Die Pelzmotten (Tinea pellionella) sind Schmetterlinge aus der Familie der Echten Motten (Tineidae). Sie gelten als gefürchtete Vorrats- und Materialschädlinge und im nachfolgenden Text werden Aussehen, Verbreitung, Lebensraum, Bedeutung als Schädling und Bekämpfungsmaßnahmen gegen Pelzmotten näher beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Pelzmotten
Die gelblichen Flügel haben bei den Männchen eine Spannweite zwischen 0,9 und 1,3 Zentimeter. Bei den Weibchen beträgt die Flügelspannweite 1,1 bis 1,7 Zentimeter. Die Farbe der Hinterflügel reicht von grau bis gelb. Die hinteren Ränder der Flügel sind ausgefranst. Während das Flugverhalten der Weibchen eher behäbig und träge wirkt, präsentieren sich die Männchen als gewandte Flieger. Im Larvenstadium haben die Körper der Pelzmotten eine weißliche, manchmal bis ins gelblich gehende Farbe. Der Kopf ist braun. Die Länge der Larven beträgt ungefähr einen Zentimeter. Aus Spinndrüsensekret errichten die Larven der Pelzmotten eine Röhre, die ihnen bei Gefahr als Schutz dient. Wenn die Larven in die Röhre flüchten, ragen lediglich der Kopf und die Beine hervor. Interessanterweise ist die Röhre nicht am Material verankert, sondern wird von den Larven transportiert.
Die Verbreitung und der Lebensraum
Pelzmotten stammen aus Europa, dort besiedeln sie bevorzugt kühle und gemäßigte Lebensräume in Gebieten mediterranen Ursprungs. Mittlerweile haben sich Pelzmotten bis nach Nordamerika, Neuseeland und Australien verbreitet. Weibliche Tiere, die ungefähr 30 Tage Leben, legen in etwa 100 Eier in kleinen Gruppen oder einzeln auf dem Brutmaterial ab. Aus den Eiern schlüpfen nach durchschnittlich einer Woche die Larven. In weiteren 50 Tagen entwickeln sich die Larven zu den adulten Tieren. Während dieser Zeit erfolgen auch drei bis vier Häutungen. Nach der letzten Häutung ziehen sich die Larven der Pelzmotten in ihre Schutzröhren zurück und versiegeln diese hinten und vorne. Danach findet die Verpuppung statt. Finden Pelzmotten ideale Bedingungen vor, so kann ein Entwicklungszyklus innerhalb von zwei Monaten stattfinden. In Mitteleuropa sind in der Regel pro Jahr zwei Generationen möglich. Im Labor entwickeln sich bei perfekten Bedingungen (ungefähr 26 Grad Celsius bei 85 Prozent Luftfeuchtigkeit) drei bis vier Generationen.
Die Schadwirkung
Tinea pellionella gehören zur Gruppe der ernstzunehmenden Schädlinge, da sie als Material- sowie Vorratsschädling auftreten können. Die polyphagen Larven fressen mit ihren starken Mundwerkzeugen pflanzliches und tierisches Material. Sie sind sogar in der Lage das äußerst schwer verdauliche Keratin aufzuschließen. Keratin ist ein Protein und unter anderem ein Bestandteil von Federn und Haaren. So finden sich oft Fraßspuren von Larven an Fellen, Pelzen, ausgestopften Tierpräparaten, Leder oder Produkten aus Wolle. Als Vorratsschädling wurden Larven von Pelzmotten schon in Gewürzen, Tabak, Fischmehl und Hanf aufgefunden. Aus der Gefräßigkeit und der unspezifischen Substratauswahl resultiert das hohe Schadpotenzial.
Die Bekämpfung der Pelzmotten
Hygiene ist eine sehr wichtige, vorbeugende Maßnahme gegen einen Befall von Pelzmotten. Deshalb sollte der Wohnraum regelmäßig von Grund auf gereinigt werden. Dadurch werden Haar- und Staubreste entfernt, welche Pelzmotten mit Vorliebe als Brutsubstrat verwenden. Für Textilien empfiehlt sich die Behandlung mit ätherischen Ölen, da diese für die Motten ungenießbar sind. Ein gutes Hausmittel gegen Mottenbefall sind kleine, mit Lavendel gefüllte Kissen, welche im Kleiderschrank ausgebracht werden. Die im Lavendel enthaltenen ätherischen Öle vertreiben Motten und helfen so, den Kleiderschrank frei von Ungeziefer zu halten. Auch aromatische Ringe aus Zedernholz sollen gegen Mottenbefall helfen. Liegt ein ernsthafter Befall vor, sollten Überlegungen getroffen werden auf Pheromonfallen oder gar Insektizide zurückzugreifen. Pheromonfallen bestehen meistens aus einem mit klebrigem Harz bestrichenen Papier, auf dem die Pheromone ausgebracht sind. Männliche Pelzmotten werden von den Pheromonen angelockt und bleiben am klebrigen Harz haften. Jedoch gilt für Pheromonfallen zu bedenken, dass diese Lockstoffe von den Motten oft Kilometer weit erkannt werden. Dadurch werden eventuell Motten angelockt, welche normalerweise niemals dorthin gelangt wären. Insektizide gegen Motten können zum Beispiel den hochwirksamen Stoff Pyrethrum beinhalten.
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