Die Staubwanze (Reduvius personatus) ist eine Wanze aus der Familie der Raubwanzen und gehört in Mitteleuropa zu den größten Wanzenarten. Sie trägt Beinamen wie Kotwanze oder Maskierter Strolch, die sie wegen ihres kennzeichnenden Tarnungsverhaltens erhielt. Ihre Larven bedecken sich nämlich mit Sand, Staub und jeglichem verfügbaren Substrat ihrer Umgebung. Dadurch werden sie praktisch unsichtbar. Die adulten Tiere dieser Wanzen können schmerzhaft stechen.
Erfahren Sie in diesem Artenportrait alles über den Lebensraum, die Verbreitung, die Lebensweise und die Bekämpfung der Staubwanze.
Inhaltsverzeichnis
Der Lebensraum und die Verbreitung
Die Art besiedelt komplett Europa und Nordafrika. Die Verbreitung in östlicher Richtung reicht bis in kaukasische Gebiete. Europa ist ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet, sie wurde aber auch nach Nordamerika und vermutlich sogar nach Südamerika und Australien eingeschleppt. Es handelt sich um einen Kulturfolger des Menschen, der in alten Häusern, auf Dachböden, in Ställen und ebenso auf Müllplätzen lebt. In wärmeren Regionen siedelt das Insekt zudem im Freiland, wo es sich unter anderem unter loser Borke, in hohlen Bäumen oder in verlassenen Nestern von Vögeln aufhält.
Die Lebensweise der Staubwanze
Die Imagos erreichen Körpergrößen bis zu 19 Millimeter. Sie sind einfarbig schwarz und oft auch schwarzbraun gefärbt. Die Körperoberseite glänzt schwach. Es handelt sich um eine robuste und große Art mit elliptisch geformtem Körperumriss, der stark behaart ist. Ihre Larven sind heller mit grauem Hinterleib.
Die Ernährung erfolgt ausschließlich räuberisch. Hierfür jagen die Wanzen verschiedene Gliederfüßer (Arthropoden), die unter anderem Vorratsschädlinge sein können. Auch Insekten, die das Licht anfliegen, kann die Staubwanze erbeuten. Hierfür nutzt sie das Haftpolster am Ende ihrer Tibiae (Vorderschienen). Diese Struktur namens Fossula spongiosa besteht aus dichten Haaren, welche die Beute festhalten. Dann sticht die Wanze das Beutetier und tötet es damit, um es danach auszusaugen. Den Stich wendet sie auch bei Gefahr an, weshalb sie auch Menschen und große Tiere sticht. Der Stich ist sehr schmerzhaft.
Larven und adulte Tiere dieser Wanzen können längere Hungerperioden überstehen, entwickeln sich dann aber deutlich langsamer. Ein Generationszyklus kann drei Jahre und zwei Winter lang andauern. Die Larven häuten sich mehrmals. Dabei maskieren sie sich als Schutz gegen ihre Fressfeinde wie oben beschrieben mit Sand und Staub. Diesen laden sie unmittelbar nach der Häutung mit den Hinterbeinen auf ihre Körperoberfläche und ihre Beine. Spezielle Drüsen stoßen klebrige Ausscheidungen aus, an denen der Sand haften bleibt. Die Tarsen und Fühler bleiben dabei frei. Neben der optischen Tarnung hat der Sand den Zweck, die Tiere für Fressfeinde geschmacklich unattraktiv zu machen.
Die Bekämpfung der Staubwanze
Der Stich dieser Wanze ist ähnlich schmerzhaft wie ein Bienenstich oder ein Schlangenbiss, anschließend entstehen an der Einstichstelle stark juckende Quaddeln, die sich nach rund einer Woche zurückbilden. Menschen werden allerdings eher selten gestochen, wenn sich eine der Wanzen beispielsweise in einem Kleidungsstück im Schrank versteckt hat. Für die Bekämpfung nach einem stärkeren Befall kommen Kontaktinsektizide zum Einsatz. Die Insektensprays enthalten beispielsweise Pyrethrum, Deltamethrin oder Permethrin und werden auf die Befallgebiete der Staubwanze gesprüht. Wäsche muss danach gründlich ausgeklopft und gewaschen werden.
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