Die Goldene Acht (Colias hyale) ist ein Wanderfalter, welcher der Familie der Weißlinge und in dieser der Unterfamilie der sogenannten Gelblinge zuzuordnen ist. Es gibt für die Goldene Acht diverse andere Bezeichnungen:
- Kleines Posthörnchen
- Posthörnchen
- Gemeiner Gelbling
- Weißklee-Gelbling
- Gelber Heufalter
- Gemeiner Heufalter
Die Goldene Acht ist in ihrem Aussehen und der Größe eine sehr variable Art. Sie ist zwischen Westeuropa und China zu beobachten, wobei sie heiße Gebiete meidet. Die deutsche Umweltstiftung BUND kürte sie im Jahr 2017 zum Schmetterling des Jahres.
Inhaltsverzeichnis
Goldene Acht: Das Aussehen
Die Imagines (den Jugendstadien entwachsene geschlechtsreife Insekten) erreichen als Männchen in Europa Flügelspannweiten bis 40 Millimeter, als Weibchen bis 42 Millimeter. Die Männchen haben eine gelbe Grundfarbe, bei den Weibchen ist sie gelb-weiß. Richtig gelb sind Weibchen nur an der Spitze ihrer Vorderflügel und an der Unterseite der Hinterflügel. Auf der Flügeloberseite von Weibchen und Männchen ist eine bestäubte, schwarz bis dunkelbraun gefärbte Randbinde zu erkennen, die auf den Hinterflügeln sehr schmal ist. Inmitten der Vorderflügel – in der sogenannten Zelle – befindet sich ein schwarzer Fleck, der von oben und unten zu erkennen ist. Bei den Männchen kommt auf der Oberseite ihrer Hinterflügel gleich daneben ein orangenfarbener Fleck mit einem roten Rand hinzu, er auch auf der Unterseite zu sehen ist, dort aber heller und deutlicher umrandet erscheint. Der rote Rand kann den Fleck in zwei Hälften teilen. Dadurch entsteht zusammen mit der gelben Grundfarbe das Bild einer goldfarbenen Acht, die dem Schmetterling seinen Namen verleiht. Weibchen haben auch einen orangenfarbenen Fleck auf ihren Hinterflügeln, doch er ist nicht umrandet. Insgesamt erscheinen die einzelnen Individuen der Goldenen Acht sehr variabel. Sie ähneln sich aber in einer Region. Für das gesamte, sehr große Verbreitungsgebiet beschreibt der Zoologe Verhulst über 100 Formen.
Merkmale der Raupen
Die Raupen sind deutlich gezeichnet, aber dennoch nicht ohne Weiteres als der Goldenen Acht zugehörig zu identifizieren. Es gibt zwischen der Goldenen Acht und anderen Schmetterlingen natürlich Ähnlichkeiten, die auch die Raupen betreffen. Ein naher Verwandter ist beispielsweise der Hufeisenklee-Gelbling. Doch auch Laien können signifikante Unterschiede ausmachen. Zwar sind beide Raupenarten grün. Doch die Raupen des Hufeisenklee-Gelblings haben vier recht auffällige gelbe, schwarz gepunktete Linien, die der Goldenen Acht hingegen nur zwei dünne Seitenlinien mit grün-gelber Färbung und orange-braunen Strichen. Noch größer ist die Ähnlichkeit zumindest bei den Raupen zwischen Goldener Acht und Postillon (Colias crocea): Hier entdecken Laien praktisch keine Unterschiede mehr. Aus den Raupen der Goldenen Acht werden nach einer Überwinterung im kommenden Frühjahr grüngelbe Gürtelpuppen.
Artenkomplex
Die Goldene Acht gehört gemeinsam mit dem Hufeisenklee-Gelbling zu einem Artkomplex. Die Unterscheidung kann schwierig sein, weil es von beiden Arten viele Variationen gibt. Auch Forscher betrachten es als sehr schwierig, beide Schmetterlingsarten habituell oder durch Genitaluntersuchung voneinander abzugrenzen. Das gelingt bestenfalls über die Rauben, die sich habituell vollkommen unterscheiden (siehe oben der Vergleich mit den Raupen des Hufeisenklee-Gelblings). Wenn aber die Raupen in verschiedenen Verbreitungsgebieten zu finden sind, lassen sich auch die adulten Schmetterlinge in diesen Regionen zuordnen. Die ähnlichen Arten sind:
- Hufeisenklee-Gelbling (Colias alfacariensis)
- Colias erate
- Postillon (Colias croceus)
- Hochmoorgelbling (Colias palaeno)
- Alpen-Gelbling (Colias phicomone)
Goldene Acht: Das Verbreitungsgebiet und der Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet umfasst gemäßigte Zonen Europas ab Ostspanien und reicht von dort in östlicher Richtung bis Nordchina. Heiße Gebiete meiden diese Falter, daher sind sie weder im Mittelmeerraum noch in Südasien anzutreffen. Auch zu kühl darf es nicht sein, weshalb sie in den Niederlanden und in Norddeutschland nicht jedes Jahr fliegen. Manchmal wandern sie nach England und Südskandinavien ein. Vertikal siedeln sie ab Meereshöhe bis deutlich über 2.000 Meter.
Der Schmetterling nutzt das offene Gelände der gesamten Kulturlandschaft. Besonders liebt er Wiesen mit Luzerne und Klee, Streuobst- und Feuchtwiesen sowie Mager- und Trockenrasen. Die Eier legt er in Wiesen und Weiden, Brachgelände und Magerrasen ab. Ein bevorzugter Ort ist die Wacholderheide.
Goldene Acht: Die Ernährung und Lebensweise
Die Raupen leben an Kronwicke, Klee, Wicke und Luzernen. An Letzteren legt das Weibchen auch seine Eier ab. Das ist manchmal zu beobachten: Das Weibchen sitzt dann auf dem Boden. Es schiebt seinen Hinterleib vor, um ein Ei abzulegen. Im Sommer fliegen die Falter violette Blüten an, im Herbst bevorzugen sie gelbe Blüten. Bevorzugte Pflanzen sind:
- Luzerne
- Wiesenflockenblume
- Bachkratzdistel
- Oregano (Dost)
- Acker-Witwenblume
- Natterkopf
- Habichtskraut
Der Flug der Goldenen Acht kann in zwei Generationen von Mai oder Juni bis August oder September erfolgen. Es sind auch drei Generationen möglich, die von Mai bis in den Oktober fliegen. Im September lebt die erste Generation der Raupen, die bis April überwintert. Einen Monat später folgt die zweite Generation, gegebenenfalls schließt sich eine dritte Generation an.
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