Als Engerlinge werden die Larven verschiedener Käferarten bezeichnet. Dazu zählen u.a. die Larven des Junikäfers oder die des Gartenlaubkäfers, aber auch die des Rosen- und Nashornkäfers. Letztgenannte können zu den Nützlingen gezählt werden und sind gemäß der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Arten.
Andere Engerlinge gelten hingegen als Schädlinge. Sie können sowohl in Gärten wie auch in Töpfen und Kübeln unter Umständen sehr große Schäden anrichten. Wenn sie entdeckt werden, ist es häufig schon zu spät. Daher sollten die passenden Maßnahmen zur Verbeugung und Prävention getroffen werden. Hierfür müssen wir aber keineswegs zur Chemiekeule greifen. Es gibt durchaus auch einige pflanzliche Hilfsmittel und tierische Feinde der Käfer.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Engerling überhaupt?
Engerlinge sind die Larven unterschiedlicher Käferarten, die allesamt zu der Überfamilie der sogenannten Blatthornkäfer (Scarabaeoidea) gehören. Sie sind an unterschiedlichen Plätzen im Garten zu finden und können großen Schaden anrichten. Unter anderem gehören die Larven des Maikäfers, des Rosenkäfers und auch des sogenannten Gerippten Brachkäfers zu den Engerlingen. Das Wort selber stammt ursprünglich aus dem Mittel- und Althochdeutschen Raum und heißt frei übersetzt so viel wie kleiner Wurm und Made.
Die Tiere können, je nach Art, maximal vier Jahre im Boden noch als Larven überleben. Das Problem ist, dass vielen Hobbygärtnern ein akuter Befall häufig sehr spät auffällt. Zumeist ist dies genau der Zeitpunkt, an dem die Pflanzen durch beschädigte oder sogar ganz fehlender Wurzeln drohen einzugehen. Häufig werden Engerlinge dann eher zufällig entdeckt, wenn der Garten umgegraben wird.
Wie sieht der Engerling aus?
Die recht fleischigen Tiere können als Larven vier bis sechs Zentimeter lang werden. Der Körper ist, je nach Art, unterschiedlich gefärbt. Zumeist sind die Engerlinge aber hellgrau oder orange-braun. Allerdings haben andere Arten auch eine komplett schwarze Färbung. Erkannt werden können Engerlinge unter anderem an einem sehr stark ausgeprägtem Kopf und einem kräftigen Mundwerkzeug. Am hinteren Körperende befinden sich insgesamt drei kräftige Beinpaare, die den Larven beim Graben helfen.
Wo leben Engerlinge?
Engerlinge leben bevorzugt im Boden. Dort graben sie sich Gänge und fressen am Anfang vor allem reichhaltigen Humus. Wenn sie älter werden und dadurch auch wachsen, verlagert sich zumeist auch ihre Lebensgrundlage. Wer herausfinden will, ob die Tiere sich in der Erde eines Blumentopfs niedergelassen haben, kann Letzteren ganz einfach komplett in einen Eimer tauchen, der mit Wasser gefüllt ist. Nach ein bis zwei Stunden erscheinen die Tiere an der Oberfläche. Denn sie mögen Wasser überhaupt nicht und versuchen zu fliehen. Nun können sie ganz einfach eingesammelt werden.
Engerlinge im Rasen
Engerlinge können unter anderem auch im Rasen leben. Erkannt werden kann dies an kahlen Stellen. Denn die Maden fressen die Wurzeln der Grashalme ab, sodass diese mit der Zeit verkümmern. Zumeist halten sich die Käfer direkt unter der Oberfläche auf.
Wie lebt der Engerling und wovon ernährt er sich?
Wie bereits erwähnt, frisst der Engerling zumeist die zarten Wurzeln von diversen Pflanzen. Kurz vor der Verwandlung zum Käfer ernährt er sich aber dann fast ausschließlich von Baumwurzeln. Zudem fressen die Larven des oben erwähnten Rosenkäfers fast nur tote Substanz. Somit sind lebende Pflanzen sicher vor ihnen und werden gar nicht beachtet. Was viele Gärtner nicht wissen ist, dass der Engerling auch hilfreich sein kann. So sorgt er im Kompost zusammen mit diversen Pilzen und Bakterien dafür, dass sich wertvoller Humus bildet.
Gibt es natürliche Feinde?
Ja, es gibt einige Tiere, die die Engerlinge als echte Köstlichkeiten ansehen, wie zum Beispiel unterschiedliche Vögel, Igel, Maulwürfe, Mäuse oder Marder. Für sie lohnt es sich, an unterschiedlichen Stellen im Garten zu graben und nach den Larven zu suchen. Vor allem nach starken Regenfällen, die die Erde aufweichen, graben sich die Engerlinge sehr häufig nach oben an die Oberfläche und sind daher auch leichte Beute für die eben erwähnten Fressfeinde.
Der Gärtner kann erkennen, dass Engerlinge in seinem Garten befinden, wenn er immer wieder zahlreiche Löcher in der Wiese und den Beeten findet. Diese sollten nicht sofort gestopft werden. Denn Igel, Marder und Co. werden diese mit der Zeit ebenfalls entdecken und freuen sich über die leckere Mahlzeit. Um die Nützlinge anzulocken, kann der Hobbygärtner einige Nistplätze einrichten, in denen sie sich ungestört aufhalten können.
Welche Schäden richten die Engerlinge an und wie sieht die Bekämpfung und Vorbeugung aus?
In der Nähe von großen Wiesen, Parks und Wäldern können Engerlinge unter Umständen sehr große Schäden anrichten. Denn dort werden sie in vielen Fällen sehr spät entdeckt und ein Befall lässt in diesem Fall so gut wie gar nicht vermeiden. Um den Engerling vom eigenen Garten fernzuhalten, gibt es viele Möglichkeiten. Sehr praktisch ist, es einen kleinen Bereich wild wachsen zu lassen. Am besten befindet sich dieser unmittelbar neben dem Komposthaufen.
Denn diese Ecke wirkt sehr anziehend auf die Larven. Um den Effekt noch weiter zu verstärken, sollte sie zusätzlich noch mit einer am besten solarbetriebenen und bodennahen Laterne versehen werden. Die anderen Bereiche des Gartens sollten dagegen in der Nacht möglichst dunkel sein. Tief in die Erde eingegrabene Bleche, normale Rasenkanten aus diversen Materialien und in den Boden eingegrabene und engmaschige Gitter verhindern, dass Engerlinge sich den Beeten nähern und sich in diesen niederlassen. Übrigens wirkt die oben erwähnte wilde Ecke noch anziehender für die Larven, wenn sie regelmäßig mit Löwenzahn und Pferdemist versehen wird.
Nematoden gezielt gegen Engerlinge einsetzen
Auch sogenannte Fadenwürmer, auch als Nematoden bekannt, können sehr wirkungsvoll gegen Engerlinge sein. Der große Vorteil ist, dass sie recht preisgünstig und vor allem natürlich sind. Zudem ist der Einsatz auch vergleichsweise einfach und der Hobbygärtner hat dementsprechend nicht viel Arbeit. So werden die Nematoden mit einem speziellen Tongranulat mit Wasser versorgt und anschließend in den gewünschten Bereich des Gartens ausgebracht. Von diesem Zeitpunkt an erledigen die kleine Tiere ganz selbstständig ihre Arbeit. Sie befallen die Engerlinge und töten sie direkt unterhalb der Oberfläche.
Der große Vorteil im Vergleich zu diversen chemischen Mitteln ist, dass die Fadenwürmer für alle anderen Tiere und auch für Menschen ungefährlich sind. Eine weitere Maßnahme gegen Engerlinge ist, bestimmte Pflanzen zu zu pflegen. Hierbei haben sich unter anderem Rittersporn und Geranien als sehr wirkungsvoll erwiesen. Denn diese Blumen werden zwar nicht von den Engerlingen verschmäht, können sie dafür aber vergiften. Aus diesem Grund sollten sie in einer großen Anzahl in den Garten gepflanzt werden.
Vorbeugung
Der beste und daher auch wirksamste Schutz gegen die Schädlinge ist es, den Befall zu verhindern. Hierbei kann der Gärtner einige Maßnahmen zur Vorbeugung anwenden.
Zum einen sollte er alle Lampen in der Nacht ausschalten. Denn Käfer werden von allen Lichtquellen im Dunklen sehr stark angezogen, um ihre Eier abzulegen. Kann die Beleuchtung nicht ausgestellt werden, weil es sich hierbei um öffentliche Laternen handelt, gibt es noch eine weitere Methode, um die Engerlinge vom Garten fernzuhalten.
So können ganz normale Insektenschutznetze ausgelegt und über die Beete ausgebreitet werden. Dadurch kann sich der Käfer nicht mehr in diesen zur Eiablage niederlassen. Das ist allerdings nur zur Flugzeit zwischen den Monaten Mai und Juni notwendig.
Knoblauch ist zwar nicht giftig für die Engerlinge, dafür schreckt er die Tiere ab und verhindert, dass sie sich im Garten niederlassen.
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