Der Bobbitwurm wird auch Riesenborstenwurm genannt und gehört zur Klasse der Ringelwürmer. Er kann bis zu 3 m lang werden und lauert am Meeresgrund auf Beute. Dabei bleibt sein Körper im Sand verborgen, bevor er blitzschnell zuschlägt und sein Opfer in die Tiefe zieht.
Sie sind neugierig geworden, dann lesen Sie in diesem Artenportrait alles über das Aussehen, die Verbreitung, die Lebensweise und die natürlichen Feinde des Bobbitwurms.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Bobbitwürmer
Er hat einen langgestreckten, schlanken Körper, der in allen Regenbogenfarben schillert. Normalerweise wird er ca. 1 m lang. Einzelne Exemplare können 3 m Länge erreichen. Der Körper besteht aus bis zu 700 Segmenten. Auf Höhe des 10. Segments ist der Körper am breitesten, er verjüngt sich zum Ende hin. Der Wurm hat einen grünlich bis Dunkelpurpur schillernden Chitinpanzer, der mit einem Muster aus Purpur und Weiß überzogen ist. An den Körperseiten finden sich Kiemen, iridisierend schillernde Borsten und Fortbewegungstrukturen (Parapodien). Diese Strukturen sind weder Flossen noch Beine, eher ein Mittelding zwischen beiden.
Das Vorderteil des Bobbitwurms ist rundlich und breit mit vielen Muskeln. Die Muskeln brauch der Wurm, um seinen Kieferapparat nach vorn schnellen zu lassen. Der Kopf hat Tastfortsätze und starke Kiefer aus Chitin. Der gesamte Kieferapparat ist komplex. Er hat ein Paar Mandibeln mit scharfer Schneidekante und 4 Paar Maxillen, die grob gezähnt sind.
Das Prostomium (Kopflappen, Körperspitze der Ringelwürmer) hat 5 tentakelartige Fortsätze und um die Mundöffnung finden Sie kurze Zirren.
Mit der Kraft ihrer Kiefer durchschlagen Bobbitwürmer mit Leichtigkeit menschliche Haut.
Das Verbreitungsgebiet und der Lebensraum
Eunice aphroditois lebt weltweit in warmen Meeren. Bisher wurden sie in Australien, Brasilien, Bermuda, China, Fidschi, Singapur, Galapagosinseln, La Réunion, Indopazifik, Kermadecinseln, Lembeh-Straße, Mexiko (Ostpazifik), Neukaledonien, Peru, Nord-Atlantik, Philippinen, Sulawesi, Sri Lanka und Süd-Afrika nachgewiesen.
Bobbitwürmer finden Sie in allen tropischen Meeren in einer Tiefe von 10 bis 40 Metern. Dort leben sie vergraben in Wohnröhren. Nur zur Jagd schaut der Kopf heraus.
Die Lebensweise und Ernährung
Bei Einbruch der Dämmerung erscheint der Kopf des Bobbitwurms. Er ragt nur wenige Zentimeter aus dem Sand. Mit den Tentakeln des Kopflappens und seiner Fühler, ähnelt er einer harmlosen Seeanemone. Nähert sich ein ahnungsloser Fisch, schießt der Wurm blitzschnell aus seiner Röhre, packt die Beute und zieht sie unter den Sand. Dort verschlingt er sie.
Neueste Forschungen haben ergeben, dass der Borstenwurm größere Beutetiere mit einem Gift lähmt, bevor er sie frisst. Das Gift soll die Beute leichter verdaulich machen. Beute, die so groß ist, dass sie nicht in seinen Schlund passt, saugt er aus.
Bobbitwürmer sind Räuber. Zu ihrer Beute gehören Fische, Muscheln, Krebse, Aas und alle am Boden lebenden Meerestiere.
Die Fortpflanzung der Bobbitwürmer
Vielborster sind zweigeschlechtlich. Die Befruchtung findet außerhalb des Körpers statt. Bei Vollmond treffen sich Männchen und Weibchen der Würmer. Die Männchen geben Wolken von Spermien ab, die die von den Weibchen ins Wasser abgegebenen Eier befruchten. Durch die Synchronisation mit dem Licht des Vollmonds ist gewährleistet, dass möglichst viele Eier befruchtet werden.
Aus den befruchteten Eiern entwickeln sich Trochophora Larven. Sie treiben als Plankton durch die Ozeane. In späteren Entwicklungsstadien heften sie sich an Segmente an.
Die natürlichen Feinde des Bobbitwurms
Natürliche Feinde des Bobbitwurms im direkten Sinn sind nicht bekannt.
Wissenschaftler haben kürzlich entdeckt, dass kleine Fische den Monsterwurm attackieren und ihn durchaus zum Rückzug zwingen können. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Steinschnapper Arten. Zum ersten Mal wurde das Verhalten bei Peters Monokel-Steinschnappern beobachtet.
Sieht ein Steinschnapper, dass ein Artgenosse von einem Bobbitwurm gefressen wird, schwimmt er zu der Stelle, an der der Wurm mit seinem Opfer verschwunden ist. Dort stellt er sich senkrecht und bläst einen gebündelten Wasserstrahl in Richtung des Wurmes. Das ist für den kleinen Fisch sehr gefährlich aber schon bald eilen ihm mehr und mehr Steinschnapper zu Hilfe. Gemeinsam feuern sie ihre Wasserstrahlen gegen den Fressfeind.
Die Strahlen reizen die empfindlichen Tentakel des Räubers und er muss sich zurückziehen. Aber nicht nur das. Sein Versteck wird enttarnt, für alle Meeresbewohner ist nun seine Wohnhöhle sichtbar geworden. Hier kann der Bobbitwurm keine Beute mehr schlagen. Er muss umziehen.
Das Verhalten von Fischen in ihrer natürlichen Umgebung hält noch immer Überraschungen bereit. Ihre mentalen Fähigkeiten und ihr Sozialverhalten wird gern unterschätzt.
Die Schadwirkung der Bobbitwürmer
Schaden richten Bobbitwürmer in Aquarien an. Manchmal werden mit Substraten und Steinen Jungtiere unbemerkt eingeschleppt. Werden sie größer, und das geht schnell, können sie großen Schaden unter den anderen Aquarien Bewohnern anrichten. Wobei es schwierig ist, den Grund für das plötzliche Verschwinden der Fische ausfindig zu machen. Bobbitwürmer tarnen sich ausgezeichnet.
In freier Wildbahn hat schon so mancher unachtsame Taucher schmerzhafte Bisse der wehrhaften Tiere davongetragen.
Die einzige vorbeugende Maßnahme ist Vorsicht.
Ich freue mich über jeden Kommentar, den Sie auf meiner Website hinterlassen. Um jedoch SPAM zu vermeiden, wird jeder Kommentar vor der Veröffentlichung von mir geprüft. Dabei sortiere ich z.B. Kommentare mit einem Keyword im Namen oder "test", "vergleich" oder "24" in der URL aus. Natürlich veröffentliche ich auch keine Kommentare die Verunglimpfungen, Beleidigungen, rassistische, sexuelle und/oder persönliche Angriffe sowie Schmähkritik enthalten. Fragen beantworte ich gerne nach bestem Wissen und Gewissen.