Der Fischbandwurm (Diphyllobothrium latum) ist die größte Art der Bandwürmer und kommt weltweit, aber vor allem auf der nördlichen Erdhalbkugel, vor. Wie alle Bandwürmer zählt er zu den Parasiten, wobei er hauptsächlich für den Hund, aber auch für die Katze und für den Menschen gefährlich werden kann. Die Zwischenwirte des Fischbandwurms sind Wasserkrebse, Südwasserfische und Brackwasserfische.
Erfahren Sie in diesem Artenportrait mehr über das Aussehen, die Lebensweise, die Fortpflanzung und die Symptome bei einem Befall mit dem Fischbandwurm.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen des Fischbandwurms
Der Körper des Fischbandwurms besteht aus circa 4000 Segmenten, in denen er unterteilt ist. Diese einzelnen sogenannten Proglottiden sind in ihrer Breite umfangreiche als in ihrer Länge. Der ganze Parasit kann bis zu 20 Meter lang und 20 Millimeter breit werden, passt seine Größe in der Regel jedoch seinem Endwirt an. Der Kopf des Fischbandwurms ist mit zwei Sauggruben ausgestattet, die dazu dienen, sich an der Darmwand seines Wirts festzusetzen. Im letzten Segment seines Körpers hat der Bandwurm sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsorgane verankert. Der Parasit hat eine Lebenserwartung von 10 Jahren, kann aber bis zu 25 Jahre im Darm seines Wirts persistieren.
Die Lebensweise der Fischbandwürmer
Fischbandwürmer sind vor allem in Nordamerika, Europa und in Teilen Asiens verbreitet, kommen aber grundlegend weltweit vor. Geballt kommen sie vor allem dort vor, wo Fisch üblicherweise roh verzehrt wird und wo sich viele Binnengewässer befinden, also in besonderem Maße in den skandinavischen Ländern, in Alaska und Kanada. Global betrachtet kommt es jährlich zu ungefähr 9 Millionen Infektionen von Fischbandwürmern, wobei ein tendenzieller Rückgang zu beobachten ist.
Der Entwicklungszyklus der Fischbandwürmer
Der Fischbandwurm kann sich als Zwitter eigenständig fortpflanzen. Die produzierten Eier reifen nach der Befruchtung zunächst im Bandwurm selbst heran und werden dann zusammen mit dem Bandwurmglied, das die Eier enthält, ausgeschieden. So gelangen die Eier dann mit dem Kot seines Endwirtes vorzugsweise in ein Binnengewässer, wo sie von einem Fisch oder Krebs aufgenommen werden, welche als Zwischenwirte dienen. Im Darm dieses Zwischenwirts schlüpfen Larven aus den Eiern. Sie durchbohren die Darmwand und gelangen in den Blutkreislauf des Organismus, wo sie sich bewegen bis sie sich an der Muskulatur festsetzen. Da diese gut durchblutet wird, fühlen sich die Larven dort besonders wohl und bilden sogenannte Finnen, also Zweitlarven. Wird das als Zwischenwirt benutzte Lebewesen von einem Menschen, einem Hund oder einer Katze gegessen, entwickeln sich die Finnen zu einem geschlechtsreifem Bandwurm. Dieser letzte Vorgang dauert ungefähr drei bis sechs Wochen.
Die Symptome eines Fischbandwurmbefalls
Wurde man mit dem Fischbandwurm infiziert, hat man erst einmal mit wenigen Symptomen zu rechnen. Möglich sind Magenschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Gewichtsverlust. Darüber hinaus fehlt es dem Körper manchmal an Vitamin B12. Wenn der Bandwurm mehrere Monate nicht entdeckt wird, kann es ebenfalls zu Anämie kommen und damit verbunden mit Blässe, Atembeschwerden und Herzrasen. Die Inkubationszeit beträgt mindestens drei bis vier Wochen, bevor es überhaupt zu ersten Symptomen kommen kann. Genauso möglich sind aber auch mehrere Monate bis Jahre.
Diagnostiziert werden kann der Bandwurm dann durch eine Stuhlprobe, weil sich darin Bandwurmeier und Segmente des Bandwurms befinden, die unter dem Mikroskop klar erkennbar sind. Die Behandlung findet dann über die Einnahme der Wirkstoffe Praziquantel oder Niclosamid statt, die bewirken, dass der Parasit vollständig ausgeschieden wird. Die Heilungsrate beträgt hierbei nahezu 100 %.
Der Schutz vor einer Infektion
Fischbandwürmer werden über Süßwasserfische übertragen. Von daher kann man einer Infektion am besten so vorbeugen, in dem man keinen ungeräucherten, ungenügend gekochten oder gar rohen Fisch zu sich nimmt. Besonders gefährlich sind Karpfen und Hechte oder andere, sich von Plankton ernährenden Fische. Der Parasit überlebt nicht im Fisch, wenn dieser mindestens fünf Minuten bei über 56 Grad Celsius gekocht wird oder mehrere Tage bei unter minus 10 Grad Celsius tiefgefroren wurde.
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