Der Begriff Imago hat, wie viele Begriffe aus der Biologie, seinen Ursprung in der lateinischen Sprache. Imago bedeutet hier so viel wie Erscheinung oder Bild. Die Zoologie bezeichnet damit das letzte Stadium der Verwandlung (Metamorphose) vom Jugendstadium hin zum geschlechtsreifen Erwachsenenstadium bei Insekten. Die Malerin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian stellte die Metamorphose bei Schmetterlingen bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts dar.
Diese mehrfache Gestaltumwandlung kennzeichnet den Lebenszyklus der Insekten. Gestalt und Bau unterscheiden sich bei den einzelnen Entwicklungsstufen deutlich. Dabei sind den verschiedenen Lebensstadien unterschiedliche Funktionen zugeordnet. Die Umwandlung wird durch Hormone gesteuert.
Die Imago als Endstadium der Metamorphose
Während man bei Säugetieren eine mit Wachstum verbundene kontinuierliche Entwicklung kennt, ist ein solches bei Insekten nicht möglich. Die weibliche oder männliche Imago, also der Käfer, der Schmetterling oder die Heuschrecke, besitzt nämlich ein festes Außenskelett aus Chitin. Die weibliche Imago legt ihre Eier in der Regel dort ab, wo für die schlüpfende Larve ein gutes Nahrungsangebot besteht. Das Larvenstadium dient dann hauptsächlich dem Wachstum. Typische Larvenformen sind Raupe (Schmetterling), Engerling (Käfer) und Made (Fliege). Die Larve verwandelt sich, wenn sie groß genug geworden ist, in eine weitgehend unbewegliche Puppe. Während dieses Übergangsstadiums, das als Puppenruhe bezeichnet wird, wird der Insektenkörper vollständig umgebaut. Die Imago schlüpft als Käfer, Falter, Biene oder Fliege nach der vollständigen Verwandlung (Holometabolie) aus der Puppenhülle. Sie ist zuständig für Fortpflanzung und Verbreitung der Art. Ungefähr 85 Prozent aller Insektenarten vollziehen diese vollkommene Verwandlung.
Manche Insekten, dazu gehören Läuse, Heuschrecken, Wanzen und Libellen, durchlaufen während ihrer Entwicklung eine unvollständige Verwandlung (Hemimetabolie). Die Larven, die aus den Eiern schlüpfen, ähneln bereits dem ausgewachsenen Insekt. Sie werden auch als Nymphen bezeichnet. Ihnen fehlen aber meist Geschlechtsorgane sowie Flügel. Im Laufe ihrer Entwicklung bis zum Stadium der Imago häuten sie sich mehrfach, zum Teil mehr als 10 mal. Es gibt kein Puppenstadium.
Lediglich die einfacher gebauten Urinsekten wie Silberfischchen oder Springschwänze durchlaufen keine Metamorphose, sondern eine direkte Entwicklung. Die frisch aus den Eiern geschlüpften Tiere gleichen fast vollständig der Imago. Sie müssen sich mehrfach häuten, bis sie das Erwachsenenstadium erreicht haben.
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