Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) zählt in Mitteleuropa zu den am weitesten verbreiteten Lebensmittelschädlingen. Nicht nur Betriebe, in denen Lebensmittel verarbeitet und verkauft werden, sondern auch gewöhnliche Haushalte sind häufig von einem Befall mit Dörrobstmotten betroffen. Mit einfachen Maßnahmen können die Schäden jedoch begrenzt und einem erneuten Befall vorgebeugt werden.
Inhaltsverzeichnis
Die Lebensweise und das Aussehen
Die Dörrobstmotte zählt zu den Schmetterlingen und ähnelt in ihrem Erscheinungsbild der Mehlmotte, die ebenfalls ein in vielen Haushalten verbreiteter Schädling ist. Mit einer Körperlänge von maximal zehn Millimetern ist sie jedoch etwas kleiner als diese. Die grau und rötlich-braun gemusterten Flügel der Dörrobstmotte haben eine Spannweite von 15 bis 20 Millimeter. Im Ruhezustand sind die Flügel meist an den Körper angelegt, so dass das Tier die Form eines sehr spitz zulaufenden Dreiecks hat. Wie alle Schmetterlinge aus der Familie der Zünsler haben auch Dörrobstmotten einen sehr schnellen Vermehrungszyklus. Die Weibchen legen bis zu 300 Eier, aus denen bereits nach drei bis vier Tagen Raupen schlüpfen. Diese haben je nach Nahrungsgrundlage eine weißliche, grünliche oder rötliche Färbung. Gemeinsam ist ihnen stets der deutlich erkennbare braune Kopfbereich. In der Folgezeit häuten sich die Raupen drei- bis fünfmal, bis sie eine Länge von etwa 17 Millimetern erreicht haben und sich an einer geschützten Stelle außerhalb des Nahrungsvorrats verpuppen. In einer beheizten Wohnung schlüpfen die eigentlichen Motten nach etwa zwei Wochen. Die erwachsenen Dörrobstmotten leben nach dem Schlupf nur weitere zwei Wochen, in denen sie keine Nahrung aufnehmen, sich aber paaren und erneut Eier ablegen. Unter optimalen Bedingungen mit Temperaturen zwischen 20 und 30 °C und einer nicht zu niedrigen Luftfeuchtigkeit nimmt die Gesamtentwicklung höchstens 74 Tage, manchmal sogar nur einen Monat in Anspruch. In unbeheizten Räumen ist die Entwicklung der Dörrobstmotte etwas verzögert, da die Larven kälteempfindlich sind. Dennoch sind auch hier mehrere Generationen pro Jahr möglich, so dass ohne entsprechende Gegenmaßnahmen ein starker Befall auftreten kann.
Das Schadbild bei einem Befall der Dörrobstmotte
Ein Befall mit Dörrobstmotten ist kein Anzeichen mangelnder Hygiene. Meist werden die Eier mit eingepackt gekauften, aber bereits zuvor verunreinigten Lebensmitteln in den Haushalt eingeschleppt. Erkennbar wird der Befall nicht nur an den Raupen, die erst ab eine gewissen Größe und Anzahl auffallen, sondern vor allem auch durch Gespinste, die von diesen in den betroffenen Nahrungsmitteln hinterlassen werden. Diese führen dazu, dass sich zuvor lockere Vorräte verklumpen und mittelfristig darin auch Schimmelpilze und Milben ansiedeln. Deshalb sind von der Dörrobstmotte befallene Lebensmittel nicht mehr für den Verzehr geeignet. Trotz ihres Namens ist die Dörrobstmotte keineswegs nur in getrocknetem Obst zu finden. Auch in Getreide, Gebäck, Hülsenfrüchten, Nüssen, Schokolade, Kaffee, Tee und sogar in Gewürzen wie Cayennepfeffer kann die Dörrobstmotte auftreten.
Die Bekämpfung der Dörrobstmotte
Sobald im Haushalt ein Befall festgestellt worden ist, müssen sämtliche Vorräte kontrolliert und alle betroffenen Lebensmittel entsorgt werden. Die Schränke sollten gründlich ausgewaschen und eventuell vorhandene Puppen zerstört werden. Da herkömmliche Verpackungen wie Schachteln oder Folienbeutel als Schutz nicht ausreichend sind, empfiehlt es sich, alle gefährdeten Produkte in luftdicht schließenden Gläsern oder Plastikdosen aufzubewahren. So kann einem erneuten Befall vorgebeugt werden. Auch mit Pheromonfallen kann eine Ausbreitung der Dörrobstmotte frühzeitig entdeckt und eingedämmt werden. Diese geben für Menschen ungefährliche Sexuallockstoffe ab, die die Motten anziehen, woraufhin diese auf einer Leimfläche kleben bleiben. Der Einsatz von Insektiziden ist bei der Bekämpfung von Dörrobstmotten im Haushalt in der Regel nicht geboten. Selbst für den Haushalt grundsätzlich geeignete Insektengifte können in der Nähe von Lebensmitteln nicht unbedenklich verwendet werden und sind auch meist überflüssig. Die regelmäßige Kontrolle der Schränke und ein konsequentes Entsorgen befallener Lebensmittel sind meist völlig ausreichend, um die Dörrobstmotte zu bekämpfen.
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