Die Gartenhummel (Bombus hortorum) gehört wie alle Hummeln zur Familie der Echten Bienen und ist staatenbildendes Insekt. Aufgrund der feinen paarig angeordneten und fast transparenten Flügel zählen sie zur Ordnung der Hautflüglern (Hymenoptera).
Bombus hortorum ist sehr weit verbreitet und zählt zu den am häufigsten vorkommenden Hummelarten in Europa. Sie hat eine Besonderheit, denn durch ihren sehr langen Rüssel kann sie Nektar aus Blumen gewinnen, wo andere Insekten keinen Zugriff haben.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Gartenhummel
Auf den ersten Blick ist die Gartenhummel nicht so einfach von anderen Hummeln zu unterscheiden. Nur wer genauer hinsieht, kann die für diese Art bezeichnenden Merkmale erkennen. Neben der für alle Bienen typischen schwarz-gelben Färbung hat sie ein reinweißes Hinterteil. Am Kragen gleich hinter dem Kopf trägt sie ein goldgelbes Band, das sich mit dem Beginn des Hinterleibes wiederholt und dann unterbrochen von einem dunklen Abschnitt gleich hinter den Flügeln fortsetzt. Ein gutes Erkennungszeichen ist zudem der extrem lange Rüssel.
Die Arbeiterinnen der Gartenhummel erreichen eine Größe von 1 bis 1,5 cm, während die Königinnen bis zu 2 cm groß werden können. Die Männchen erreichen 1,5 cm.
Das Verbreitungsgebiet und der Lebensraum
Die Gartenhummel ist in ganz Europa heimisch. Vom Norden bis in den Mittelmeerraum besiedelt sie Wiesen- und Waldlandschaften, Gärten, Parks und Streuobstwiesen. Was den genauen Standort angeht, ist sie nicht wählerisch.
Die Nester werden an Ställe, Scheunen, verlassene oder ruhige Gebäude, an Holzbeugen oder ähnliche Vorrichtungen gebaut. Das Nest wird nicht in der extremen Höhe, sondern stets bodennah angelegt.
Die Lebensweise der Gartenhummel
Die Staaten dieser Hummelart sind mit 50 bis 100 Arbeiterinnen vergleichsweise klein. Hummeln bilden nie so große Völker wie Honigbienen dies tun. Ansonsten ist die Lebensweise aber sehr ähnlich.
Die Königin beginnt im zeitigen Frühjahr mit der Nahrungssuche und brütet dann die erste Generation Arbeiterinnen aus. Sind diese geschlüpft und nach wenigen Tagen einsatzbereit zieht sich die Königin weitestgehend aus dem Brutgeschäft zurück und beschränkt sich auf das Eierlegen.
Im Sommer wächst eine neue Generation Königinnen heran sowie einige Männchen. Diese fliegen aus und paaren sich. Eine der befruchteten Königinnen wird im gleichen Nest das neue Volk im kommenden Jahr gründen und weitere Königinnen werden neue Staaten bilden.
Bei den Hummeln ist die Lebensspanne der Königin auf eine Saison beschränkt. Arbeiterinnen und Drohnen erreichen nur ein Alter vor drei bis vier Wochen.
Die Ernährung der Gartenhummel
Wie alle anderen Hummeln auch, sammelt sie Nektar und Pollen von Blüten, die auf diverse Weise eingelagert werden und den Arbeiterinnen sowie der Brut als Nahrung dienen. Die Gartenhummel kann aufgrund der besonderen Flugmuskulatur bereits bei Temperaturen von 4°C auf Nahrungssuche gehen. Durch die Vibration erhöht sie ihre Körpertemperatur in kurzer Zeit auf über 30°C.
Der Rüssel der Gartenhummel ist sehr auffällig und zählt zu den längsten im Hummelreich. Mit bis zu 2 cm Rüssellänge bei der Königin ist dieser fast so lang wie andere Insekten. Die Tiere können so den Nektar in besonders tiefen Pflanzenkelchen ernten. Zu den bevorzugten Nahrungsquellen zählen Krokusse, Fuchsien und der Eisenhut. Sehr gerne fliegt die Gartenhummel zudem Wiesen-Klee, Disteln, und das Geißblatt an.
Die natürlichen Feinde
Nester der Gartenhummel, aber auch die der Baumhummel (Bombus hypnorum), werden bevorzugt von der Bärtigen Kuckuckshummel (Bombus barbutellus) heimgesucht. Diese Art sieht den Gartenhummeln ähnlich, ist insgesamt aber größer und hat dunklere Abzeichen am Kopf. Die Königinnen der Kuckuckshummel dringen in das Nest des Wirtes ein und legen dort ihre Eier ab, die dann von den Arbeiterinnen der Gartenhummel aufgezogen werden.
Die Gefährdung und der Schutz der Gartenhummel
Obwohl die Art nicht dringend gefährdet ist, steht sie wie alle Bienen- und Hummelarten unter besonderem Schutz.
Monokulturen und die zunehmende Belastung der Umwelt durch Pflanzenschutzmittel, weitere Chemikalien sowie Abgase, haben auch den Hummeln in den letzten Jahrzehnten schwer zugesetzt. Dazu kommt, dass leider noch immer auch Nester von Hummeln wahllos entfernt werden, sobald sie in der Nähe von menschlichen Behausungen oder landwirtschaftlich genutzten Anlagen vorkommen.
Hummeln sind durchweg friedlich. Sie können zwar stechen, tun dies aber nur im absoluten Ausnahmefall, wenn sie angegriffen oder direkt angefasst werden. Ein Nest dieser Tiere sollte vom Menschen nicht als Bedrohung wahrgenommen werden.
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