Artenübersicht
Es gibt viele verschiedene Arten von Zweiflüglern. Einige wichtige Vertreter habe ich mir rausgesucht und stelle diese in ausführlichen Artenportraits näher vor. Informieren Sie sich über das Aussehen, die Lebensweise und erhalten viele weitere Hintergrundinformationen zu der jeweiligen Art, damit Sie diese besser verstehen und bekämpfen können.
Art | Kurzbeschreibung | |
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Abortfliege (Psychoda grisescens) | Bei der Abortfliege, lat. Psychoda grisescens, handelt es sich um eine Mücke aus der Gattung der Schmetterlingsmücken. Sie sind bekannt dafür, sich an Orten wie... | |
Dasselfliegen (Oestridae) | Dasselfliegen (Oestridae) sind eine Familie der Zweiflügler und werden den Fliegen zugeordnet. Es sind mehr als 100 Dasselfliegen-Arten bekannt, wobei etwa elf... | |
Fleischfliegen (Sarcophagidae) | Sie sind klein, laut, lästig und haben einen denkbar schlechten Ruf: Fleischfliegen. Die behaarten, grau-schwarz-gemusterten Brummer machen es sich gern auf Misthäufen,... | |
Gemeine Stechfliege (Stomoxys calcitrans) | Die Gemeine Stechfliege (Stomoxys calcitrans) gehört zur Familie der Echten Fliegen und damit zur Ordnung der Zweiflügler. Doch das ist nicht der einzige Name... | |
Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) | Die Kirschfruchtfliege (Rahgoletis cerasi) ist eine Fliegenart, die zu der Gattung der Bohrfliegen gehört und ist der größte Schädling im Anbau von Süßkirschen.... | |
Kohlschnake (Tipula oleracea) | Die Kohlschnake ist ein Insekt welches zur Familie der Schnaken gehört und somit zu den Mücken gezählt wird. Die Larven der Kohlschnaken zählen besonders im... | |
Pferdebremse (Tabanus sudeticus) | Bei der Pferdebremse (lat. Tabanus sudeticus) handelt es sich um eine Bremsenart, die zur Ordnung der Zweiflügler und der Unterordnung der Fliegen gehört. Die... | |
Riesenschnake (Tipula maxima) | Die Riesenschnake (Tipula maxima) ist ein Insekt, das zur Familie der Schnaken (Tipulidae) gezählt wird. Diese zählen zu den Mücken und die Riesenschnake ist... | |
Schmeißfliegen (Calliphoridae) | Die Schmeißfliegen (Calliphoridae) sind eine Familie der Fliegen und gehören zur Ordnung der Zweiflügler. Es gibt sehr viele verschiedenen Arten von Schmeißfliegen,... | |
Schmetterlingsmücken (Psychodidae) | Schmetterlingsmücken bieten, entgegen ihrer Bezeichnung, keinen schönen Anblick, sondern sind im Haushalt oft Zeichen unsauberer Sanitäranlagen. Die kleinen Insekten... | |
Schnaken (Tipulidae) | Schnaken (Tipulidae) bezeichnet eine Familie der Zweiflügler. Bekannt sind etwa 160.000 Arten aus rund 226 Familien. Weltweit sind über 4.000 Schnakenarten entdeckt,... | |
Schwebfliegen (Syrphidae) | Die Schwebfliegen (Syrphidae) sind eine Familie der Fliegen und echte Flugkünstler. Sie können augenblicklich ihre Flugrichtung ändern und fliegen ebenso schnell... | |
Stubenfliege (Musca domestica) | Die Stubenfliege (Musca domestica) wird auch Gemeine oder Große Stubenfliege genannt und gehört der Familie der „Echten Fliegen“ an. Zu unterscheiden... | |
Trauermücken (Sciaridae) | Die Trauermücken (Sciaridae) sind eine Familie der Mücken und gehören zur Ordnung der Zweiflügler. Zurzeit sind weltweit über 1.800 Arten an Trauermücken bekannt,... | |
Tsetsefliegen (Glossina) | Die Tsetsefliegen (Glossina) sind kleine bis mittelgroße Stechfliegen, die im mittleren Afrika weit verbreitet sind. Sie ähneln zumindest oberflächlich betrachtet... | |
Wiesenschnake (Tipula paludosa) | Die Wiesenschnake (Tipula paludosa) ist eine Mücke aus der Famile der Schnaken. Im Gegensatz zu den Stechmücken gehört die Wiesenschnake nicht zu den Parasiten,... |
Gut zu wissen
In der Rubrik "Gut zu wissen" finden Sie viele spannende Artikel rund um die Zweiflüglern. Mit diesem Wissen erlangen Sie ein besseres Verständnis über die Tiere, können Ihr Schädlingsproblem schneller in den Griff bekommen oder erhalten wertvolle Tipps zur Vorbeugung eines Ungezieferbefalls. Reinschauen lohnt sich!
Sie kommen aus der Fremde und fühlen sich hier heimisch. Nicht nur Waschbär und Grauhörnchen, die wohl bekanntesten Vertreter der invasiven Arten, breiten sich...
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Mehr Bilder ladenHintergrundwissen: Aussehen, Lebensweise und natürliche Feinde der Zweiflügler
Eine Ordnung innerhalb der Klasse der Insekten bilden die Zweiflügler. Diese unterscheiden sich von den übrigen Insekten in erster Linie dadurch, dass sie nur zwei Flügel haben. Üblich sind bei Insekten zwei Flügelpaare, also insgesamt vier Flügel.
Zu den Zweiflüglern zählen Fliegen und Mücken mit insgesamt über 160.000 Arten.
In diesem Artikel soll der äußere Aufbau dieser Insekten beschrieben, sowie ihr Lebensraum und ihre Lebensweise thematisiert werden. Anschließend werden natürliche Feinde aufgezählt sowie untersucht, welche Schädlinge und Krankheitsüberträger es unter den Zweiflüglern gibt.
Allgemeines
Der wissenschaftliche Name der Zweiflügler ist Diptera. Ihr Unterstamm ist der der Tracheentiere und sie gehören zur Überordnung der Neuflügler innerhalb der Unterklasse der Fluginsekten.
Während ihre Vorderflügel voll ausgebildet sind, haben sich die Hinterflügel zu sogenannten Schwingkölbchen oder Halteren entwickelt. Mit diesen orientiert sich der Zweiflügler, indem er sie antiparallel zu den eigentlich Flügeln in hoher Frequenz schlägt. So misst er nach dem Prinzip des Vibrationskreisels seine eigene Drehrate und kann gegensteuern.
Aussehen
Da mit den Fliegen und Mücken zwei äußerlich sehr unterschiedliche Unterordnungen mit den Zweiflüglern zusammengefasst werden, ist es schwierig, ihr Äußeres genau zu beschreiben. Sie haben jedoch auch viele Gemeinsamkeiten, die im Folgenden beschrieben werden.
Neben zwei meist gut ausgebildeten Facettenaugen, besitzen viele Zweiflügler auch noch mehrere, häufig drei, Punktaugen (Ocellen) auf der Stirn. Bei allen Zweiflüglern haben die Antennen zwei Grundglieder. Bei den Mücken sind sie lang und in noch mehr Glieder geteilt, während sie bei den Fliegen nur rudimentär ausgebildet sind.
Am Thorax, also am mittlere Abschnitt des Körpers, befinden sich Beine, Flügel und Halteren. Auf der Oberseite sitzen außerdem eine große und eine kleine Rückenplatte (Mesonotum und Scutellum) sowie seitlich am Körper mehrere Seitenplatten. Über das Mesonotum kann bei manchen Arten eine Naht in verschiedenen Formen verlaufen. An diesem Körperabschnitt befinden sich auch Öffnungen für die Atemwege der Zweiflügler, die Tracheen.
Die Behaarung, oder die Borsten, die viele Arten in unterschiedlicher Stärke und an verschiedenen Körperstellen besitzen, helfen zudem bei der Artenbestimmung.
Der letzte Abschnitt, das Abdomen, besteht zumeist aus zehn Abschnitten, ist jedoch bei vereinzelten Arten zu fünf bis sechs Abschnitte zurückgebildet worden. Rücken- und Bauchplatten sind in diesem Bereich gut erkennbar, während die Seitenplatten und Intersegmentalhäute unauffälliger sind. Auch hier besitzen die meisten Arten Tracheenöffnungen.
Im hinteren Bereich des Abdomens befinden sich die Geschlechtsorgane, welche bei einigen Zweiflüglern äußerlich gut ausgebildet sein können.
Verbreitung und Lebensraum
Auf der ganzen Welt gibt es Zweiflügler, selbst in der Antarktis findet man Arten dieser Insektenordnung. Die allermeisten lassen sich in feucht-warmen Habitaten nieder. Dies hängt hauptsächlich damit zusammen, dass die Larven im Wasser heranwachsen. Allerdings gibt es auch Arten, die komplett an das Leben im Wasser angepasst sind.
Lebensweise und Fortpflanzung
Die Lebensweisen der Zweiflügler ist sehr unterschiedlich. Unter ihnen gibt es sowohl Pflanzen- als auch Fleischfresser sowie Arten, denen eine Nahrungsaufnahme durch fehlende Mundwerkzeuge im Erwachsenenstadium unmöglich ist.
Fliegen ernähren sich durch einen Saugrüssel. Sie landen häufig direkt auf ihrem Futter und saugen und lecken Flüssigkeit heraus. Unabhängig davon, ob es sich um Blüten, Obst, fleischliche Kost oder Hinterlassenschaften anderer Tiere, bzw. Menschen handelt. Es gibt jedoch auch Vertreter, die Jagd auf andere Insekten machen oder parasitär leben.
Die Familie der Stechmücken ernährt sich von Blut, wobei nur die Weibchen dazu in der Lage sind, während bei Männchen der Rüssel so verkürzt ist, dass sie damit nicht zustechen können und sich von offen erreichbaren Flüssigkeiten ernähren. Weibliche Stechmücken benötigen das Eiweiß im Blut, um Eier bilden zu können. Nach dem Stich injiziert sie ein Gift, das die Blutgerinnung hemmt und betäubend wirkt, sodass der Wirt sie nicht bemerkt. Dieses Gift führt kurze Zeit darauf zu einer Schwellung und geht mit Juckreiz und Schmerzen einher.
Nach der Paarung (mit Ausnahme einer Gattung mit Zwittern pflanzen sich Zweiflügler geschlechtlich fort), die bei Mücken oft in Schwärmen stattfindet, legen die Weibchen ihre Eier an den bevorzugten Ablagestellen ab. Diese können Gewässer, faulendes Obst und Gemüse, Kadaver oder auch Erde sein. Häufig warten die Männchen bereits in der Nähe dieser Orte, um ihre Paarungschancen zu erhöhen. Sie locken die Weibchen je nach Art zusätzlich durch akustische Signale oder Duftstoffe. Für manche Tiere reicht bereits das Zusammenfinden an markanten Orten.
Die meisten Zweiflügler betreiben keine Brutpflege, doch vor allem bei parasitär lebenden Tieren ist das Gegenteil der Fall. Diese kümmern sich um ihre Larven, weswegen sie deutlich weniger Eier ablegen müssen, um ihre Population im Gleichgewicht halten zu können.
Die Larven schlüpfen, je nach Art verschieden, wenige Stunden bis mehrere Wochen nach der Ablage und durchlaufen drei bis vier Stadien, ehe sie sich verpuppen. Sie sind perfekt an die Umgebung des Ablageortes angepasst. So besitzen Mückenlarven, die im Wasser heranwachsen, Atemrohre, um nicht zu ertrinken.
Zweiflügler gehören zu den holometabolen Insekten. „Holometabol“ bedeutet „vollständige Veränderung“ und bezeichnet die Verwandlung, die von Larve, über Puppe, bis zum fertigen Insekt durchlaufen wird. In diesen drei Stadien unterscheiden sich die Tiere äußerlich sehr stark voneinander. Häufig findet auch die Ernährung auf unterschiedliche Art und Weise statt sowie die Bevorzugung des Habitats.
Die Puppen können überwintern, während ausgewachsene Tiere, hauptsächlich Männchen, im Winter häufig absterben. Begattete Weibchen suchen sich wiederum einen geschützten Platz und ruhen in dieser Zeit. Es gibt auch Arten, die vorzugsweise in den kalten Monaten aktiv sind.
Die meisten Zweiflügler haben gemein, dass sie eine recht kurze Lebensdauer als ausgewachsene Tiere haben. Von wenigen Stunden bis Tagen über ein paar Wochen oder Monate ist alles möglich.
Natürliche Feinde der Zweiflügler
Zweiflügler stehen auf dem Speiseplan einer ganzen Reihe anderer Tiere. Vögel, Spinnen, andere Insekten, Frösche, Igel und Mäuse sind nur ein paar Beispiele. Diese Fülle an Fressfeinden gleichen sie mit ihrer enormen Fortpflanzungsrate (bei günstigen Umständen durchlaufen einige Arten mehrere Generationen in einem Jahr) ausgleichen.
Zweiflügler als Schädlinge und Krankheitsüberträger
Die Familie der Bohrfliegen legt ihre Eier in Pflanzen ab. Die Larven ernähren sich dann von dem Fruchtfleisch, ehe sie sich verpuppen und als fertige Fliege schlüpfen. In der Landwirtschaft können diese Tiere durch ihre hohe Anzahl erheblichen Schaden anrichten. Gerade Obstplantagen eignen sich für diese Fliegen hervorragend zur Vermehrung, da auf dichtem Raum viel Nahrung für ihren Nachwuchs zur Verfügung steht und die adulten Tiere mit ihrer kurzen Lebensdauer von nur wenigen Tagen binnen kürzester Zeit einen Ort zur Eiablage finden können.
Zum Schutz werden Obstbäume wie Kirschbäume mit Netzen abgedeckt, um die ausgewachsenen Tiere daran zu hindern, an die Früchte zu gelangen. Auch auf Olivenplantagen kann der Befall mit Bohrfliegen zu hohen Ernteausfällen führen.
Verschiedene Mückenarten sind dafür bekannt, Krankheiten zu übertragen. Vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten ist die Gefahr, sich durch einen Mückenstich mit Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber zu infizieren, hoch. Aber auch in Europa können Stechmücken zu Überträgern von Viren und Bakterien werden. West-Nil-Fieber und Chikungunyafieber werden hier von ihnen weitergegeben. Selbst in Skandinavien kann ein Mückenstich das Sindbis-Fieber nach sich ziehen.
Die Mücke gibt beim Stich Viren, Bakterien und Parasiten weiter, die sie zuvor bei einem anderen Wirt aufgenommen hat. Diese müssen sich zunächst in der Mücke vermehren, ehe es bei einer erneuten Blutmahlzeit zu einer Infektion kommen kann. Diese extrinische Inkubationszeit ist temperaturabhängig und dauert zwischen zehn und 14 Tagen.
Weitere durch Zweiflügler verbreitete Krankheiten sind Filariose durch Fadenwürmer, Tularämie, Denguefieber und Rift-Valley-Fieber.
Daneben werden einige Zweiflügler auch zu den Lästlingen gezählt. Diese zählen nicht zu den Schädlingen, da sie keinen Schaden anrichten, allerdings werden sie häufig als lästig empfunden und verscheucht oder durch Fliegenklatschen, Insektizide oder andere Hilfsmittel getötet. Zu ihnen gehören die Stubenfliegen, die ihre Eier in Exkremente legen und sich selbst auch von den darin enthaltenen Flüssigkeiten ernähren. Dieses Wissen löst bei vielen Menschen ein Ekelgefühl aus, wenn sich eine Stubenfliege auf dem eigenen Körper, dem Essen oder bloß in der Nähe befindet.
Ähnlich ist es bei Fruchtfliegen, die sich vor allem im Sommer auf überreifen Obst tummeln. Sie zerstören das Obst nicht, da sie sich hauptsächlich von den durch den Reifeprozess entwickelten Hefen und Bakterien ernähren, ihre Anwesenheit wird dennoch als äußerst unangenehm empfunden und ebenso wie die der Stubenfliegen durch verschiedene Mittel bekämpft.
Eine Art der Fruchtfliegen, die Drosophila repleta, verbreitet im Larvenstadium zudem Bakterien. Man nimmt an, dass Fruchtfliegen allgemein bei der Verbreitung von Essigsäurebakterien helfen.