Die Gemeine Stechfliege (Stomoxys calcitrans) gehört zur Familie der Echten Fliegen und damit zur Ordnung der Zweiflügler. Doch das ist nicht der einzige Name unter dem sie bekannt ist. Sie ist auch unter den Bezeichnungen Wadenbeißer, Wadenstecher oder Brennfliege bekannt.
Die Stechfliege sieht der Stubenfliege täuschend ähnlich. Wie Letztere ist auch sie weltweit verbreitet, besitzt aber einen Stechrüssel, mit dem sie sich vom Blut anderer Lebewesen ernährt. Die Brennfliege wir somit zu den Parasiten gezählt.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen und die Lebensweise
Die Stechfliege ist mit ihrem gedrungenen Körper ca. 6 bis 7 mm lang. Sie verfügt über einen relativ langen, konisch zugespitzten und eher nach vorne gerichteten Stechrüssel. Ihre (unangenehme) blutsaugende Eigenschaft wird als hämatophag bezeichnet. Aus einer eher technischen Sichtweise handelt es sich bei der Stechfliege um einen Kapillarsauger. Die im Wesentlichen tagaktiven Imagines sind in der Regel von Juni bis Oktober mit einem Schwerpunkt im Spätsommer und Herbst unterwegs. Die Tiere lieben Wärme und halten sich daher viel in Ställen und Schuppen und leider auch gern in Wohnräumen auf.
Wie die Mücken und Bremsen besitzen auch die Stechfliegen ein vorderes Flügelpaar, und das hintere Flügelpaar ist weit zurückgebildet, wird eigentlich nur als Schwingkölbchen im Sinne eines Orientierungsorgans verwendet. Ihr Körper ist mit einer Cuticula beschichtet, die einen metallischen Glanzeffekt auslöst. Die beiden Fühler bzw. Antennen verfügen noch über Seitenglieder, die als Arista bezeichnet werden. Ihnen kommen offenbar Funktionen der Flugsteuerung zu.
Die Vermehrung der Stechfliege
Innerhalb von ungefähr 7 Tagen muss die Stechfliege 3 oder 4 Mal Blut saugen. Danach legt das Weibchen 600 – 800 Eier im Kot von Pferden, Rindern oder Hühnern oder auch in Misthaufen ab. Jedes einzelne Gelege umfasst ca. 60 bis 270 Fliegeneier. An jenen warmen und nährstoffreichen Orten entwickeln sich dann ihre Larven, die, wie auch die Puppen, so überwintern können. Die Geschwindigkeit ihrer Entwicklung ist sehr an die Umgebungstemperaturen geknüpft, bei großer Hitze von mehr als 30 °C schlüpfen die Imagenes bereits nach 10 Tagen, wird die 20-Grad-Marke unterschritten, brauchen sie auch schon mal 4 Wochen.
Schadwirkung der Stechfliege
Anders als bei den Mücken oder Bremsen (Tabaniden) stechen beide Geschlechter der Gemeinen Stechfliege. Dabei dauert hier der Saugvorgang mit 8 – 9 Minuten erstaunlich lange. Da es sich in den Ställen meistens um sehr große Populationen handelt, werden die Nutztiere in eine ständige Unruhe versetzt, und dieser Stress führt bei Kühen z. B. zu einem messbar geringeren Milchertrag. Bei den Schweinen wurde ein deutlich verringerter Fleisch- und Fettaufbau festgestellt.
Mit Blick auf die Übertragung verschiedener Krankheitserreger fungiert die Stechfliege als Zwischenwirt. Nachgewiesen wurde der Stechfliege die mechanische Übertragung von Bakterien sowie auch Lentiviren (EIA-Virus). Dabei speichert ihr relativ großer Saugrüssel all diese Erreger in ausreichender Menge, um damit eine Infektion auslösen zu können. Das passiert jedes Mal, wenn ein Saugvorgang an einem infizierten Menschen oder Tier unterbrochen wurde, und die Fliege dann innerhalb von ca. 30 Minuten ihre Malzeit an einem gesunden Opfer beenden will.
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