Beim Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) handelt es sich um einen Kleinschmetterling. Dies bedeutet, dass er gemeinsam mit weiteren Arten im Durchschnitt kleiner ist, als der normale Schmetterling. Er wird in der Fachsprache „Ostrinia Nubilalis“ genannt und zählt zu der Familie der Crambidae. Diese spezifische Art der Schmetterlinge umfasst rund 11700 Arten, wovon sich 230 in Mitteleuropa beheimatet haben. Der Großteil hält sich jedoch in tropischen Regionen auf. Crambidae werden auch als Rüsselzünsler bezeichnet. Der Maiszünsler wird zu den wirtschaftlich bedeutendsten Schädlingen an Mais gezählt. Denn ihre Raupen verursachen jährlich einen enormen Schaden an 4 % der Maisernte und vernichten diese somit. Die allgemeine Zuordnung des Ostrinia Nubilalis ist die Ordnung der Schmetterlinge und die Klasse der Insekten.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Maiszünsler
Wie bei jeder Tierart unterscheidet sich auch beim Ostrinia Nubilalis das Aussehen des Weibchens vom Aussehen des Männchens. Diese vom Geschlecht abhängige Differenz nennt sich Sexualdimorphismus. Die männlichen Maiszünsler unterscheiden sich durch Größe und die Färbung der Flügel von ihren weiblichen Artgenossen. Die Größe ist definiert durch die Spannweite der Flügel. Männchen erreichen bis zu 30 mm in der Spannweite, während Weibchen tatsächlich etwas mehr aufweisen, bis zu 5 mm. Also sind weibliche Maiszünsler im Durchschnitt immer Größer als die männlichen. Die Färbung lässt sich nicht eindeutig verallgemeinern, da Schmetterlinge immer etwas Individuelles in ihrer Färbung der Flügel haben. Männchen weisen jedoch öfter eine gelblich braune Färbung auf, die bis graubraun und grau variieren kann. Weibliche sind eher hellgelb, cremefarben oder sogar rot wie Ziegel. Männchen sind somit etwas dunkler. Zudem sind die Flügel der Zünsler mit einem Streifen versehen, welcher von Schmetterling zu Schmetterling eine andere Stärke und Tönung besitzt.
Die Verbreitung der Maiszünsler
Das ursprüngliche Areal der Verbreitung des Schmetterlings belief sich auf Mittel- und Südeuropa, Nordafrika, Klein- sowie Westasien bis Turkistan. Die weitere Verbreitung geschah durch menschliche Verschleppung, wie zum Beispiel 1910, als der Maiszünsler nach Nordamerika verschleppt wurde. Der dortige Name lautet Corn Borer. Der Schmetterling ist derzeit kosmopolitisch, aufgrund der weiten Ausmaße und der Schädlichkeit für Maisernten. Die Aktuellen Lebensräume finden sich im gemäßigten Europa, wo sie sehr häufig vorkommen. Im Norden erstreckt sich das Gebiet sogar bis Südnorwegen und die Britischen Inseln. Generell zeigt der Schmetterling Massenvermehrung, weshalb er überhaupt zu einem Schädling werden kann. Der genaue Lebensraum beschränkt sich auf offene Agrarlandschaften, Ruderalflächen oder auch simple Gärten. Gegebenes Kriterium muss die richtige Nahrungsquelle für die Raupen sein.
Die Lebensweise und Fortpflanzung
Diese Schmetterlingsart weist in der Generationsfolge eine große Flexibilität auf. Von Region zu Region ist die Vermehrung unterschiedlich ausgeprägt. Mittel- und Nordeuropa wurde bis vor Kurzem mit nur einer Generation pro Jahr konfrontiert. Doch in neusten Beobachtungen wurde in Süddeutschland und der Schweiz ein Anstieg bemerkt. Dort gibt es pro Jahr 2 Generationen der Schmetterlinge. Südeuropa kann zukünftig mit 3 Generationen rechnen und in den Tropen kann die Generationsfolge sogar einen Wert bis 6 erreichen. Daraus lässt sich schließen, dass sich Maiszünsler in tropischem Klima weitaus wohler fühlen und dort mehr vermehren. Maiszünsler sind in den Monaten Mai bis September anzutreffen, allerdings nur nachts, da es sich um nachtaktive Schmetterlinge handelt. Somit kommt er nur an künstliche Lichtquellen.
Zur Vermehrung legt der weibliche Falter in etwa 400 bis 600 Eier, jeweils in kleinere Gruppen von bis zu 20 Eiern. Diese werden an der Unterseite eines Blattes gelegt. Als Falter wird der Maiszünsler bis zu 24 Tage alt, minimal 18 Tage. Die Eiraupe schlüpft nach ca. einer bis zu zwei Wochen. Die geschlüpften Raupen ernähren sich von unterschiedlichen Pflanzen, von welchen bis jetzt 20 bekannt sind. Darunter ist Mais, Hopfen, Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Fenchel, Hirse, Hanf, Rüben, Buchweizen, Sellerie, Alane und Beifuß. Von diesen Pflanzen werden durch die Raupen Blüte und Stand gefressen, weshalb die Pflanzen anschließend nicht mehr weiter wachsen können. Der Falter besitzt sechs Larvenstadien welche insgesamt 50 Tage durchlaufen. Der Zeitraum ist je nach Ort unterschiedlich etwas länger oder kürzer. Die Raupen verbringen den Winter in den Stängeln der Pflanzen und verpuppen sich anschließend zu Beginn des Frühjahrs. Die Verpuppung dauert bis zu 12 Tage, bis der Falter im Mai endlich schlüpft.
Die natürlichen Feinde
Der Maiszünsler hat die Schlupfwespe zum natürlichen Feind. Sie wird sehr effizient als Bekämpfungsmittel eingesetzt. Die weibliche Schlupfwespe, ca. 0.5 mm groß, legt ihr Ei in ein Wirtsei. In diesem Fall in das Ei des Maiszünslers. Der Wirt stirbt ab, während sich der Parasitoid entwickelt. Wird die Schlupfwespe pünktlich eingesetzt, kann ein Großteil der Maiszünsler unschädlich gemacht werden. Bis vor Kurzem mussten die Larven der Schlupfwespe mit der Hand von den Bauern auf dem Acker verteilt werden. Aktuell ist dies sogar mit Drohnen möglich.
Die Bekämpfung der Maiszünsler
Zur Bekämpfung des Maiszünslers können unter anderem Insektizide verwendet werden, oder aber auch Bodenbakterium. In Deutschland sind die Insektizide Stewart und Gladiator erlaubt. Spinosat ist ein Wirkstoff, der hauptsächlich in der Schweiz Verwendung findet. Allerdings muss man bei der chemischen Bekämpfung einen Einfluss auf den Mais oder die betroffene Pflanze in Kauf nehmen, weshalb die biologischen Mittel weitaus mehr zu empfehlen sind.
Ich freue mich über jeden Kommentar, den Sie auf meiner Website hinterlassen. Um jedoch SPAM zu vermeiden, wird jeder Kommentar vor der Veröffentlichung von mir geprüft. Dabei sortiere ich z.B. Kommentare mit einem Keyword im Namen oder "test", "vergleich" oder "24" in der URL aus. Natürlich veröffentliche ich auch keine Kommentare die Verunglimpfungen, Beleidigungen, rassistische, sexuelle und/oder persönliche Angriffe sowie Schmähkritik enthalten. Fragen beantworte ich gerne nach bestem Wissen und Gewissen.