Schmetterlingsmücken bieten, entgegen ihrer Bezeichnung, keinen schönen Anblick, sondern sind im Haushalt oft Zeichen unsauberer Sanitäranlagen. Die kleinen Insekten wachsen aus Larven heran, die gerne in Abflüssen leben und sich dort ernähren. Als Lästlinge sind die meisten Arten hierzulande harmlos.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Schmetterlingsmücken
Vertreter der Schmetterlingsmücken (Psychodidae) zeichnen sich durch einen behaarten Körper und im Vergleich dazu großen Flügeln aus, die sie in Ruheposition leicht aufgestellt übereinanderlegen. Dadurch erinnern sie an winzige Schmetterlinge – die Mücken sind nämlich nur wenige Millimeter groß. Die Männchen können Färbungen aufweisen, während die Weibchen einfarbig bräunlich bleiben. Ihre Larven werden bis zu vier Millimeter lang und besitzen einen schlanken Körper, der in eine Kopfkapsel übergeht.
Verbreitung und Lebensraum
Es gibt 2850 Arten von Schmetterlingsmücken, die weltweit verbreitet sind. In Deutschland sind 110 Arten vertreten. Ein häufig vorkommender und bekannter Vertreter ist die sogenannte Abortfliege (Psychoda grisescens). Ihre Bezeichnung verrät den bevorzugten Lebensraum der Insekten: Sie lassen sich gerne in der Nähe von Toiletten finden, was mit der aquatischen Lebensweise der Larven zusammenhängt. Diese leben in den Toilettenabflüssen und ernähren sich von dem organischen Material, das sich dort angesammelt hat. Über verstopfte oder verdreckte Abflüsse können sie in Gebäude gelangen. Die Mücken selbst sitzen oft an den Wänden. Auch andere, vorwiegend verschmutzte Gewässer zählen zu ihren Lebensräumen, sowie in freier Natur Waldböden, Tierkadaver und Tierkot.
Lebensweise und Ernährung
Die meisten Schmetterlingsmücken, wie auch die Abortfliege, stechen den Menschen nicht. Sie ernähren sich von Pflanzensäften und Nektar, wobei insbesondere der Geruch des Aronstabes anziehend auf sie wirkt. Es kommt auch vor, dass Schmetterlingsmücken gar keine Nahrung aufnehmen müssen.
Die Larven ernähren sich von den organischen Ablagerungen, in denen sie heranwachsen.
Da Schmetterlingsmücken schlechte Flieger sind, legen sie aktiv nur kurze Strecken zurück oder krabbeln über Wände. Dafür können sie recht zielsicher steuern, wenn sie passiv vom Wind getragen werden.
Fortpflanzung der Schmetterlingsmücken
Durch Lockstoffe des Männchens wird den weiblichen Schmetterlingsmücken die Bereitschaft zur Paarung signalisiert. Die befruchteten Eier legt das Weibchen dann an feuchten Stellen, in Wassernähe oder in Abflüssen ab, da viele Arten vom Kotgeruch angezogen werden. Aus diesem Grund wird der Aronstab häufig als Ablageort gewählt – sein Duft gleicht diesem.
Aus den Eiern entwickeln sich dann über mehrere Stadien hinweg die Larven. Darauf folgen die Verpuppung und das Schlüpfen der erwachsenen Schmetterlingsmücken. Die anschließende Lebensdauer lässt sich in Tagen messen. Während die Abortfliegen bis zu 20 Tage am Leben bleiben können, erreichen z.B. Sandmücken eine Lebenserwartung von 40 Tagen.
Schadenspotenzial der Schmetterlingsmücken
Die meisten Schmetterlingsmücken gelten nicht als Schädlinge, sondern lediglich als Lästlinge. Sie richten keinen Schaden an oder können gefährlich für den Menschen werden, sind dafür aber lästige Begleiterscheinungen unhygienischer Anlagen. Ein Befall der Insekten von Toiletten und Gullys deutet häufig auf verdreckte Abflüsse hin. Sie sind bei den Menschen also nicht gerne gesehen und können durch Reinigung und Desinfektion leicht vom eigenen Haushalt ferngehalten werden.
Nur bei Kontakt mit Nahrungsmitteln ist Vorsicht geboten: Da die behaarten Körper der Schmetterlingsmücken mit Kot und anderen Substanzen in Berührung kommen, die Krankheitserreger beinhalten könnten, sollten sie sich danach nicht auf Lebensmitteln absetzen, die von Menschen verzehrt werden.
Bekämpfung und Schutzmaßnahmen
Lästlinge müssen nicht zwingend bekämpft werden, gelten aber gerade in großen Mengen als Störenfriede. Um die ungefährlichen Schmetterlingsmücken im Haus loszuwerden, ist es notwendig, ihre Brutstätten und damit die Grundlage für die Larven zu beseitigen. Hierfür ist die gründliche Reinigung des Abflusses und der Rohre zu empfehlen. Die Schmetterlingsmücken selbst können durch Absaugen oder Insektensprays bekämpft werden. Die besetzten Flächen sind danach zu desinfizieren. Um ein Auftreten zu vermeiden, sollten die Anlagen vorsorglich sauber gehalten und offene Wasserbehälter sowie Abwässer vermieden werden. Sollte der Befall trotz aller Maßnahmen nicht zu beseitigen sein, kann ein Schädlingsbekämpfer eingeschaltet werden.
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