Der Kleine Fuchs ist ein Schmetterling aus der Familie der Edelfalter. Diese Art ist noch sehr weit verbreitet und auch in unseren Regionen oft zu sehen. Das liegt auch daran, dass auch das Lieblingsfutter seiner Raupen noch häufig überall zu finden ist. Dennoch kann auch der Kleine Fuchs wie die meisten Schmetterlinge von einem gut angelegten Schmetterlingsgarten profitieren und wird so, wenn das viele Menschen berücksichtigen, auch noch vielen folgenden Generationen Freude machen.
Der Kleine Fuchs hat den wissenschaftlichen Namen Aglais urticae und wird auch oft Nesselfalter genannt. Das hat mit seinen Futtervorlieben zu tun.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen des Kleinen Fuchses
Die Flügelspannweite des Kleinen Fuchses beträgt 40 bis 50 mm. Die Grundfarbe der Oberseite dieses Schmetterlings ist orange. Der Flügelansatz ist dunkelbraun, bei den hinteren Flügeln mehr als bei den vorderen. Auf den vorderen Flügeln finden sich viele schwarze, weiße und gelbe Flecken. Alle vier Flügel haben einen blauen Rand, der wiederum dunkel umrandet ist.
Die Raupen des Kleinen Fuchses sind schwarz-gelb gemustert und sehr auffällig. Sie können bis zu 30 mm lang werden. Die Eier sind grün. Wenn die Raupen sich verpuppen, können die Puppen sowohl hellgrün als auch braun aussehen.
Das Verbreitungsgebiet und der Lebensraum
Der Kleine Fuchs ist noch recht weit verbreitet. Sein Lebensraum umfasst sowohl Europa als auch Asien. Auf beiden Kontinenten kann der Kleine Fuchs vom Flachland bis in eine Höhe von 3.500 m gefunden werden. Die Art wird als Ubiquist bezeichnet. Das bedeutet, diese Art ist sehr flexibel in Bezug auf die Wahl ihres Lebensraums. Aus diesem Grund ist der Kleine Fuchs auch keine Schmetterlingsart, die vom Aussterben bedroht ist, sondern sowohl in allen Teilen Europas als auch Asiens noch sehr häufig zu sehen.
Die Lebensweise und die Ernährung
Die fertig entwickelten Falter ernähren sich von Nektar. Dabei sind sie in Bezug auf ihre Futterpflanzen nicht wählerisch, sondern vertragen den Nektar von vielen verschiedenen Nektarpflanzen. In Baden-Württemberg beispielsweise wurde festgestellt, dass diese Schmetterlinge nur dort über 200 verschiedene Nektarpflanzen als Futterpflanzen nutzten. Darunter waren auch nicht nur heimische Arten, sondern auch viele fremdländische Gartenpflanzen. Um einige Beispiele zu nennen, mag der Kleine Fuchs beispielsweise den Nektar vom Wasserdost, der Kratzdistel, dem Alpendost, dem Alpen-Milchlattich, der Silberdistel oder dem Fuchsschen Greiskraut.
Die Raupen des Kleinen Fuchses wiederum lieben als Nahrungsquelle ganz besonders die Große Brennnessel. Das hat dem Kleinen Fuchs deshalb auch den Beinamen Nesselfalter eingebracht. Aber obwohl die Große Brennnessel das bevorzugte Futter dieser Schmetterlingsraupen ist, sind auch diese Raupen in der Lage, noch andere Pflanzen zu fressen. Sie tun es nur selten, weil ihre Lieblingsfutterpflanze nicht zu den seltenen Pflanzenarten gehört.
Wenn man den Lebensraum dieser Schmetterlings betrachtet, gehört er zu den sogenannten Binnenwanderern. Er wird deshalb auch oft Wanderfalter genannt. Das bedeutet, dass er innerhalb seines Lebensraums kürzere Wanderungen unternimmt. So kann dieser Schmetterling beispielsweise im Sommer im Gebirge leben, sich aber, wenn es ihm dort zu kalt wird, auch in tiefer gelegene Gebiete zurückziehen, wo es wärmer ist. Wie auch einige andere Edelfalter überwintert der Kleine Fuchs auch gern an besonders geschützten Orten. Das können sowohl natürliche als auch vom Menschen gebaute Orte sein wie beispielsweise Garagen, Keller, Dachböden, Schuppen oder Scheunen. Es kann dabei vorkommen, dass diese geschützten Winterverstecke an besonders warmen Tagen durchaus vorübergehend verlassen werden und der Schmetterling erst bei einem erneuten Kälteeinbruch an diese geschützten Plätze zurückkehrt.
Die Fortpflanzung des kleinen Fuchses
Die Männchen der Kleinen Füchse neigen dazu, sich Territorien zu suchen und diese auch vehement gegen Eindringliche zu verteidigen. Um die Weibchen auf sich aufmerksam zu machen, legen sie ein Verhalten an den Tag, das als Gipfelbalz bezeichnet wird. Dabei suchen sie sich einen erhöhten Platz wie einen Berg, einen Hügel, eine Burgruine oder dergleichen und segeln immer wieder von oben herunter, um so die Weibchen auf sich aufmerksam zu machen.
Nach der Paarung legen dann die Weibchen ihre Eier der von den Raupen bevorzugten Futterpflanzen ab. Dabei achten sie darauf, dass es sich um sonnenbeschienene Futterpflanzen handelt. Meistens sind das ungefähr 50 bis 200 Eier auf einmal. Zuerst leben die jungen Raupen dann sehr gesellig miteinander und bilden dabei ein Gespinst. Die bereits erwachsenen Raupen leben dann später einzeln oder nur noch in kleinen Gruppen zusammen.
Nach einer Fresszeit von ungefähr einem Monat verpuppen sich dann die Raupen. Bis aus den Puppen ein fertiger Falter schlüpft, kann je nach Temperatur zwischen ein und zwei Monaten dauern.
Die natürlichen Feinde des Kleinen Fuchses
Auch wenn Vögel die Raupen dieser Schmetterlingsart meiden, gehören Raupenfliegen zu den Feinden dieser Tiere. Die Raupenfliegen legen nämlich gern ihre Eier in den Raupen ab. Bei Vögeln wird vermutet, dass die auffällige Färbung der Raupen wohl abschreckend auf sie wirkt. Sie fressen aber durchaus später gern die Puppen.
Geeignete Schutzmaßnahmen
Auch wenn Aglais urticae noch sehr häufig zu finden ist und nicht zu den bedrohten Tierarten gehört, kann es nie schaden, ihm im eigenen Garten genauso wie für andere Schmetterlinge Schutzecken anzulegen. Für die Raupen wäre es wichtig, nicht alle Großen Brennnesseln als Unkraut zu vernichten, denn das sind ihre Lieblingsfutterpflanzen. Für die Falter sind bunte Schmetterlingswiesen, die auch anderen Falterarten beim Überleben helfen, gut geeignet. Sie sind nicht wählerisch und fressen viele Sorten Nektar. Auch Schutzräume zum Überwintern so zu belassen, dass die Tiere hinein und wieder hinaus können, hilft ihnen beim Überleben.
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