Die Riesenschnake (Tipula maxima) ist ein Insekt, das zur Familie der Schnaken (Tipulidae) gezählt wird. Diese zählen zu den Mücken und die Riesenschnake ist in unseren Breiten relativ häufig anzutreffen. Die Larven gelten bei einem massenhaften Auftreten als Pflanzenschädling.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Riesenschnake
Ihren Namen verdankt sie ihrer für Schnaken außergewöhnlichen Körpermaße, denn sie kann bis zu 40 mm groß werden und eine Flügelspannweite von bis zu 50 mm erreichen. Die Flügel sind also länger als der Körper. Weibchen erreichen dabei eine etwas größere Körperlänge als die Männchen. Der einzige weitere Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern betrifft den hinteren Teil des Körpers. Dieser ist bei den Männchen am Ende dick und kugelförmig, bei den Weibchen hingegen spitz und mündet in einen sogenannten Legestachel, mit dessen Hilfe sie ihre Eier ablegen. Ansonsten gleichen sich Männchen und Weibchen im Aussehen und es besteht kein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus. Die Flügel sind innen nahezu farblos und leicht milchig und gehen nach außen hin ins bräunliche über. Auch der Körper ist bräunlich mit einem leichten Graustich und unterschiedlichen Schattierungen. Die vom Oberkörper ausgehenden Beine sind extrem lang und können das doppelte der Körperlänge erreichen. Der Kopf ist dagegen sehr klein und länglich geformt, mit zwei Facettenaugen und zwei kurzen Fühlern.
Das Verbreitungsgebiet und der Lebensraum
Die Riesenschnake kommt in den meisten europäischen Ländern mit gemäßigtem Klima und entsprechenden Lebensräumen vor. So benötigt sie eigentlich feuchte Umgebungen wie Moore, Sümpfe, Feuchtwiesen oder Heideflächen, siedelt sich zur Not aber auch in Gärten, Parks, Agrar- oder Kulturflächen an.
Die Lebensweise und die Ernährung
Die Riesenschnake ist hauptsächlich dämmerungsaktiv. Bei Tage sucht sie sich einen ruhigen Platz auf einem Blatt oder Ast und verharrt dort bewegungslos. Als Larve besteht ihre Ernährung vornehmlich aus stärkehaltigen Nahrungsquellen wie Kartoffeln verschiedenen Getreidesorten, Wurzeln, Blättern oder Gräsern. Adulte Exemplare ernähren sich dagegen hauptsächlich von Pflanzensäften wie Nektar.
Die Fortpflanzung der Riesenschnake
Paarungszeit ist zweimal im Jahr, einmal im Frühjahr und einmal im Sommer. Nach der erfolgten Paarung legt das Weibchen die Eier mit Hilfe des Legestachels in vorzugsweise feuchten Erdboden. Pro Paarungszeit legt ein Weibchen dabei durchschnittlich 300 bis 400 Eier. Diese sind von ovaler Form, schwarz und etwa einen Millimeter groß. Nach etwa 15 Tagen schlüpfen die zylinderförmigen Larven im Frühsommer bzw. Herbst. Sie sind bräunlich gefärbt und etwa 3 bis 4 Millimeter groß. In dieser Form überwintern sie im Erdboden und werden zwischen April und Mai wieder aktiv und beginnen – tagsüber unterirdisch und nachts überirdisch – mit der Nahrungssuche. Im Juni oder Juli erfolgt dann die Verpuppung und ca. 3 Wochen später der Schlupf der adulten Schnake.
Die Schadwirkung der Riesenschnake
Normalerweise gelten Riesenschnaken nicht als Schädlinge. Nur wenn ihre Larven in großen Mengen auftauchen, können sie zur Plage werden und Ernten vernichten. Dann müssen sie mit entsprechenden Insektenvernichtungsmitteln bekämpft werden.
Harald Meyer meint
Sehr schönes Insekt, kaum war der Pool gefüllt, war sie da. Es hat etwas gedauert bis ich alle überzeugt hatte, dass SIE harmlos ist…ein weibliches Exemplar. Leider habe ich kein Foto, ist schnell wieder abgehoben. :D
Ulrike Krause meint
Habe gestern auf meinem Spaziergang eine Riesenschnake in einem Miniwald gesehen. Sie fiel mir sofort wegen ihrer Größe auf. Es stimmt, wie oben schon beschrieben:
„Bei Tage sucht sie sich einen ruhigen Platz auf einem Blatt oder Ast und verharrt dort bewegungslos. “
Sie saß bewegungslos auf einem Blatt. Habe ein Foto gemacht, kann es aber leider hier nicht einfügen. Die Schnake sieht sehr schön aus.
Döbeln, 27.04.2023