Die Zünsler (Pyralidae) sind auf dem ganzen Erdball verbreitet und mit 6200 Arten eine sehr artenreiche Familie innerhalb der Zünslerfalter (Pyraloidea). Etwa 145 Arten der Schmetterlinge sind in Mitteleuropa anzutreffen.
Auf den ersten Blick unterscheidet sich ein Zünsler nicht wesentlich von anderen Kleinschmetterlingen wie den Motten. Die Verwechlungsgefahr wird durch die Bezeichnung einiger Arten weiter verstärkt. So gehören z.B. die Lebensmittelmotten nicht zu den Motten, sondern zu den Zünslern.
Viele Arten sind nacht- oder dämmerungsaktiv. Der Name leitet sich vom altdeutschen Wort „züzeln“ für „flimmern“ ab. Gemeint ist damit das besondere Erscheinungsbild des Fluges der Insekten, insbesondere, wenn sie sich im Dunkeln auf eine Lichtquelle zubewegen.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Zünsler
Es gibt winzig kleine Zünsler, die nur knapp einen Zentimeter groß werden und größere Exemplare, die es auf stolze 2,5 Zentimeter Flügelspannweite bringen. Sie haben einen sehr schlanken Körperbau, der sich zum Kopf hin deutlich bis spitz verjüngt. Bei halb aufgeklappten Flügeln sind die Flügel zumeist dreieckig und alle Zünsler verfügen über einen Rüssel. Die bei uns heimischen Arten sind häufig in verschiedenen Braun- und Grautönen gefärbt. Einige Ausnahmen wie der Purpurrote Zünsler bringen eine farbenfrohe Färbung mit.
Der Lebensraum der Zünsler
Das adulte Insekt lebt auf diversen Pflanzen, in Behausungen von Mensch und Tier sowie in der Luft. Die Lebensdauer des erwachsenen Falters beträgt oft nur einige wenige Wochen. Die nutzt er zur Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung. Erwachsene Zünsler richten in der Regel keine nennenswerten Schäden an. Es ist die Brut, die Larven und kleine Raupen, die sich in Windeseile durch Lebensmittelvorräte oder Pflanzenbestände fressen kann.
Die Ernährung und Lebensweise
Der erwachsene Falter ernährt sich von Früchten oder Pflanzenteilen. Die Larven und Raupen der Falter dagegen können höchst spezialisiert sein. Neben Pflanzenteilen gibt es Arten, die in Bienenstöcken, in Tierfellen oder Vogelnestern leben. Die Brut der meisten der sogenannten Lebensmittelmotten ernährt sich von Mehl, Backwaren oder Trockenobst. Sie befallen produzierende Betriebe sowie Haushaltsvorräte.
Die Fortpflanzung der Zünsler
Die Weibchen legen eine unterschiedlich große Anzahl Eier in unmittelbarer Nähe der bevorzugten Nahrungsquelle ab. Nach einer Entwicklungszeit von zumeist nur wenigen Tagen schlüpfen die Larven. Diese durchlaufen mehrere Wachstumsstadien, häuten sich mehrmals bevor sie sich einen kleinen Kokon spinnen, aus dem dann der fertige Falter schlüpft.
Natürliche Feinde der Zünsler
Adulte Zünsler stehen auf dem Speiseplan diverser Vögel, räuberischer Insekten oder auch von Fledermäusen. Eingeschleppte Arten wie der Buchsbaumzünsler finden im neuen Verbreitungsgebiet zunächst exzellente Fortpflanzungsbedingungen, da Fressfeinde die neue Art noch meiden. Nach wenigen Monaten oder Jahren und wenn eine Art nicht giftig ist, nehmen heimischer Räuber auch solche Arten als Nahrungsquelle an.
Die Schadwirkung und Bekämpfung
Hat ein schädigender Zünsler einmal einen Pflanzenbestand oder Lebensmittelvorräte befallen, können die Ausmaße schnell verheerend wirken. Die kleinen Insekten werden kaum bemerkt und noch viel weniger fallen die winzigen Eier auf. Zudem sind diese Arten extrem fortpflanzungsfreudig und bringen drei bis fünf Generationen pro Jahr zur Reife.
Bekämpft werden die Schädlinge unter den Zünslern durch die Vernichtung befallener Lebensmittel. Im Falle des Buchsbaumzünslers können Pflanzen durch diverse chemische Behandlungen oder das Absaugen der Raupen noch gerettet werden.
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