Hirschzecke handelt es sich – wie es der Name schon vermuten lässt – um eine Zeckenart und ihre wissenschaftliche Bezeichnung lautet Ixodes scapularis. Sie ist nur etwa 3 mm groß und ihr Körper weist sowohl eine dunkelbraune als auch eine rötliche bis orangene Färbung auf.
Sowohl bei den Männchen als auch bei den Weibchen ist der Körper mit einem schwarzen Schild bedeckt, welcher bei den Weibchen lediglich den vorderen Teil des Körpers, bei den Männchen hingegen nahezu den gesamten Körper bedeckt. Aufgrund dessen werden sie auch der Familie der Schildzecken zugeordnet.
Der übrige Körper ist bei den Männchen dunkelbraun, bei den Weibchen rötlich orange gefärbt. Bei Hirschzecken besteht also ein klar ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus, der Männchen und Weibchen gut unterscheidbar macht.
Verbreitungsgebiet und Lebensraum
Die Hirschzecke kommt ausschließlich im östlichen Teil Nordamerikas vor, wo sie von den großen Seen an der kanadisch-amerikanischen Grenze über die gesamte Ostküste der USA bis hin in den Nordosten Mexikos beheimatet ist. Sie leben dort vorzugsweise in Wäldern und an Waldrändern in Büschen und Gräsern bis zu einer Höhe von ca. 80 cm und werden im Englischen deer tick (Hirsch Zecke) oder bear tick (Bärenzecke) genannt.
Lebensweise & Ernährung
Die Schildzecke durchläuft während ihres etwa ein- bis zweimonatigen Lebens drei Entwicklungsstadien, in denen sie jeweils eine Blutmahlzeit benötigt.
Zunächst schlüpft sie aus einem Ei und ist eine Larve. Nach einer ersten Blutmahlzeit, die sie sich bei einem kleinen Säugetier wie etwa einer Maus holt, da die Haut größerer Säugetiere noch zu dick für sie ist, wird sie zur Nymphe. Als solche überwintert sie und wird nach einer weiteren Blutmahlzeit, ebenfalls von einem kleinen Säugetier, schließlich zu einer adulten Zecke.
Als solche parasitiert sie an größeren Säugetieren wie Weißwedelhirschen, Hunden, Katzen oder auch Menschen. Sie wartet an Gräsern oder Büschen auf ihre Opfer und beißt sich dann an ihnen fest.
Fortpflanzung
Bei ihrer letzten Blutmahlzeit als adulte Zecke nimmt sie soviel Blut auf, dass sie das 50- bis 100-fache ihres ursprünglichen Körpergewichts erreicht, da sie viel Blut für die Entwicklung der Eier benötigt. Danach paart sie sich, wobei die Männchen direkt nach der Paarung sterben, während die Weibchen noch die Eier an die Unterseite eines Blattes heften und dann ebenfalls versterben. Nur einige Tage nach der Eiablage schlüpfen dann auch schon die neuen Larven.
Diese Krankheiten überträgt die Hirschzecke
Bei Menschen kann der Biss einer Hirschzecke sowohl Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), das in Amerika vorkommende Powassan Virus als auch Lyme-Borreliose auslösen, weshalb er unbedingt zu vermeiden ist. Sollte es doch zu einem Biss kommen, ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.