Die Baumhummel (Bombus hypnorum) gehört zur Familie der Echten Bienen und ist eine oberirdisch nistende Hummelart. Sie kommt in ganz Europa vor und bevorzugt höhere Standorte wie Vogelnester, Mauerspalten oder Dachböden als Nistplatz.
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Das Aussehen der Baumhummel
Die Tiere dieser Hummelart haben eine oben schwarz bis orangebraun behaarte Brust und einen schwarzen Hinterleib. Am Körperende sind sie weiß. Die Königin kann eine Länge bis zu 20 Millimeter und eine Flügelspannweite bis zu 38 Millimeter erreichen, ihr Rüssel ist bis zu 12 Millimeter lang. Die weiblichen Arbeitsbienen sind wie üblich kleiner mit Längen bis 18 Millimeter, Flügelspannweiten bis 32 Millimeter und Rüsseln bis 10 Millimeter. Noch etwas kleiner sind die männlichen Drohnen.
Das Verbreitungsgebiet und der Lebensraum
Die Hummelart ist in ganz Europa anzutreffen, wobei sie in Südeuropa höhere Lagen bevorzugt. Auf den Britischen Inseln gibt es sie nicht, aber ab 2010 wurden Völker auf Island gesichtet.
Den natürlichen Lebensraum bilden lichte Wälder, Waldränder, Gärten und Parkanlagen. Die Hummeln besiedeln dort alte Vogelneste oder Nistkästen, Mauer- und Felsspalten sowie in menschlicher Nähe gern Dachböden, Scheunen und Ställe.
Die Lebensweise und Ernährung
Besonders Vogelfreunde kennen sie gut wegen ihres Bezugs von Nistkästen im Garten, selbst wenn dort kein Nistmaterial vorzufinden ist. Ihren Weg in Hummelnistkästen von Freunden der Wildbiene findet sie problemlos. Da es eine oberirdisch nistende Hummelart ist, verhält sie sich naturgemäß im Vergleich mit anderen Hummeln etwas weniger friedlich: Wer sich länger und zu nahe an ihrem Nest oder Nistkasten aufhält, wird erleben, dass einzelne der Hummeln ihn immer ständig anfliegen und unter Umständen sogar antippen, bis sich die Person entfernt hat.
Anfang Juni bieten Schwärme dieser Hummeln ein sehenswertes Schauspiel. Sie kreisen dann für einige Tage unermüdlich um ein Baumnest oder einen Hummelnistkasten. Diese ausschwärmenden Tiere sind die Drohnen, die ihre ausfliegenden Jungköniginnen abfangen.
Die Hummeln ernähren sich polylektisch, also von vielen Pflanzenfamilien. Sie fliegen zwischen März und August, wobei pro Jahr eine Generation ausfliegt (univoltin). Die Königin kann überwintern. Wie schon vorn beschrieben sind sie reizbarer als andere Arten.
Die Fortpflanzung der Baumhummel
Ein Volk besteht aus 80 bis 400 Tieren. Die Königin, die überwintert hat und bereits in der letzten Saison begattet wurde, erwacht im März und sucht sich einen Nistplatz. Dort formt sie ihre Nestkugel und legt rund ein Dutzend Eier, die sie mit Wachs einhüllt. Diese brütet sie anschließend aus, wobei sie mit den Flügeln im Leerlauf Wärme erzeugt. Sie kann ihren Körper und damit die Eier selbst bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt auf über 30 °C erwärmen.
Nach einigen Tagen schlüpfen Larven, welche die Königin füttert. Sie verpuppen sich nach einer Woche. Nach drei Wochen schlüpfen neue Hummeln, und zwar zuerst Arbeiterinnen, die weiter die Königin versorgen. Diese legt neue Eier, sodass der Hummelstaat wächst.
Im Sommer schlüpfen dann Drohnen, kurz danach Jungköniginnen. Diese werden von den Drohnen befruchtet. Der Staat der Baumhummeln löst sich anschließend auf und schließlich stirbt das Volk. Nur die Jungköniginnen überleben und überwintern.