Klein, tiefschwarz und das Aussehen ähnelt dem eines Miniskorpions: das ist der Schwarze Moderkäfer. Ein unangenehmes Käfer, denn neben einem schmerzhaften Biss kann er auch noch ein stinkendes Sekret absondern.
Der Schwarze Moderkäfer, dessen wissenschaftlicher Name Ocypus olens ist, gehört in die Ordnung der Käfer. Er zählt zur Familie der Kurzflügler und hat auch den Beinamen ‚Skorpionkäfer‘ aufgrund seines Verhaltens bei drohender Gefahr.
Seinen Namen ‚Moderkäfer‘ erhielt das Insekt, weil auch Aas zu seiner bevorzugten Nahrung zählt.
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Das Aussehen des Schwarzen Moderkäfers
Der Schwarze Moderkäfer fällt auf durch seine tiefschwarze matte Farbe. Er wird 22 bis 32 Millimeter lang und ist damit der größte Kurzflügler in Mitteleuropa. Sieht man sich den Körper dieses Insekts genauer an, findet man die dichte gepunktete Strukturierung und die schwarze Behaarung des Insekts.
Der Kopf hat eine rundlich-viereckige Form und ist relativ groß. Der schwarze Moderkäfer besitzt starke Kieferzangen und kann mit diesen kräftig zubeißen. Solch ein Biss kann auch für den Menschen sehr schmerzhaft sein. Giftig ist er aber für den Menschen nicht.
Das dritte Segment ist eineinhalb Mal so lang wie das zweite Glied, die restlichen sieben Segmente sind kürzer.
Am hinteren Rand es fünften Hinterleibssegments befinden sich ein dünner heller Hautsaum an der Segmentoberfläche. Der Hinterleib weist eine weniger deutliche Punktierung auf, ist nicht mehr so matt glänzend schwarz und nicht gestreckt.
Das Hinerleibssegment weist bei männlichen Tieren in der Mitte kleine Einbuchtungen auf, es ist ‚ausgerandet‘.
An den Schienen der kurzen Vorderbeine hat der Moderkäfer Dornen. Außerdem besitzt der Käfer häutige Flügel. Die Flügel sind kurz, reichen nur bis zum vordersten Teil des Hinterleibes. Trotzdem kann das Insekt fliegen und die Flügel schnell ausfalten, wenn es nötig ist.
Die Fühler sind etwa eineinhalb Mal so lang wie der Kopf, die Fühlerspitzen sind oft rostbraun. Andere, ähnliche Käferarten der Gattung Ocypus sind allesamt kleiner als der Schwarze Moderkäfer.
Das Vorkommen und der Lebensraum
Der Schwarze Moderkäfer ist in ganz Europa heimisch. Er lebt in feuchten Wäldern oder Berggegenden, kommt aber auch in Gärten vor. Tagsüber versteckt er sich unter Steinen oder Moos. Lebt er in Gärten, kann es auch vorkommen, dass der Käfer bei der Jagd nach Beute in Häuser gelangt.
Die Lebensweise des Schwarzen Moderkäfers
Schwarze Moderkäfer leben räuberisch. Fühlen sie sich bedroht, spreizen sie ihre Mandibeln(Kauwerkzeuge) und strecken, ähnlich wie ein Skorpion, den Hinterleib nach oben. So versuchen sie, ihren Gegner einzuschüchtern. Allerdings können sie im Gegensatz zu einem Skorpion mit dem Hinterleib nicht stechen oder kneifen.
Somit ist das Heraustrecken des Hinterleibes beim diesem Insekt eine reine Drohgebärde, die aber sogar bei Menschen durchaus erfolgreich ist. Die Drohhaltung lässt so manchen Menschen vor dem Insekt zurückschrecken und er lässt ihn laufen. Einen ähnlichen Effekt wird die Drohgebärde auf die natürlichen Feinde des Schwarzen Moderkäfers haben, die dadurch auch von einem Angriff abgeschreckt werden.
Neben den kräftigen Mundwerkzeugen, besitzen Schwarze Moderkäfer am Ende des Hinterleibs Wehrdrüsen. Diese sind weiß und sackförmig und damit können sie ein stinkendes Sekret absondern. Die Wehrdrüsen sind mit bloßem Auge gut zu erkennen.
Die Ernährung
Der Schwarze Moderkäfer ist ein Nachtjäger. Zu seinen Beutetieren gehören Nacktschnecken, Würmer, Asseln und Aas. Erst zerkleinert der Moderkäfer die Beutetiere mit den starken Kiefern dann rollt er sie mit den Vorderbeinen zu einer Kugel (Pille). Der Moderkäfer kaut diese Pille dann wieder und wieder, bis sich schlussendlich ein brauner, wässriger Nahrungsbrei bildet, den der Moderkäfer schlucken kann.
Die Larven des Schwarzen Moderkäfers sind ebenfalls Fleischfresser und unterscheiden sich im Fressverhalten nur unwesentlich von dem der erwachsenen Tiere. Der Unterschied ist, dass die Larve mit ihren ebenfalls kräftigen Kiefern eine Erdhöhle graben kann. Dort lauert sie auf Beute, packt sie mit den Füßen, zerkleinert sie mit den Kauwerkzeugen und saugt sie aus.
Die Fortpflanzung des Schwarzen Moderkäfers
Nach der Paarung im Herbst legt das Weibchen zwei bis drei Wochen später vier Millimeter große Eier ab. Die weißen Eier haben ein dunkel getöntes Band.
Auch die Eier des Schwarzen Moderkäfers brauchen feuchte Bedingungen, so dass das Weibchen sie gerne unter Steinen oder Moos ablegt, oder auch in Kuhdung oder in Laubhaufen.
Etwa 30 Tage später schlüpfen die weißen Jungtiere. Der Kopf ist strohfarben. Die Larven leben in Erdhöhlen, die sie mit ihren Vorderfüßen selbst bauen. Bei Gefahr zeigen sie das gleiche Drohverhalten wie die die adulten Tiere.
Bis zum Erwachsenwerden durchlaufen die Larven drei Stadien. Nach etwa 150 Tagen verpuppen sie sich in einer Mumienpuppe. Im Unterschied zu der Verpuppung der meisten Insektenlarven sind bei einer Mumienpuppe alle Körperhänge fest verbunden. Etwa 35 Tage später haben sie die mattschwarze Farbe der erwachsenen angenommen.
Bis die Flügel richtig entfaltet sind, dauert es mehrere Stunden.
Winterschlaf des Schwarzen Moderkäfers
Nicht alle Schwarzen Moderkäfer halten Winterschlaf. Es gibt auch Exemplare, die aktiv bleiben. Andere überdauern den Winter schlafend in einer Erdhöhle. Es gibt Schwarze Moderkäfer, die auch einen zweiten Winter überleben.
Vielen Dank für diesen hilfreichen Beitrag! Ich befinde mich derzeit in Griechenland und hatte nun mehrmals Besuch von einem Schwarzen Moderkäfer! Diese Tiere sind echt beeindruckend.
Danke für die Aufklärung, um was es sich genau handelt!!
Ich wurde im heurigen Sommer höchstwahrscheinlich von einem Schwarzen Moderkäfer am Hals gebissen. Ich stand vor einer Mauer. Als ich den Biss spürte, griff ich mit der Hand abwehrend zu meinem Hals.
Kurz darauf sah ich einen schwarzen längeren Käfer ins Mauerwerk schlüpfen.
Es tat sehr sehr weh, und man sah seltsamerweise gar nichts. Ich beruhigte die Hautstelle mit einer Salbe, die auch nützte.
Nach zwei Tagen fing der Schmerz aufs Neue an.
Ich kann nur sagen, es tat sehr sehr weh,
Wir haben Hunderte von den Larven des großen schwarzen moderkäfer auf der Terasse