Der Fettzünsler (Aglossa pinguinalis) ist ein Schmetterling aus der Familie der Zünsler. Die nachtaktiven Tiere leben bevorzugt an warmen und trockenen Standorten. Traditionell gelten diese Schmetterlinge als Vorratsschädlinge an Getreideprodukten, größere durch den Fettzünsler verursachte Schäden sind jedoch nicht bekannt.
Vor allem der Nachwuchs des Fettzünslers bohrt gerne Samen an und frisst sich dabei satt. Lesen Sie hier deshalb alles zum Aussehen, zur Lebensweise und zur Schadwirkung des Schmetterlings.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Fettzünsler
Die Vorderflügel der Aglossa pinguinalis sind im Grundton braungrau und zudem mit dunkleren und gelblichen Zeichnungen versehen. Breiter als die vorderen Flügel sind die hinteren Flügel des Falters. Beim Fettzünsler liegt die Flügellänge zwischen 14 und 16 Millimetern. Unmittelbar vor und auch hinter der Mitte des Flügels verläuft eine Querbinde. Diese verläuft zickzackförmig und ist oftmals sehr undeutlich und dunkel eingefasst. Die undeutlich ausgebildeten Querstreifen befinden sich nur auf den Vorderflügeln.
Die Flügelspannweite liegt bei 30 bis 40 Millimetern und ist bei den Weibchen ungefähr 10 Millimeter größer. Fleckenartig verbreitert ist die helle Randung, entweder nahe am Kostalrand oder Innenrand. Die Hinterflügel sind beim Fettzünsler grundsätzlich weißlich-ockerfarben oder auch ganz grau gefärbt. Graubraun hingegen sind beim Nachtfalter der Hinterleib, der Brustkorb (Thorax) und der Kopf. Die Antennen des weiblichen Zünslers sind filiform (fadenförmig) und einfach, die männlichen Fühler sind doppelt bewimpert und lang.
Die Eier des Fettzünslers sind gelblich weiß bzw. strumpfweiß gefärbt. Die Oberfläche des Eies ist granulös, die Eiform rundlich. Der Kopf der Raupen ist rötlich braun bis hin zu gelblich braun, wobei die Färbung der Raupen generell dunkelgrau bis weißgrau ist. Die Hinterleibssegmente der Raupen sind gewöhnlich etwas heller als die Thoraxsegmente. Die Puppe des Zünslers ist rötlich braun.
Das Verbreitungsgebiet und der Lebensraum
Durch die Globalisierung und den unbestreitbaren Wandel des Klimas hat sich das Verbreitungsgebiet des Nachtfalters deutlich erweitert. Der Fettzünsler liebt trockene und warme Gefilde. Die Art ist weit verbreitet, ursprünglich war das nachtaktive Insekt im Nordenafrika und Europa in beheimatet. Mittlerweile jedoch hat sich das Verbreitungsgebiet in viele tropische Regionen ausgedehnt, wo es heiß, aber während der Flugzeit zwischen Mai sowie Juli und August nicht allzu feucht ist. Die Höhenverbreitung des Falters konnte dokumentarisch zwischen 400 bis maximal 1.700 Metern über dem Meeresspiegel festgelegt werden.
Der Lebensraum des Zünslers ist ganz nahe am Menschen zu finden. Sehr gern bewohnen die Fettzünsler Speicher, Schuppen, Warenhäuser, Vorratslager und Ställe. Die Aglossa pinguinalis kann auch in Biotopen auftreten, es handelt sich bei diesem Insekt aber doch im Normalfall um eine synanthrope Art, ein Insekt also, das sich an das menschliche Siedlungsambiente angepasst hat.
Die Lebensweise und Ernährung
In Europa fliegt der Fettzünsler von Anfang Mai bis Ende Juli bzw. August. Die Falter verbergen sich während des Tages und beginnen ihre Aktivität erst in der Dämmerung. Ab Juli können die Raupen beobachtet werden, zuvor haben sie überwintert. Zu Beginn sind die Raupen des Fettzünslers hell, mit der Zeit aber werden sie immer dunkler. Der Nachwuchs lebt meist in Gespinströhren. Oftmals werden diese in Abfällen angelegt. Praktisch ist dies deshalb, da sich die Raupen von pflanzlichen Stoffen ernähren. Getrocknetes Pflanzenmaterial und trockene Samen stehen bei den Raupen ganz oben auf der Speiseliste.
Butter, tote Tiere und andere Fette galten für den Menschen lange ebenso als bevorzugte Nahrungsmittel der Falter. Der angeblich hohe Genuss am Fett brachte dem Falter schließlich den Namen Fettzünsler ein. Doch diese Annahme, dass sich der Zünsler im Raupenstadium von Butter, Schmalz und anderen Fetten ernährt, ist nicht unbedingt richtig. Denn die Raupen fressen in der Tat meist nur bereits vermoderte oder welke pflanzliche Stoffe.
Die Fettzünsler scheuen künstliche Lichtquellen. Vor der endgültigen Verpuppung wandern die erwachsenen Raupen zunächst eine ganze Weile umher. Bei der Verpuppung ist der seidene, ovale Kokon von Fremdkörpern bzw. Fraßteilen bedeckt. Die Entwicklung kann beim Fettzünsler auch knappe zwei Jahre dauern.
Die natürlichen Feinde der Fettzünsler
Da der Fettzünsler sich vorwiegend in der Dunkelheit bewegt, kommen natürliche Feinde wie beispielsweise Fledermäuse, Vögel und Frösche sowie Kröten und diverse Reptilien infrage. Tagsüber verstecken sich die Falter sehr geschickt. Für die Population haben diese soeben genannten natürlichen Feinde aber letztendlich keine Auswirkung. Das sieht bezogen auf den Menschen ein wenig anders aus. Hierbei geht es jedoch weniger um die Bekämpfung bzw. um die Tötung der Nachtfalter als vielmehr um Prävention und vorbeugende Maßnahmen.
Die Schadwirkung und Bekämpfung der Fettzünsler
Auch wenn der angerichtete Schaden der Larven von Fettzünslern wirklich gering ausfällt, kann eine adäquate Prävention dennoch verhindern, dass befallene Nahrungsmittel entsorgt werden müssen. Gefährdete Nahrungsmittel sollten möglichst kühl gelagert werden. Unter 10 Grad Celsius kann es beim Fettzünsler zu keiner Entwicklung kommen. Es werden nur dann Eier abgelegt, wenn die Temperaturverhältnisse stimmen. Haben die weiblichen Falter also keine Gelegenheit, ihre Eier günstig abzulegen, entsteht für den Menschen auch kein Schaden.
Die Nahrungsmittel sollten stets so aufbewahrt werden, dass die verwendeten Behälter auch absolut dicht sind. Stehen potenzielle Nahrungsquellen für eine längere Zeit offen herum, dann können dort vom Fettzünsler die Eier abgelegt werden. Befallene Lebensmittel sollten jedenfalls nicht mehr verzehrt werden. Wurden die Vorräte für einen längeren Zeitraum gelagert, so sollten sie generell vor dem Konsum auf Insektenbefall kontrolliert werden.
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