Artenübersicht
Es gibt viele verschiedene Arten von Kurzfühlerschrecken. Einige wichtige Vertreter habe ich mir rausgesucht und stelle diese in ausführlichen Artenportraits näher vor. Informieren Sie sich über das Aussehen, die Lebensweise und erhalten viele weitere Hintergrundinformationen zu der jeweiligen Art, damit Sie diese besser verstehen und bekämpfen können.
Art | Kurzbeschreibung | |
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Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) | Die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) ist eine Kurzfühlerschrecke aus der Familie der Feldheuschrecken. Ihren Namen trägt sie aufgrund ihrer... | |
Riesenheuschrecke (Tropidacris collaris) | Die Riesenheuschrecke (Tropidacris collaris), auch südamerikanische Heuschrecke genannt, ist eine Heuschrecke aus der Familie der Romaleidae. Durch ihre, im Verhältnis... | |
Wüstenheuschrecke (Schistocerca gregaria) | Die Wüstenheuschrecke (Schistocerca gregaria) ist eine Heuschrecke aus der Familie der Feldheuschrecken und gehört zu den Arten, die auch als Wanderheuschrecken... |
Bilder von Kurzfühlerschrecken
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Hintergrundwissen: Aussehen, Lebensweise und Ernährung der Kurzfühlerschrecken
Kurzfühlerschrecken () gehören zur Familie der Heuschrecken und sind neben den Langfühlerschrecke eine der beiden Unterordnungen. Bisher sind circa 12.000 verschiedene Arten beschrieben, etwa 100 davon leben in Mitteleuropa.
Das Aussehen der Kurzfühlerschrecken
Allein bei der Körpergröße oder -länge können sich die unterschiedlichen Arten deutlich unterscheiden. Die meisten jedoch liegen bei einer Körperlänge von 7 und 75 mm. Einzelne Arten können dabei bis zu 120 mm lang werden. Auffällig ist die Gestaltung der Hinterbeine. Diese sind, wie bei verwandten Langfühlerschrecken, zu Sprungbeinen umfunktioniert. Der Unterschied zur erwähnten Verwandtschaft besteht in den namensgebenden Fühlern oder Antennen, die bei den Kurzfühlerschrecken aus weniger Gliedern bestehen und verdickt sein können. Weitere Kennzeichen sind die Facettenaugen und Mundwerkzeuge zum Kauen und Beißen. Die Flügel lassen sich in Vorder- und Hinterflügel unterteilen, wobei letztere deutlich größer sind und bei einigen Arten auffällige Färbungen besitzen können. Besonders ist der Hinterleib der weiblichen Tiere. Um die Eier in die Erde ablegen zu können, ist das Hinterteil ausstreckbar und mit insgesamt vier sogenannten Genital-Dornen versehen.
Das Verbreitungsgebiet und der Lebensraum
Aufgrund der sehr großen Artenvielfalt finden sich Kurzfühlerschrecken weltweit verbreitet. So gibt es beispielsweise die Arcyptera fusca, aus dem Aosta-Tal in Italien oder die Tropidacris cristata in Costa Rica. Dabei besiedeln die Tiere ganz unterschiedliche Lebensräume. Sie sind also nicht nur in Gräsern und Wäldern zu finden, sondern durchaus auch in Wüstensand, in Höhlen, Gewässern oder Kiesbänken und Gebirgen.
Die Ernährung der Kurzfühlerschrecken
Die aller meisten Kurzfühlerschrecken sind Pflanzenfresser, deren Ernährung sich hauptsächlich auf Gräser und Kräuter beschränkt. Jedoch gibt es auch im Bereich der Ernährung artspezifische Unterschiede, die teilweise recht groß sein können. So ernährt sich zum Beispiel die Kleine Dornschrecke (Tetrigoidea) weitestgehend von Algen, Moosen und Mikroorganismen.
Die Lauterzeugung bei Kurzfühlerschrecken
Häufig wird mit verschiedenen Schrecken, wie dem Grashüpfer, untrennbar die typische Geräuschproduktion verbunden. Interessanterweise bleibt die Mehrzahl der weltweiten Arten von Kurzfühlerschrecken jedoch stumm. Die Geräusche oder Laute, die bei der Balz zum Einsatz kommen, sind also eher die Ausnahme. Neben dem erwähnten Grashüpfer (Gomphocerinae), ist vor allem die Ödlandschrecke (Oedipodinae) in Mitteleuropa für ihre Geräusche bekannt. Es gibt allerdings auch außerhalb von Europa Arten, die zum Teil sehr laute Geräusche erzeugen können. Ein Beispiel dafür wäre die in Südafrika heimische Pneumoridae.
Die Geräusche entstehen durch die Reibung der Hinterbeine an den Adern der Vorderflügel. Wie bereits erwähnt dient der "Gesang" meist der Lockung eines Weibchens. Teilweise sind diese allerdings auch zu Antworten in der Lage.
Bei Arten, die nicht zur Geräuschproduktion in der Lage sind, übernehmen auffällige Färbungen der Hinterbeine oder besondere Antennen und Flügel die Balzfunktionen.
Die Fortpflanzung und natürliche Feinde
War die Balz durch optische oder akustische Reize erfolgreich, legt das Weibchen die Eier mit dem teleskopartig-ausfahrbaren Hinterteil in der Erde ab. Im Unterschied zu vielen anderen Insekten schlüpfen daraus jedoch keine Larven, die durch Puppenstadium zu ausgewachsenen Tieren werden, sondern Jungtiere, die ausschließlich durch Häutungen zu erwachsenen Kurzfühlerschrecken werden.
Wie beinahe jedes ungiftige Insekt in dieser Größe haben auch die Kurzfühlerschrecken natürliche Feinde. Typische Vertreter unter diesen Feinden sind zum Beispiel Schlangen, Spinnen, Frösche, Igel und Vögel.
Die Bekämpfung der Kurzfühlerschrecken
Vor allem in Afrika treten die pflanzenfressenden Tiere schon seit sehr langer Zeit auch als Schädling auf, da sie erhebliche Teile der Ernte vernichten können, wenn sie in regelrechten Plagen vorkommen. Eine relativ neue Methode diese Plagen zu bekämpfen, haben Wissenschaftler vor Kurzem entdeckt. Durch das Auslegen von Flächen, die polarisiertes Licht abgeben, können die Tiere abgeschreckt werden, da sie nicht gerne über spiegelnde Wasserflächen fliegen.