Der Seidenspinner ist ein Schmetterling, der aber vor allem für seine Seide produzierende Raupe bekannt ist. Von seinem Ursprungsort in China wurde er in viele Teile der Welt verbracht und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Seidenspinner?
Der Seidenspinner ist ein Schmetterling aus der Familie der Echten Spinner (Bombycidae) und als solcher in der Lage, Seide zu spinnen. Dies betrifft bei Bombyx mori die Larven, also die Raupen. Mit Ausnahme dieser Besonderheit des Seidenspinnens handelt es sich um einen recht gewöhnlichen Schmetterling mit sehr gewöhnlichem Lebenszyklus.
Interessant am Seidenspinner ist, wie stark er vom Menschen selektiert und domestiziert wurde. Bombyx mandarina gilt als Wildform, aus welcher Bombyx mori mutmaßlich selektiert wurde.
Der Seidenspinner wird vor allem seiner Larven wegen geschätzt. Entsprechend wird er in großer Zahl gezielt gezüchtet. Bombyx mori kommt ausschließlich domestiziert vor.
Wie sehen der Seidenspinner und seine Raupe aus?
Der Schmetterling selbst ist eher gedrungen gebaut. Er misst circa 32 bis 38 Millimeter Breite und ist von glänzend-grauer oder mehlig-weißer Farbe. Seine Antennen sind schwärzlich gekämmt und heben sich farblich vom Körper ab. Auf den Flügeln befinden sich blässlich-bräunliche Querstreifen. Die Beine sind teilweise etwas geblicher oder bräunlicher als der Körper. Das gesamte Tier ist stark behaart.
Die Larve des Seidenspinners häutet sich viermal, wobei sie teilweise auch Farbwechsel vollzieht. Die Farben reichen von hellgrau über gelb bis hin zu bräunlich. Dies hängt meist mit der Population und Züchtung zusammen. Einige Varianten haben dunkelblaue oder schwarze Streifen am ganzen Körper.
Gut sichtbar ist der Sporn am elften Körpersegment. Zwischen diesem Hautzapfen und dem Kopf ist als bläuliches Band das Rückengefäß gut zu sehen. Am dritten und achten Segment lassen sich bei einigen Rassen halbmondförmige Kreise verschiedener Farben finden. Die Raupe besitzt insgesamt acht Beinpaare, wobei drei nahe am Kopf, vier in der Mitte des Körpers und eines ganz hinten liegen.
Verbreitungsgebiet und Lebensraum
Bombyx mori ist heute in nahezu ganz Asien, Indien, in Teilen Südeuropas sowie im südöstlichen Sibirien verbreitet. Entlang der historischen Seidenstraße finden sich ebenfalls viele Züchter und entsprechend viele Populationen. Seit den 1950er-Jahren ist Brasilien ein weiteres Erzeugerland für Seide geworden und entwickelt sich hier aufgrund der guten Bedingungen zu einem Großerzeuger.
Bombyx mandarini, aus welchem Bombyx mori hervorging, ist in Nordindien, Nordchina, im östlichsten Russland sowie in Japan und Korea beheimatet. Die Domestikation des heutigen Seidenspinners fand wohl in China statt.
Der menschengemachte Lebensraum für den Seidenspinner besteht im Wesentlichen in großen, temperierten und gut geschützten Anlagen, in denen die Larven sich gut entwickeln können. In der Wildnis ist Bombyx mori aus diversen Gründen (siehe Folgen der Züchtung) nicht überlebensfähig.
Ernährung und Fortpflanzung
Bombyx mori ernährt sich ausschließlich von Blättern des Maulbeerbaumes, worauf der lateinische Name bereits hindeutet. Maulbeerbäume sind also für die Zucht sehr wichtig und wurden beispielsweise in großer Zahl nach Südeuropa importiert. Dabei fressen nur die Larven, derweil die erwachsenen Seidenspinner verkümmerte Mundwerkzeuge haben.
Die Seidenraupe tut nichts anderes als zu fressen, bis sie sich schließlich viermal gehäutet hat und sich dann verpuppt. Hierfür frisst eine einzelne Raupe des Seidenspinners zwischen 1,8 und 4,5 Kilogramm Blätter – entsprechend lässt sich der Ertrag an möglichen Seidenkokons anhand der zur Verfügung stehenden Anbaufläche für Maulbeerbäume festmachen.
Die gesamte Transformation von der Larve bis zum Schmetterling nimmt circa 16 Tage in Anspruch. Die schlüpfenden Seidenspinner sind sofort geschlechtsreif und paaren sich meist sehr schnell mit anderen Exemplaren. Dabei dauert ein einzelner Paarungsakt circa sechs Stunden. Der Seidenspinner legt dann bis zu 400 Eier und stirbt.
Der Lebenszyklus der Seidenraupe beim Menschen
Die Eier sind zunächst geblich und werden dann gräulich und länglich, zeigen aber teilweise verschiedene Farben, wie etwa grünlich, geblich oder bläulich. Sie sind circa 1 bis 1,5 Millimeter lang und schlüpfen nach einer Überwinterungszeit, so diese denn nötig ist. Nicht befruchtete Eier trocknen einfach ein. Die geschlüpften Raupen fressen circa 35 Tage lang Blattwerk, wobei sie sich viermal häuten und enorm an Größe zulegen.
Nach diesen 35 Tagen beginnen sie damit, sich zu verpuppen. Nachdem erst ein loses Gespinst abgegeben wird, wird anschließend ein Kokon aus einem einzigen, bis zu 900 Meter langen Faden gefertigt, der schließlich den Kokon bildet. In diesem verbleibt die Seidenraupe circa 16 Tage, wobei sie sich nach acht verpuppt und weitere acht Tage zur Metamorphose benötigt. Dann schlüpft der adulte Seidenspinner. Die Kokons werden größtenteils durchs Kochen gewonnen, wobei die Raupen sterben. Die Seide kann dann weiterverarbeitet werden.
Bei guten Bedingungen können bis zu zehn Zyklen der Seidenspinnerraupe in einem Jahr gezüchtet werden. Voraussetzungen hierfür sind Keimfreiheit sowie dauerhaft grüne Maulbeerbäume. In tropischen Regionen ist dies möglich.
Folgen der Züchtung
Bombyx mori ist hochgradig verzüchtet und in der Wildnis überhaupt nicht überlebensfähig. Weder können adulte Seidenspinner fressen noch können sie fliegen. Es sind nur wenige flugfähige Männchen vorhanden, die insgesamt leichter und zierlicher als die Weibchen sind. Die meisten Exemplare sind schlichtweg zu schwer zum Fliegen, was allerdings die Zucht enorm erleichtert. Die Farbgebung ist zusätzlich erschwerend überhaupt nicht zur Tarnung geeignet; die Wildform ist hingegen bräunlich.
Dadurch, dass diverse Populationen und Varietäten existieren, lassen sich Kreuzungen züchten, die unter anderem andere Seidenfarben hervorbringen.
Seidenspinner sind sehr anfällig für diverse Krankheiten. Darunter sind etwa die Kalksucht (Schimmelpilz), die Schlaffsucht (ungeklärte Ursache) Flecksucht (Parasiten) und Borreliose. Insgesamt sind Seidenspinner-Populationen sehr gefährdet, was eine der größten Herausforderungen bei der Zucht darstellt.
Gefährdungsstatus des Seidenspinners
Der Seidenspinner gilt als nicht gefährdet. Bombyx mori wird aufgrund seines wirtschaftlichen Nutzens sorgfältig gezüchtet. Das Genom ist völlig entschlüsselt.
Wildpopulationen von anderen Seidenspinner-Arten, vor allem von Bombyx mandarini, existieren in großer Anzahl unter anderem in Japan, Korea und China.
Was für ein niedliches Tier!
Naja alles Cool und toll nur leider hilft es mir nicht wirklich bei den Hausaufgaben
Hallo,
welche Informationen fehlen denn, damit der Artikel Sie bei Ihren Hausaufgaben unterstützt?
Viele Grüße
Enrico Lauterschlag
Ich kaufe vor 4 Jahren drei Maulbeerbäumchen a 30 cm Höhe: Sie sind immerhin inzwischen bis zu 2.50 Meter Höhe gewachsen.Lange & warme Sommer bekommen der Maulbeere:
Ob der Klimawandel ausreicht den Baum hier in Saxen Anhalt einzubürgern?
Ich kenne diesen Baum aus Italien und Afrika und fühle mich nicht zu Hause ohne ihn…..
Dies aus Badingen S.A………………..