Der Asiatische Marienkäfer stammt ursprünglich aus Ostasien und ist ein naher Verwandter der bei uns wohl bekanntesten Marienkäferart – dem Siebenpunkt. Doch was hat es mit seinem asiatischen Verwandten auf sich? Was macht der Asiatische Marienkäfer in Deutschland und wie konnte er hier heimisch werden? All diesen Fragen gehen wir in diesem Artenportrait nach.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Asiatischen Marienkäfer
Der Körper des Asiatischen Marienkäfers ist rund, halbkugelig und er hat einen schwarzen Kopf. Die Farbe seiner Flügel variiert von Rot über Hellrot bis Fahlgelb. Die Flügel werden von bis zu 19 schwarzen Punkten geziert. Auch die umgekehrte Färbung existiert. Die schwarzen Käfer haben dann orange oder rote Punkte. Der Hals ist weiß und trägt ein schwarzes Abzeichen in Form eines W. Das Abzeichen kann sehr schmal oder auch so breit sein, dass kaum noch Weiß am Hals sichtbar ist. Wegen der vielen Farbvarianten wir er auch Harlekinkäfer. Der Asiatische Marienkäfer ist 6 bis 8 mm lang und bis zu 6 mm breit.
Die Ernährung und Fortpflanzung
Ein Asiatischer Marienkäfer verzehrt bis zu 270 Blattläuse am Tag. Seine Larve vertilgt in ihrer Entwicklungszeit 600 bis 1200. Der heimische Siebenpunkt schafft gerade mal 50 Stück. Außerdem fressen beide Arten Spinnmilben, Fransenflügler, Wanzen und andere Schadinsekten.
Die Entwicklung der Asiatischen Marienkäfer verläuft ähnlich wie die des Siebenpunkts. Nach der Begattung legt der Marienkäfer seine Eier auf der Unterseite von Blättern ab, die von Blattläusen befallen sind. Nach 5 Tagen schlüpfen die hungrigen Larven. Sie sind schwarz bis blau-grau und länglich. Das Dritte bis siebte Körpersegment ist an der Seite gelblich oder orange gefärbt. Nach einer 2-wöchigen Entwicklungszeit verpuppt sich der Käfer. Die Puppenruhe dauert 6 Tage. Nach dem Verlassen der Puppenhülle beschäftigt sich der Asiatische Marienkäfer mit Fressen und der Produktion von Nachwuchs. Er wird 2 bis 3 Jahre alt. Einer seiner wenigen natürlichen Feinde ist der Waldwächter.
Das Verbreitungsgebiet der Asiatischen Marienkäfer
Der Asiatische Marienkäfer stammt ursprünglich aus Ostasien. Dort ist er in China, Japan, Korea und Süd-Sibirien weit verbreitet. Mittlerweile lebt er auch in Europa und Nordamerika.
Blattläuse zählen zu den häufigsten Schädlingen in der Pflanzenwirtschaft. Vor allem in den Gewächshäusern finden sie ideale Lebensbedingungen vor. Um die Ausbringung von Giften zu seiner Bekämpfung zu reduzieren, wurde nach einer biologisch verträglichen Alternative gesucht. Der heißhungrige Asiatische Marienkäfer bot sich als gute Lösung an.
Die Eroberung eines neuen Lebensraums
Asiatische Marienkäfer haben einige Besonderheiten, die ihnen in Europa einen Überlebensvorteil bieten. Sie haben eine bessere Infektionsabwehr. Außerdem tragen sie in ihrem Körper die Sporen eines parasitisch lebenden Einzellers. Sie selbst sind resistent gegen diesen Parasiten. Da sowohl der europäische als auch der Asiatische Marienkäfer bei Nahrungsmangel ihre eigenen Larven fressen, infizierte sich der Siebenpunkt mit dem Einzeller. Für ihn verläuft die Infektion allerdings schwer bis tödlich. Seinen Lebensraum übernimmt dann der Asiatische Marienkäfer.
Der heimische Siebenpunkt lebt einzeln. Er sucht in Ritzen Schutz. Ein Asiatischer Marienkäfer bewohnt mit vielen Artgenossen die Ritzen von Klippen und Felsen. Im Herbst sitzen sie daher zu tausenden an den Mauern von Häusern. Durch Ritzen oder offene Fenster gelangen sie ins Haus. Die meisten Tiere einer Population Asiatischer Marienkäfer überleben den Winter nicht. Sie verhungern aufgrund des Nahrungsmangels.
Die Schadwirkung der Asiatischen Marienkäfer in Deutschland
Asiatische Marienkäfer sind für den Menschen ungefährlich. Fühlt er sich bedroht, sondert er an den Gelenken seiner Beine eine gelbliche, giftige Flüssigkeit ab. Sie schmeckt bitter und hält Feinde davon ab, ihn zu fressen. Diese Hämolymphe ist für den Menschen ungiftig. Sie hinterlässt auf der Haut und Kleidung gelbe Flecken, die unangenehm duften. Manche Menschen reagieren allerdings allergisch auf das Wehrsekret. Sie bekommen Hautreizungen oder Probleme mit ihren Atemwegen.
Der Asiatische Marienkäfer vermehrt sich sehr stark. Durch die parasitären Einzeller in seinem Körper bringt er den heimischen Marienkäfer in Gefahr. Daher breitet er sich sehr stark aus und verdrängt den Siebenpunkt. In einigen Gegenden Deutschlands hat er bereits den Siebenpunkt abgelöst.
Findet der Asiatische Marienkäfer keine Nahrung, beißt er im Herbst reife Weintrauben an und ernährt sich vom austretenden Saft. Bei der Weinlese gelangt er daher leicht mit den Trauben in die Traubenpresse. Sein bitterer Geschmack verdirbt den Wein. Bereits 2 Käfer pro Traubenbündel machen den Wein ungenießbar. Besonders betroffen sind die Sorten Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Riesling.
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