Der Ameisenlöwe ist die Larve der Ameisenjungfer (Myrmeleontidae) und gehört zur Ordnung der Netzflügler. Die Myrmeleontidae bilden darin die artenreichste Familie, was mit dem speziellen Lebensraum zu tun hat, welchen die Larven sich erschlossen haben.
Im folgenden Artikel soll es nur um das Larvenstadium der Ameisenjungfern gehen. Dafür wird ihr Körperbau und Lebensraum, ihre Lebensweise, ihr Bedrohungsstatus und ihr Einfluss auf die Kunst thematisiert.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Daten
Eine weitere Bezeichnung für die Larven der Ameisenjungfern ist Afterjungfern. Sie werden etwa 1,5 cm lang, wobei ihre Körpergröße je nach Art etwas variiert. Die meisten Ameisenlöwen benötigen zwei Jahre, bis sie sich verpuppen und zum adulten Tier entwickeln. Ausnahmen bilden hierbei die Larven der Arten Myrmeleon inconspicuus und Myrmeleon bore, welche ein, bzw. drei Jahre brauchen.
2010 wurde explizit der Ameisenlöwe zum Insekt des Jahres gekürt, nicht die Ameisenjungfer. Diese Entscheidung hat wohl mit der trickreichen Lebensart der Larven zu tun.
Im Mittelalter erhielt der Ameisenlöwe zunächst die lateinische Bezeichnung „formicaleon“. Dies sollte eine Unterscheidung zwischen dem tatsächlich existierenden Tier und den Mythengestalten, welche den griechischen Namen „myrmicoléon“ trugen, ermöglichen.
Albertus Magnus, ein deutscher Gelehrter und Bischof, welcher im 13. Jahrhundert lebte, beschrieb den Ameisenlöwen zum ersten Mal. Etwa 200 Jahre später folgte die erste eindeutig identifizierbare Zeichnung einer Larve, wobei schon zuvor Darstellungen gefunden wurden, welche jedoch möglicherweise auch andere Tiere zeigen.
Mitte des 18. Jahrhunderts befassten sich schließlich zwei Wissenschaftler und Forscher eingehend mit den Tieren.
Körperbau
Die Körper der Ameisenlöwen sind rundlich-oval geformt. Davon ausgenommen sind nur ihre Beine und der Kopf. Ihre Färbung ist an ihre Umgebung angepasst. Meist sind sie bräunlich oder grau und tragen dunklere Zeichnungen. Vereinzelt gibt es auch Arten, die kräftiger gefärbt sind und in Rot- und Gelbtönen auftreten. Zusätzlich legen die Tiere kleine Erdbrocken auf ihre Körperoberseite, welche von ihren Borsten gehalten werden. So sind sie noch schwieriger zu entdecken.
Das Auffälligste an ihrem platten, nahezu viereckigen oder herzförmigen Kopf sind die riesigen Kieferzangen, welche nach vorn gerichtet sind und zueinander zeigen. Sie sind in etwa so lang, wie der Kopf selbst, teilweise sogar etwas länger, und haben auf der Innenseite kräftige Zähne (auch Greifdornen genannt) und Borsten. Letzte können, je nach Art, auch auf der Außenseite wachsen.
Diese Kieferzangen bestehen aus breiten Oberkiefern mit einer Rinne und schmaleren Unterkiefern, die in dieser Rinne liegen, welche als Straße für die flüssige Nahrung des Tiers dient. Dazwischen befindet sich ein Saugkanal, der die einzige Mundöffnung darstellt. Zwischen den Unterkiefern liegt ein Giftkanal.
Direkt neben dem Beginn der Zangen liegen die Augen auf kleinen Augenhügeln, sowie zwei kurze Fühler. Die Augen bestehen jeweils aus sieben Punktaugen, mit denen Ameisenlöwen nur eingeschränkt sehen können.
Der an den Kopf angeschlossene Thorax besteht aus drei Segmenten, dem Prothorax, Mesothorax und Metathorax. Ersterer ist bei manchen Arten sehr beweglich und seine Form eher länglich und schlank. Manche Ameisenlöwen sind in der Lage, ihn weit vorzustrecken oder stark zusammenzuziehen. Die anderen beiden Segmente besitzen auffällige Borstenbüschel und werden deutlich breiter, wodurch am Metathorax meist die übrige Breite des Körpers erreicht ist. Die ebenfalls an diesem Körpersegment hängenden drei Beinpaare unterscheiden sich in Länge und Aufbau und sind an die speziellen Lebensräume der Ameisenlöwen angepasst. Meist ist das zweite Beinpaar das längste, während das dritte kaum sichtbar ist und häufig unterhalb des Abdomens, dem Hinterleib, bleibt und nur eingliedrige Füße besitzt. Das erste Beinpaar ist deutlich kürzer als das zweite, daran schließen sich jedoch ebenso zweigliedrige, nach vorn gerichtete Füße an. Dennoch eignen sich die Beine der meisten Arten nicht zur schnellen Fortbewegung.
Das Abdomen ist breit und gewölbt. Es besteht aus zehn Segmenten, wobei das zehnte bei der Mehrheit der Arten nach innen gelagert ist. An seinem Ende befindet sich ein Spinntubus, in den gleichzeitig der Enddarm führt. Über diesen kann der Ameisenlöwe jedoch nichts ausscheiden, da er ohnehin das allermeiste seiner Nahrung verwerten kann. Darüber hinaus hilft der so fast vollständig geschlossene Körper dabei, das Eindringen von Sand und den Verlust von Wasser zu verhindern. So dient das letzte Körpersegment ausschließlich zum Spinnen eines Kokons. Die übrigen neun Segmente tragen dichte Borstenbüschel an den Seiten, teilweise sogar Stemmborsten, welche deutlich steifer sind. Allgemein ist fast der gesamte Körper mit verschieden dicken Haaren bedeckt. Die meisten davon dienen als Tastorgane. Jedoch wachsen auch einige vor der Öffnung der Luftröhre, welche das Einatmen von Sandkörnern verhindern sollen.
Verbreitung und Lebensraum
Ameisenlöwen gibt es auf der ganzen Welt. Sie sind auf jedem Kontinent mit Arten vertreten und bewohnen überwiegend trockene, sandige Flächen. Dabei beschränken sie sich jedoch nicht nur auf Sand. Im Grunde eignet sich jedes Material, das im trockenen Zustand rieselfähig ist. Daher ist es für die Wahl des geeigneten Wohnorts auch wichtig, dass dieser vor Regen geschützt, aber gleichzeitig der Sonne ausgesetzt ist. Sollte der Boden doch mal nass werden, muss er zumindest schnell wieder trocknen, da Feuchtigkeit den Beutefang der Ameisenlöwen verhindert.
Ursprünglich lebten Ameisenlöwen vermutlich auf Bäumen, wie es bei Netzflüglern üblich ist. Durch ihre ausgeprägten, sichelförmigen Mundwerkzeuge erschlossen sie sich nach und nach neue Habitate und waren in der Lage, ein Leben als Lauerjäger zu führen.
So bewohnten sie vermutlich hohle Bäume, verlassene Höhlen oder andere Tierbauten, bis hin zu sandigem Boden. Dadurch erschlossen sie sich nach und nach Gebiete, welche den meisten anderen Netzflüglern verwehrt bleiben. Da diese fast alle räuberische Larven hervorbringen, gibt es in Wüsten und anderen Sandgebieten weniger Konkurrenz, sodass die Ameisenlöwen dort bessere Überlebenschancen hatten.
Diese Tiere graben sich in den lockeren Boden ein. Ihre Wohnhöhle wird Trichter genannt. Dieser dient ihnen nicht nur als Versteck, er schützt sie gleichzeitig vor der Sonne. Dafür legen die Ameisenlöwen ihn so an, dass die zur Sonne zeigende Wand in einem flachen Winkel beschienen wird, um die Hitzeentwicklung zu minimieren.
In Deutschland leben neun verschiedene Arten, wobei nur vier davon den typischen Trichterbau betreiben. Man findet sie in offenen Wäldern, an Stränden, aber auch im eigenen Garten. Beispielsweise können sie sich in einem Sandkasten unterhalb der Umrandung ansiedeln, da diese sie vor Regen schützt.
Lebensweise und Ernährung
Ameisenlöwen leben räuberisch als Lauerjäger. Sie verharren dafür in ihren Trichtern und warten, dass sich Beutetiere nähern. Der Bau dieser ist ein komplexer Vorgang. Dafür läuft der Ameisenlöwe an einer geeigneten Stelle (welche sie je nach Art zuvor penibel prüft oder sie entspricht dem Ort des Schlupfes, an dem der Ameisenlöwe schlicht verbleibt) einen Kreis ab und wirft dabei innen liegenden Sand und andere Partikel heraus. Als Grabwerkzeuge benutzt er seine Kieferzangen, die sich durch ihre breite Form gut eignen. Mit ihnen kann er den Sand bis zu 30 cm weit werfen.
Danach beginnt ein spiralförmiger Lauf, bei dem er den Trichter immer tiefer gräbt. Die verbleibende Kraterinsel in der Mitte befördert er zum Schluss hinaus und bleibt dort, an der tiefsten Stelle, sitzen, um nachrutschenden Sand zu entsorgen, bis seine Trichterwände in ihrer Neigung dem Reibungswinkel des Substrats entsprechen. Dieser kann zwischen 25°, bei tonhaltigem Boden oder extrem feinem Sand, und 35°, bei grobem Sand, liegen.
Der Bau des Trichters nimmt etwa 15 Minuten in Anspruch. Die Feinarbeit kann deutlich länger dauern.
Um schwerere Fremdkörper aus seinem Trichter zu entfernen, beherrscht der Ameisenlöwe drei Wurftechniken, die er, abhängig vom Gewicht der Fremdkörper, einsetzt. Gegenstände, die nicht schwerer sind als das Fünffache seines eigenen Körpergewichts, wirft er über den eigenen Kopf hinaus. Zur Seite wirft er Fremdkörper, die bis zu achtmal so schwer sind wie er selbst. Nach hinten über seinen Körper wirft er Gegenstände, die einem Zehnfachen seines Gewichts entsprechen.
Callistoleon illustris, eine australische Art, legt zusätzlich noch Gänge an, die ebenso tief wie der eigentliche Trichter sein können und die Fangquote vervierfachen können. Die Beutetiere verirren sich in die Gänge und werden zum Trichter gelenkt,
Die Trichtergröße wird vom Larvenstadium und Bodengrund beeinflusst. Frisch geschlüpfte Ameisenlöwen legen Trichter mit einem Durchmesser von gerade mal einem Zentimeter an. Auch ein hoher Besatz an Ameisenlöwen verkleinert die Trichter. Die größten Trichter werden bei hohen Temperaturen und gutem Nahrungsangebot in feinen Sand gegraben. Im Schnitt sind sie 2 bis 3 cm tief und haben höchstens einen Durchmesser von 8 cm.
Je nach Art wird der Trichter mehrmals im Leben verlassen und an anderer Stelle ein neuer angelegt. Dies ist dann an Rinnen zu erkennen, welche der Ameisenlöwe beim Verlassen in den Sand gezogen hat. Manche Arten verlassen ihren Trichter auch das ganze Leben als Larve nicht.
Während sie auf Beute warten, sind Ameisenlöwen fast vollständig mit Sand bedeckt. Lediglich ihre Kieferzangen ragen heraus. Durch ihre Borsten können sie sich nahende Insekten aus etwa 60–80 mm Entfernung wahrnehmen und ihre Größe einschätzen. Bei Tieren, die überwältigt werden können, beginnt der Ameisenlöwe damit, durch schnelle Bewegungen des Kopfes und der Kieferzangen, Sand in seine Richtung zu werfen. Dadurch rutscht das Beutetier samt einem Teil der Trichterwand weiter in seine Richtung, bis er es schließlich greifen kann. Handelt es sich um ein zu großes Insekt oder einen anderen Räuber, zieht sich der Ameisenlöwe tiefer in seinen Trichter zurück. Natürliche Feinde hat die Larve kaum. Da sie den Großteil ihres Lebens eingegraben verbringt, ist sie schwierig zu entdecken. Gezielt sucht kein Raubtier oder ein anderes Raubinsekt nach ihr.
Die gefangene Beute wird mit den Kieferzangen festgehalten. Über den Giftkanal injiziert der Ameisenlöwe ihr ein Toxin, welches sie lähmt und binnen Minuten ihr Inneres verflüssigt. Zum Fressen zieht der Ameisenlöwe sich in seinen Trichter zurück und saugt seine Beute anschließend aus. Dafür wird sie nacheinander an mehreren Stellen angestochen, bis nur noch der Chitinpanzer übrig ist. Dieser wird nach der Mahlzeit, die sich über Stunden ziehen kann, aus dem Trichter geworfen.
Zu seinen Beutetieren gehört im Grunde alles, was der Ameisenlöwe überwältigen kann. Er lebt in einer für die meisten Tiere lebensfeindlichen Umgebung und kann es sich daher nicht leisten, wählerisch zu sein. So zählen natürlich die für den Ameisenlöwen namens gebenden Ameisen zu seiner Beute. Neben diversen Insekten und Gliederfüßern ernährt er sich außerdem von Asseln, Tausendfüßern, Spinnen, Skorpionen, Nacktschnecken und Regenwürmern. Blattkäfer und Schnecken mit Gehäuse kann der Ameisenlöwe nicht knacken und gibt sie daher wieder frei, wenn er sie gefangen hat.
Aas frisst er nicht. Er erkennt leblose Tiere nicht als Beute und wirft sie daher nur aus seinem Trichter. Auch wehrhafte Tiere können sich gelegentlich aus seinem Griff lösen. Es gibt sogar Berichte über Ameisen, die sich nicht nur befreien konnten, sondern den Ameisenlöwen anschließend als Beute in ihr eigenes Nest gebracht haben.
Entwicklung der Larven
Das Larvenleben der Ameisenlöwen ist in drei sich kaum voneinander unterscheiden Stadien unterteilt, die jeweils durch eine Häutung voneinander getrennt sind. Die kalten Monate überwintern Ameisenlöwen in einer Kältestarre. Sie sind in der Lage, acht Monate auf Nahrung zu verzichten.
Die Verwandlung zur Ameisenjungfer beginnt mit einer etwa zehntägigen Vorbereitungsphase in unseren Breiten im Juli und August. In dieser Zeit ruht der Ameisenlöwe und nimmt keine Nahrung zu sich. Danach scheidet er über seinen Spinntubus einen Saft aus, welcher schnell aushärtet und dabei feine Fäden zieht. Diese verbinden sich mit Sandkörnern, welche so in den nahe kreisrunden Kokon eingearbeitet werden. Von innen ist der Kokon glatt und weiß. Dort eingesponnen häutet die Larve sich ein weiteres Mal und verwandelt sich innerhalb von drei bis vier Wochen, wobei es unter den verschiedenen Arten wiederum Abweichungen gibt, zum fertigen Insekt. Weibchen spinnen dafür etwas größere Kokons als Männchen.
Die Ameisenjungfer schlüpft in Mitteleuropa im Sommer und Herbst. In den Tropen findet die Verwandlung unabhängig von der Jahreszeit statt. Wie für Netzflügler üblich pflegen Larven und Imagos, die ausgewachsenen Tiere, völlig unterschiedliche Lebensweisen.
Bedrohung und Schutz
Die Ameisenlöwen, sowie selbstverständlich die adulten Ameisenjungfern, sind in Deutschland bedroht und stehen unter Schutz. Ihr bevorzugter Lebensraum schrumpft, was zu einem Rückgang ihrer Populationen führt. Die Dünen-Ameisenjungfer ist bereits von Aussterben bedroht. Sie benötigt, wie ihr Name schon sagt, Dünen für ihren Nachwuchs. Auch in lichten Kiefernwäldern ist sie zu Hause.
Als gefährdet wird die gefleckte Ameisenjungfer eingestuft. Die Larven leben ebenfalls in Wäldern und bevorzugen höhere Temperaturen.
Die Langfühlerige Ameisenjungfer gilt als extrem selten. Die Gemeine Ameisenjungfer befindet sich auf der Vorwarnstufe.
Ihnen allen ist gemein, dass sie in lichten Wäldern und offenen Gehölzen mit sandigem Boden gedeihen können. Solche bestehenden Habitate müssen daher erhalten bleiben, um den Bestand zu schützen. Darüber hinaus ist das Selten werden von Tierarten wie so oft ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Nicht nur der Rückgang des Lebensraumes ist dafür verantwortlich. Gleichzeitig verschwinden auch die Futtertiere der Ameisenlöwen, wodurch weniger Tiere das adulte Stadium erreichen.
Außerdem werden die verbliebenen Habitate stärker durch Menschen genutzt, was in einer starken Trittbelastung resultiert. Dadurch wird das Gebiet für andere tierische Bewohner schlechter nutzbar, wodurch den Ameisenlöwen wiederum die Nahrung fehlt.
Haltung
Es ist möglich, die Larven der Ameisenjungfern in Terrarien zu halten. Jedoch sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Wildfänge gekauft werden, da dies den Bestand der ohnehin bedrohten Tiere gefährdet.
Für die einheimischen Arten sollte die Temperatur nicht über 40 Grad steigen. Wasser muss den Tieren nicht zur Verfügung stehen, sie holen sich die Feuchtigkeit aus ihrem Futter. Auch die Bepflanzung spielt bei Ameisenlöwen keine große Rolle. Im Grunde reicht ein Eimer, der halb mit Sand gefüllt wird und mindestens 12, besser 16 Stunden am Tag beleuchtet wird, für ein paar Tiere aus. Bei zu dichtem Besatz neigen sie jedoch zu Kannibalismus. Ein geringes Futterangebot kann diese Neigung verstärken.
Die Futtertiere sollten an die Größe der Larven angepasst sein und müssen zwingend lebend verfüttert werden. Totes rühren Ameisenlöwen auch in Gefangenschaft nicht an.
Es ist möglich, auch mehrjährige Arten innerhalb eines Jahres zur Verpuppung zum adulten Tier zu bringen, indem die Winterpause weggelassen wird. Die Larven benötigen diese Pause offenbar nicht, sondern sind durch die Umweltbedingungen in Mitteleuropa gezwungen, in den kalten Monaten zu ruhen.
Um die Verwandlung zum Imago gut zu überstehen, benötigen die Tiere nach dem Rausbrechen aus ihrem Kokon eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit. Ist die Luft zu trocken, härtet der Körper des Insekts zu schnell aus, sodass die Flügel nicht geglättet werden können. Aus diesem Grund schlüpfen Ameisenjungfern in freier Wildbahn vorzugsweise in der Dämmerung, da mit dem Temperaturabfall automatisch die Luftfeuchtigkeit steigt.
Erwähnungen in Kultur
Schon im antiken Griechenland wurden die Larven der Ameisenjungfern durch ihre besondere Lebensweise Teil von Sagen und Legenden. Darin wurden sie viel größer und daher für den Menschen gefährlich dargestellt.
Daneben wurden noch weitere fantastische Elemente eingebracht. So hieß es, der Sand, in dem die Tiere leben, besteht aus Gold, welches sie bewachen und gewaltsam verteidigen. Selbst Anleitungen, wie man an dieses Gold kommen kann, ohne von den Tieren getötet zu werden, finden sich.
Auch in einigen Übersetzungen der Bibel kommt das Wort „Ameisenlöwe“ vor, wobei es sich auch um Übersetzungsfehler handeln kann, da im Ursprungstext lediglich ein ungebräuchliches Wort für „Löwe“ benutzt wurde.
In den folgenden Jahrhunderten wurden die unnatürlich großen Ameisenlöwen noch häufig bearbeitet und gewannen immer weiter an Größe. Die griechische Geschichte, in welcher die fiktiven Ameisenlöwen auch schon dem Menschen gefährlich werden könnten, sprach noch von fuchsgroßen Tieren.
Auch in jüngerer Literatur finden sich Erwähnungen des Ameisenlöwen.
Verwendung des Ameisenlöwen-Motivs in Film und Videospiel
Bis heute hält die Faszination um den Sandbewohner an. So nehmen sich sowohl Filme-, als auch Videospielmacher immer wieder ein Beispiel an seiner Lebens- und Jagdweise. Dabei fällt seine Darstellung eher negativ aus. Die Art und Weise, wie er seine Beute packt und dann in die Tiefe zieht, um sie zu fressen, eignet sich einfach besser für die Rolle des unheimlichen Monsters, gegen den der Held antreten muss.
Erwähnenswert wäre hier der Sarlacc aus Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Das riesige Monster aus diesem Film lebt ebenfalls in einem Krater und wartet an dessen tiefster Stelle auf Beute. Dabei raten nur sein Maul und tentakelartige Fangarme aus dem Sand hervor.
Die menschenfressenden Würmer aus Tremors sollen sich ebenfalls an den Larven der Ameisenjungfern orientieren.
In der Videospielreihe The Legend of Zelda kommen immer wieder Monster vor, die an Ameisenlöwen erinnern. Teilweise sitzen diese auch in Vertiefungen in einer Art Treibsand und versuchen, den Spieler mit ihren Mundwerkzeugen zu packen, sobald dieser zu nah herangetrieben wurde.