Artenübersicht
Es gibt viele verschiedene Arten von Motten. Einige wichtige Vertreter habe ich mir rausgesucht und stelle diese in ausführlichen Artenportraits näher vor. Informieren Sie sich über das Aussehen, die Lebensweise und erhalten viele weitere Hintergrundinformationen zu der jeweiligen Art, damit Sie diese besser verstehen und bekämpfen können.
Art | Kurzbeschreibung | |
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Apfelgespinstmotte (Yponomeuta malinellus) | Die Apfelgespinstmotte ist ein Nachtfalter aus der Familie der Gespinst- und Knospenmotten. Die in Europa weit verbreitete Schmetterlingsart ist überwiegend in... | |
Pelzmotten (Tinea pellionella) | Die Pelzmotten (Tinea pellionella) sind Schmetterlinge aus der Familie der Echten Motten (Tineidae). Sie gelten als gefürchtete Vorrats- und Materialschädlinge... |
Bilder von Motten
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Hintergrundwissen: Welche Schmetterlingsfamilien werden als Motten bezeichnet?
Motten sind für viele die mal kleineren, mal größeren Insekten, die nachts magisch vom Licht angezogen werden und Lampen und andere Lichtquellen umschwirren. Doch stimmt dies überhaupt? Sind alle Motten nachtaktiv oder gibt es auch Motten, die am Tage aktiv sind? Gib es überhaupt verschiedene Arten von Motten und wenn ja, wie unterscheiden sie sich? Eine genaue Erklärung des Begriffs Motte und eine Übersicht der unterschiedlichen Arten von Motten gibt es im Folgenden:
Was sind Motten überhaupt?
Umgangssprachlich wird der Begriff Motte häufig regional und individuell unterschiedlich gebraucht. So werden meist alle Nachtfalter als Motten bezeichnet. Während es sich bei Nachtfaltern um Schmetterlinge verschiedener Familien handelt, die schlichtweg nicht zu den Tagfaltern gehören, sind Motten im biologischen Sinn unterschiedliche Kleinschmetterlingsfamilien. Somit gehören alle Mottenarten zur Ordnung der Schmetterlinge, sind jedoch nicht zwangsläufig nachtaktiv. Ganz im Gegenteil: Viele Arten sind tagsüber aktiv.
Die verschiedenen Mottenarten
Echte Motten
Auf der ganzen Welt sind 2000 Arten der Echten Motten vertreten. Davon sind 280 Arten aus 13 Familien in Europa nachgewiesen. Etwa 80 Arten, die neun verschiedenen Unterfamilien angehören, sind im deutschsprachigen Raum bekannt.
Die Raupen der Echten Motten leben in Gespinströhren. Dort findet auch die Verpuppung statt. Das geschlechtsreife Insekt ist klein bis mittelgroß, besitzt schmale befranste Flügel und weist einen verkrümmten Saugrüssel auf.
Zu den echten Motten gehört die Kleidermotte, die wie andere Arten der Echten Motten als Schädlinge im menschlichen Umfeld gelten.
Zünsler
Die Zünsler verdanken ihren Namen der Eigenart, im Dunkeln in helle Lichtquellen zu fliegen. So leitet sich der Name Zünsler vom heute ungebräuchlichen Wort „zünseln“ ab, was so viel wie „flimmern“ oder „flackern“ bedeutet.
Weltweit sind 6200 Arten von Zünslern nachgewiesen, von denen die meisten in tropischen Regionen heimisch sind. In Mitteleuropa leben nur 145 Arten dieser Motten. Trotzdem haben sich die Motten an unterschiedlichste Lebensräume angepasst und ernähren sich je nach Art von Pflanzen oder Samen. Die Raupen einiger Arten leben in Bienen- oder Armeisennestern, aber auch in Tierkot oder in Pflanzenresten.
Die Familie der Zünsler besteht aus kleinen wie großen Motten. Die Motten haben einen schlanken Körper, lange Beine und ihr Rüssel ist gut entwickelt. Die Vorderflügel sind dreieckig, dabei aber länglich. Die Hinterflügel dieser Motten weisen Haftborsten auf.
Trugmotten
Trugmotten kommen in den gemäßigten Breiten der nördlichen Erdhalbkugel mit 26 Arten aus sechs Gattungen vor. Davon sind neun Arten in Mitteleuropa beheimatet. Die Motten sind tagaktiv, manche Arten dieser Motten sind jedoch auch in der Nacht unterwegs.
Trugmotten weisen eine metallische Grundfarbe in Bronze oder Gold auf. Die Motten haben schmale Vorderflügel, die ungefähr dreimal so lang wie breit sind. Die Hinterflügel laufen oval oder spitz zu und sind genauso breit wie die Vorderflügel.
Trugmotten ernähren sich vom Pflanzensaft verletzter Knospen. Ihre Eier legen die Weibchen mithilfe eines Legebohrers in aufgeschlitzte Blätter. Die Verpuppung findet jedoch im Erdboden statt, in den sich die geschlüpften Larven fallen lassen.
Langhornmotten
Langhornmotten sind tagaktiv und oft in größeren Gruppen unterwegs. In Europa sind 50 Arten beheimatet, 32 davon in Deutschland.
Langhornmotten haben einen lang gestreckten Körper und schmale Vorderflügel, die drei- bis viermal länger als breit sind. Die Hinterflügel laufen elliptisch bis spitz zu, sind ungefähr so breit wie die Vorderflügel und mit langen Fransen ausgestattet. Die Falter haben einen behaarten Kopf und die Männchen sind mit langen Fühlern ausgestattet, die die Körperlänge oft um ein Vielfaches überschreiten. Langhornmotten glänzen metallisch oder haben zumindest metallisch glänzendes Muster.
Manche Arten vermehren sich massenhaft, sodass diese Motten in großen Schwärmen um blühende Pflanzen fliegen.
Schopfstirnmotten
Schopfstirnmotten sind mit 80 Arten und einer Gattung auf der nördlichen Erdhalbkugel vertreten. Mit 47 Arten sind die meisten Arten in den USA beheimatet. Ihren Namen verdanken die Motten den langen Haarschuppen an der Stirn.
Die Motten sind mit schmalen, metallisch glänzenden Vorderflügeln ausgestattet, die etwa viermal länger als breit sind. Diese Motten weisen eine gelbe, hell- oder dunkelbraune oder kupferfarbene Grundfarbe auf. Die Hinterflügel sind meist schmaler als die Vorderflügel und enden in langen Fransen.
Die zwölf europäischen Arten der Schopfstirnmotten ernähren sich hauptsächlich von Rosen, Eichen und Edelkastanien. Im deutschsprachigen Raum sind acht Arten heimisch.
Miniermotten – Pflanzenschädlinge, die sich je nach Art auf eine Pflanzenart spezialisiert haben
Miniermotten sind auch als Blatt-Tütenmotten bekannt und sind vor allem in der Abenddämmerung unterwegs. Die Familie der Miniermotten besteht aus 1000 Arten. Davon sind 100 Arten in Mitteleuropa heimisch. Arten, die in Deutschland zu finden sind, sind die Ahornmotten, die Azaleenmotten, die Eichenrindenmotten und die Fliedermotten.
Die Falter sind klein bis sehr klein, haben einen gut ausgebildeten Saugrüssel und lange Antennen. Die Motten besitzen schmale Flügel, die häufig mit langen Fransen ausgestattet sind.
Oft sind die Miniermottenarten auf eine Wirtspflanze spezialisiert und hinterlassen oftmals einen Schaden, der sich zunächst nur auf eine Minderung des Schmuckwerks beschränkt. Wird die Pflanze jedoch immer wieder stark befallen, kann es zu Wachstumsdepressionen kommen.
Gespinst- und Knospenmotten
Weltweit sind 900 Arten nachgewiesen, die zu den Gespinst- und Knospenmotten zählen. Ihr Hauptausbreitungsgebiet liegt in den Tropen. 116 Arten sind jedoch in Europa vertreten, 74 in Mitteleuropa. Namensgebend sind die Gespinste, in denen sich die Raupen verpuppen. Diese können ganze Bäume umfassen und dienten im 18. und 19. Jahrhundert vor allem in Tirol als Unterlage für Spinnenwebenbilder.
Die Vorderflügel haben meist einen weißen Farbton, die Hinterflügel hingegen sind grau. Die Raupen der Gespinst- und Knospenmotten ernähren sich hauptsächlich von Süßgräsern oder Laubhölzern. Sind auf 50 verschiedenen Pflanzenfamilien zu finden.
Rundstirnmotten
Das Hauptverbreitungsgebiet der tagaktiven Rundstirnmotten liegt in den Tropen. 20 Arten sind bisher in Europa, elf davon in Mitteleuropa nachgewiesen worden. Insgesamt gibt es etwa 400 Arten weltweit. Die Rundstirnmotten werden auch Wippmotten genannt, da sie ihre Flügel in der Ruhestellung auf und ab bewegen.
Rundstirnmotten weisen einen lang gestreckten Körper auf mit schmalen bis breiten Vorderflügeln, die etwa zwei- bis viermal länger als breit sind. Die Vorderflügel einiger Arten sind metallisch glänzend oder haben metallische Muster. Die Hinterflügel sind ähnlich breit wie die vorderen Flügel und haben Fransen. Die Fühler sind halb so lang bis ebenso lang wie die Vorderflügel.
Grasminiermotten
Die Grasminiermotten sind mit 3.300 Arten in acht Unterfamilien sehr artenreich vertreten. In Europa sind 246 Arten, in Mitteleuropa 235 Arten heimisch.
Grasminiermotte sind schlank und haben schmale Flügel. Meist sind die Hinterflügel schmaler als die Vorderflügel und laufen spitz zu. Die Flügel weisen eine metallisch glänzende Farbe auf. Sie können aber auch gefleckt sein oder eine weiße, graue oder braune Grundfarbe haben. Der Saugrüssel ist gut ausgebildet und wie der Kopf beschuppt. Die Fühler sind fadenförmig und mittellang bis lang. Sie erreichen maximal 80 % der Länge der Vorderflügel.
Sackträgermotten
Sackträgermotten sind auch als Miniersackträger bekannt. Weltweit gibt es 1500 Arten. In Europa sind bisher 569 Arten beschrieben, 221 davon sind in Mitteleuropa beheimatet. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt auf der nördlichen Erdhalbkugel. Da ältere Raupen um ihren Körper ein schützendes Gehäuse, das einem Sack ähnelt, spinnen, werden diese Motten als Sackträger bezeichnet.
Die Falter haben einen langen, schlanken Körperbau mit langen Flügeln. Bei einigen Arten sind die Flügel neunmal so lang wie breit. Die Hinterflügel Enden in einer Spitze oder weisen eine abgerundete Spitze auf. Sie sind immer – meist sogar deutlich – schmaler als die Vorderflügel. Sowohl Vorder- wie Hinterflügel weisen lange Fransen auf. Je nach Art sind die Sackträgermotten einfarbig, gestreift oder metallisch glänzend.
Palpenmotten
Die Palpermotten sind weltweit mit 4600 Arten vertreten. 1500 davon sind in Europa, Nordafrika und Asien beheimatet, 630 Arten in Nordamerika, Grönland und im Hochland von Mexiko. In Europa leben 800 Arten und Unterarten, 335 davon kommen in Mitteleuropa vor.
Die Falter haben einen schmalen, lang gestreckten Körper. Die Vorderflügel sind schmal und zwischen zweieinhalb und fünfeinhalb mal länger als breit. Manchen Arten haben metallisch gefärbte Vorderflügel oder sie weisen ein metallisches Muster auf. Die Hinterflügel sind schmal und Enden in langen Fransen.
Die Lebensweise der Raupen unterscheiden sich je nach Art. Die meisten Arten leben auf Pflanzen, andere leben unter der Erde. Die Tomatenminiermotte und der Rote Baumwollkapselwurm, beides Arten der Palpenmotten, gelten wie weitere Arten als Schädlinge.
Urmotten
Urmotten stellen die primitivste Unterordnung der Schmetterlinge dar. Die Motten ähneln den Köcherfliegen. Weltweit sind die Urmotten mit 100 Arten vertreten.
Urmotten haben einen lang gestreckten Körperbau. Die metallisch glänzenden oder mit einem metallischen Muster versehenen Vorderflügel sind zweieinhalb bis viermal länger als breit und haben meist eine bronzefarbene oder gräulich-bronzefarbene Grundfarbe. Die Hinterflügel sind ebenso breit wie die Vorderflügel und können abhängig von der Art stark gefranst sein.
Urmotten sind die einzigen Schmetterlinge, die keinen Saugrüssel haben, sondern kauendes Mundwerkzeug. So können sie Pollen fressen.
Die Puppen der Urmotten erinnern ebenfalls an die der Köcherfliegen, da des sich bei den Puppen der Urmotten um freie Puppen handelt, bei denen die Gliedmaßen, die Flügel und die Fühler nicht mit dem Körper verklebt sind. Ebenso haben die Raupen mit denen anderer Schmetterlinge wenig gemein: Sie sind weiß und haben echte Bauchbeine.