Der Kapigel (Atelerix frontalis) ist eine, im südlichen Teil Afrikas beheimatete, Säugetierart aus der Familie der Igel. Die zwei Unterarten, der Atelerix frontalis frontalis und der Atelerix frontalis angolae, kommen in zwei voneinander getrennten Gebieten vor.
Erfahren Sie in diesem Artenportrait alles über das Aussehen, die Verbreitung, den Lebensraum, die Lebensweise und die Fortpflanzung der Kapigel.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Kapigel
Die männlichen Exemplare des Kapigels können eine Kopf-Rumpf-Länge von 21 cm erreichen. Der Schwanz ist nur 3 cm lang.
Vom Scheitel bis zum Schwanzansatz ist der Igel durch ein Stachelkleid geschützt, dass außer dem Rücken auch seine Flanken bedeckt. Die glatten Stacheln, welche aus Keratin bestehen, sind hohl und haben eine weiße Basis und weiße Spitzen. Dazwischen weisen sie eine schwarz bis dunkelbraune Färbung auf. Das Fell ist dunkelbraun oder grau bis schwarz. Manchmal weist der Bauch eine weiße Farbe auf. Um das Gesicht herum ist das Fell signifikant heller. Die Partie um Augen, Nase und Mund hingegen ist wieder dunkler gefärbt.
Die Gliedmaßen des Kapigels, vorne in vier und hinten in fünf Zehen endend, sind im Vergleich zu anderen Igelarten relativ lang.
Das Verbreitungsgebiet und der Lebensraum
Der Atelerix frontalis frontalis lebt im Osten Botswanas, im Zentrum und Südwesten Simbabwes und kommt außerdem in Südafrika nördlich des Flusses Oranje vor. In einer Ausnahme überschreitet das Vorkommen auch den Oranje.
Sein naher Verwandter der Atelerix frontalis angolae hat ein kleineres Verbreitungsgebiet, welches sich vom Südwesten Angolas bis ins Zentrum Namibias erstreckt.
Der Kapigel lebt in semiariden Gebieten und fehlt in Wüsten, sowie in feuchten Gebieten vollkommen. Er bewohnt mit Vorliebe Steppen, Baum- und Buschland und kultivierte Flächen. Im Allgemeinen ist er sehr selten, kommt jedoch des Öfteren in Vorstadtgärten vor.
Die Lebensweise und Ernährung
Kapigel sind nachtaktive Einzelgänger. Nur wenn es geregnet hat, sind sie auch in der Dämmerung unterwegs. Tagsüber ruhen sie meist eingerollt und in der Vegetation oder in Erdlöchern versteckt. Während der warmen Jahreszeit sind die Igel weitaus aktiver und beschäftigen sich mit dem Anlegen von Fettreserven, die sie für ihren Winterschlaf benötigen. Die Länge der winterlichen Ruhephase ist von den Witterungsbedingungen abhängig.
In der Regel bewegt sich der Kapigel langsam fort, kann jedoch bei Bedarf bis zu 7 km/h schnell werden.
Ihre Hauptnahrungsquelle sind Insekten und Schnecken. Auch Regenwürmer stehen nach einem Regen auf dem Speiseplan. In eher seltenen Fällen isst der Kapigel auch Aas, kleine Reptilien und Säugetiere, Eier, Pilze und Pflanzenteilen. Offene Wasserstellen scheinen für ihn nicht zwingend notwendig zu sein.
Die Fortpflanzung der Kapigel
Im afrikanischen Sommer (Oktober bis April) kommt es bei den Kapigeln zur Fortpflanzung. Dabei kann es pro Saison zu mehreren Würfen kommen. Die Tragezeit für einen Wurf beträgt fünf bis sechs Wochen. Ein Wurf besteht meist aus vier Jungen, es können jedoch auch weniger oder mehr (bis zu zehn) sein. Die Geburt findet in einem Laubnest oder einer kleinen Höhle statt. Zu Beginn sind die Jungen nackt, blind und taub. Ihre Stacheln sind in der ersten Woche noch unter der Haut verborgen. Bis zu sechs Wochen halten sich die Jungtiere in Nestnähe auf. Danach werden sie noch einige Zeit lang von der Mutter bei der Nahrungssuche begleitet, verlassen ihre Obhut allerdings schon bald. Der Vater kümmert sich nicht um die Aufzucht der Jungen.
Mit drei oder vier Monaten sind die Kapigel geschlechtsreif. In der Wildnis liegt ihre Lebenserwartung bei drei Jahren, in Gefangenschaft bei sieben.
Die natürlichen Feinde der Kapigel
Insbesondere Greifvögel, wie der Milchuhu, sind für den Kapigel eine Gefahr, aber auch kleinere Fleischfresser und verwilderte Haushunde können ihm gefährlich werden. Wie bei Igeln üblich rollt sich auch diese Igelart bei Gefahr zu einer Kugel zusammen.
Der Mensch stellt ebenfalls eine Bedrohung für den Igel dar. Abgesehen von der Gefahr, die von Fahrzeugen ausgeht, wird er als Nahrungsquelle oder auch für schamanische Zwecke gejagt.
Die Gefährdung und der Schutz
Noch wird der Kapigel als nicht gefährdet eingestuft. Jedoch ist die Population rückläufig, was vermutlich an der Zerstörung ihres Lebensraumes und dem Einsatz von Pestiziden liegt. Auch der Klimawandel könnte allerdings eine Rolle dabei spielen.
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