Artenübersicht
Es gibt viele verschiedene Arten von Zünslerfaltern. Einige wichtige Vertreter habe ich mir rausgesucht und stelle diese in ausführlichen Artenportraits näher vor. Informieren Sie sich über das Aussehen, die Lebensweise und erhalten viele weitere Hintergrundinformationen zu der jeweiligen Art, damit Sie diese besser verstehen und bekämpfen können.
Art | Kurzbeschreibung | |
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Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) | Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist eine Schmetterlingsart und breitet sich seit einigen Jahren immer weiter in Europa aus. Aus Asien eingeschleppt... | |
Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) | Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) zählt in Mitteleuropa zu den am weitesten verbreiteten Lebensmittelschädlingen. Nicht nur Betriebe, in denen Lebensmittel... | |
Fettzünsler (Aglossa pinguinalis) | Der Fettzünsler (Aglossa pinguinalis) ist ein Schmetterling aus der Familie der Zünsler. Die nachtaktiven Tiere leben bevorzugt an warmen und trockenen Standorten.... | |
Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) | Beim Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) handelt es sich um einen Kleinschmetterling. Dies bedeutet, dass er gemeinsam mit weiteren Arten im Durchschnitt kleiner ist,... | |
Mehlmotte (Ephestia kuehniella) | Bei der Mehlmotte (Ephestia kuehniella) handelt es sich um einen Vorratsschädling, der zur Familie der Zünsler gehört und ursprünglich aus Indien stammt. Heutzutage... | |
Speichermotten (Ephestia elutella) | Speichermotten sind Schmetterlinge aus der Familie der Zünsler und gelten als typische Vorratsschädlinge. Bekannt ist die Speichermotte ebenfalls unter dem Namen... | |
Zünsler (Pyralidae) | Die Zünsler (Pyralidae) sind auf dem ganzen Erdball verbreitet und mit 6200 Arten eine sehr artenreiche Familie innerhalb der Zünslerfalter (Pyraloidea). Etwa... |
Bilder von Zünslerfaltern
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Hintergrundwissen: Aussehen, Lebensweise und Schadwirkung der Zünslerfalter
Die Zünslerfalter (Pyraloidea) sind eine der größten Überfamilien der Schmetterlinge. Es gibt weltweit rund 16.000 bekannte Arten. Davon entfallen rund 6.000 auf die Zünsler (Pyraloidea) und circa 10.200 auf die Crambidae.
In der Beziehung zum Menschen werden einige wenige Arten als Nützling deklariert. Diese werden zunehmend im Zuge der Unkrautbekämpfung als biologischer Pflanzenschutz eingesetzt. Die bekanntesten Vertreter dieser Überfamilie gelten aber als ernst zu nehmende Schädlinge, allen voran in der Land- und Forstwirtschaft. Aber auch die Vorräte werden durch Arten der Zünslerfalter geschädigt.
Das Aussehen der Zünslerfalter
Die Falter haben lange Beine und einen schlanken Körper. Die Familie umfasst recht kleine Formen, aber auch verhältnismäßig große Exemplare. Die meisten Nachtfalter sind mit einem gut entwickelten Rüssel ausgestattet. Mit Haftborsten versehen sind die Hinterflügel. Die Vorderflügel des Falters sind länglich und dreieckig geformt. In der Äderung der Vorderflügel selbst ist ein ganz besonderes Merkmal erkennbar. Darin nämlich unterscheiden sich die beiden Familien der Pyraloidea.
Der Zünslerfalter legt die Flügel steil dachförmig über seinen Körper und die Fühler legt er in Ruhe nach hinten. Der Hinterleib des Falters weist an der Bauchseite nach vorne gerichtet ein Tympanalorgan auf. An der Basis ist der Rüssel des Falters beschuppt. Als wichtiges Wahrnehmungsorgan gilt das Tympanalorgan. Die nachtaktiven Falter können mithilfe dieses Organs Ultraschalllaute von Fledermäusen orten und erkennen. Die Fähigkeit der Schallwahrnehmung ist für die Falter eine Art Lebensversicherung. Nur so sind sie in der Lage, im richtigen Moment in stockdunkler Nacht vor dem herannahenden Feind auszuweichen.
Das Verbreitungsgebiet und der Lebensraum
Die Verbreitung Pyraloidea-Arten ist weltweit nachweisbar. Sie finden sich sowohl in Küstengebieten und Zonen des Hochgebirges als auch auf den entlegensten Inseln dieses Planeten, wie etwa auf den Hawaii-Archipelen und auf den Azoren. Die Falter leben mit Ausnahme der Antarktis auch in den mittleren sowie niedrigen tropischen Höhenlagen. Das Verbreitungsgebiet des Zünslerfalters erweiterte sich oftmals mithilfe des Menschen. Manche Arten der Pyraloidea haben sich eigenständig verbreitetet und zwar über die gesamte Klimazone. Auch in Mitteleuropa gibt es mehrere Hundert Arten. Vor allem die geeigneten Lebensräume in den mitteleuropäischen Gebieten gewähren dem Falter ideale Habitat-Verhältnisse.
Die Arten des Zünslerfalters zeigen unter den Schmetterlingen eine sehr große Breite an verschiedenen Lebensräumen. So leben die Tiere sowohl in urbanen Gebieten als auch in der Provinz. Sofern der ausgewählte Lebensraum dem Falter das Nötigste zum Überleben bietet, bleibt und vermehrt sich der Falter. Einige Raupen können sogar unter Wasser leben. Der Lebensraum des Zünslerfalters erstreckt sich somit vom landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzten Ambiente bis hin zum menschennahen Wohnraum.
Die Lebensweise und Ernährung
Die Lebensweise des Zünslerfalters hängt in erster Linie auch mit der Ernährung zusammen. An viele Lebensräume haben sich die Vertreter dieser Familie gekonnt angepasst. Zahlreiche Arten bohren Pflanzen an oder fressen Samen. Insbesondere im Raupenstadium sind viele Exemplare regelrechte Spezialisten, die imstande sind, in Ameisennestern sowie in Bienenstöcken zu leben. Andere Arten leben von Pflanzenresten oder im Tierkot.
Von pflanzlichen, faulenden und tierischen bzw. von trockenen Materialien oder von Pilzen ernähren sich bevorzugt die Raupen des Nachtfalters. Zu den Nahrungsmitteln zählen zudem Flechten, Farne, Algen und Moose. Zünslerfalter ernähren sich aber auch von anderen Insekten und von Pflanzenläusen. Die Mehrzahl der Raupen lebt versteckt. Ihre Rückzugsorte sind oftmals selbst gebaute Tunnels oder Röhren auf sandigem Boden. Die Lebensweise des Falters befugt ihn, sich auch durch Triebe, Früchte, Äste, Wurzeln und Knospen zu bohren. Auch ist der Nachtfalter imstande, versteckt oder als Minierer in Insektennestern zu leben.
Die Schadwirkung der Zünslerfalter
Schaden richtet der Zünslerfalter in der Landwirtschaft an oder auch in Vorratskammern. Pyraloidea als Lästling schlechthin zu kennzeichnen, wäre jedoch vermessen. Wo Fluginsekten Nahrung suchen, sind natürlich auch Nahrungsmittel des Menschen ein gefundenes Fressen. Allgemein gesehen kann der Falter aber nicht als Schädling eingestuft werden. Zumal nur wenige Arten des Falters dafür überhaupt infrage kommen.
Welchen Schaden richtet das Fluginsekt an und wie sieht die Bekämpfung bzw. eine mögliche Vorbeugung aus?
In den letzten Jahrzehnten wurde der nachtaktive Falter vorwiegend von der wirtschaftlichen Perspektive des Menschen aus betrachtet. In großer Zahl können die Fluginsekten in der Vorratswirtschaft sowie in der Imkerei beachtliche Schäden anrichten. Auch die Forstwirtschaft und Teile der ackerbaulichen Landwirtschaft sind vor der Fressgier des Zünslerfalters betroffen.
Eine mögliche Vorbeugung gelingt im Bereich der Land- und Forstwirtschaft am ehesten mit dem Einsatz biologischer Mittel. Eine Bekämpfung mit hoch toxischen Pflanzenschutzmitteln ist jedoch nicht ratsam, da hierbei auch flächendeckend viele andere Insektenarten den Kürzeren ziehen würden. Im Bereich der Vorratswirtschaft sind vorbeugende Maßnahmen dann relevant, wenn sie das Ausbreiten des Nachtfalters zu verhindern wissen. Der Falter ist in verschiedenster Weise äußerst anpassungsfähig. Darum gilt es, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Vorratsbestände nicht zum servierten Tisch für den Falter werden.
Die beiden Familien der Zünslerfalter
Innerhalb der Pyraloidea gibt es zwei Bauplantypen. Es variiert zum einen die Struktur der sogenannten Tympanalorgane und zum anderen unterscheiden sich die Falter auch aufgrund diverser distinkter Merkmale.
In der Zoologie wurden deshalb zwei Familien klassifiziert – und zwar die Crambidae und die Zünsler (Pyralidae). Molekulargenetische Untersuchungen bestätigen die Aufspaltung der Pyraloidea. Im Gegensatz zu vielen anderen Familien wie zum Beispiel den Alucitidae, Hyblaeidae oder Pterophoridae besitzen die zwei Familien der Pyraloidea Tympanalorgane.
Die Gefährdung und der Schutz
Die vielen Arten der Falter sind unterschiedlich bedroht. Rund 43 Prozent aller Arten im mitteleuropäischen Raum gelten als ungefährdet. Rund 38 Prozent der einheimischen Zünslerfalterarten müssen als bereits ausgestorben oder als bestandsgefährdet eingestuft werden.
Die Hauptursache für die Gefährdung des Zünslerfalters ist der schnelle Verlust seines Lebensraums. Allen voran das Verschwinden von seltenen Habitaten wie beispielsweise Dünen, Mooren, Heiden und nährstoffarmem Grünland ist für den Zünslerfalter verheerend. Um wirksame Schutzmaßnahmen ergreifen zu können, setzt die Kenntnisse voraus, überhaupt die Ursachen von Bestandsveränderungen verstehen zu können.