Die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) gehört zur Familie der Baumwanzen und ist ein tropischer oder subtropischer Schädling, der in den letzten Jahren durch den Transport von Obst und Gemüse auch bis nach Europa gelangt ist. Hier sorgt sie für große Schäden in der Landwirtschaft, da sie in Europa keine natürlichen Feinde hat.
Lesen Sie in diesem Artenportrait alles über das Aussehen, das Verbreitungsgebiet, die Lebensweise, die Schadwirkung und die Bekämpfung der Grünen Reisewanze.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Grünen Reisewanze
Die Grüne Reiswanze ist etwa 11-16 mm groß. Dabei ist das Weibchen etwa 1 mm größer als das Männchen. Der Körper ist normalerweise grün gefärbt, die Flügelmembran ist blass. Es sind aber auch Farbvariationen bekannt. Neun verschiedene Färbungen können vorkommen. Sie unterscheiden sich in ihrem Orangeanteil.
Neben der am häufigsten komplett grünen Färbung gibt es auch Tiere, die vollständig orange oder gelb sind. Auch rosa Färbungen kommen vor, wenn auch selten. Die Art der Färbung hängt mit dem Verbreitungsgebiet zusammen.
Die Augen sind seitlich angebracht und dunkelrot bis schwarz. Die erwachsenen Tiere können im Gegensatz zu den Larven fliegen. 3 bis 5 weiße sowie 2 schwarze Punkte verlaufen am Vorderrand des Schildchens. Manche Tiere haben einen cremefarbenen Kopf und ein cremefarbenes Halsschild. Die Duftdrüsen zwischen den hinteren und mittleren Beinen sind kurz und breit.
Das Vorkommen und Verbreitungsgebiet
Die Grüne Reiswanze ist ursprünglich in den Tropen und Subtropen beheimatet. Ihr Ursprung liegt wohl im Osten Afrikas, vermutlich in Äthiopien. Durch globalen Handel findet man den Schädling heute aber weltweit. Bis 1979 kam sie in Deutschland nicht vor. Klimaveränderungen führen dazu, dass sich die Grüne Reiswanze immer weiter verbreitet und auch bei uns mittlerweile sehr wohlfühlt.
Die Fortpflanzung und Überwinterung
Drei bis vier Wochen nach der Häutung und Ausbildung zur erwachsenen Wanze (Imago) fängt das Weibchen mit der Eiablage auf der Unterseite eines Blattes einer Nahrungspflanze an. Die Gelege umfassen zwischen 30 und 130 weiße oder hellgelbe Eier. Sie sind zylinderförmig und verfärben sich kurz vor dem Schlüpfen der Jungtiere rosa. Es kann aber auch vorkommen, dass ein Weibchen zwei Gelegen hintereinander ablegt. Die Schlupfzeit der Jungtiere ist abhängig von der Umgebungstemperatur und beträgt fünf Tage bis drei Wochen.
Die geschlüpften Larven sind rot-schwarz gefärbt und nehmen in den ersten drei Tagen keine Nahrung auf. Dann häuten sie sich und fangen an, an Pflanzen zu saugen. Nach etwa fünf Tagen häuten sie sich erneut, dann wieder nach etwa einer Woche. Die Entwicklung zum erwachsenen Tier dauert alles in allem etwa 8 Tage.
Die Wanze verfärbt sich im Winter oft rot und lebt dann im Bodenstreu oder in der Nähe von Gebäuden. Frost verträgt das Tier nicht und die Wanze verendet.
Die natürlichen Feinde der Grünen Reiswanze
Die Grüne Reiswanze wird von einer Raupenfliege namens Trichopoda pennipes parasitiert. Diese Fliege legt ihre Eier auf den Wanzen ab. Sind die Fliegen geschlüpft, bohren sie sich in die Wanze und entwickeln sich in ihrem Inneren weiter. Die Wanze stirbt.
Die Schadwirkung der Grünen Reiswanze
Zum Speiseplan der Grünen Reiswanze gehören Pflanzen aus mehr als 30 Pflanzenfamilien. Die Wanze kann mit dem Saugen an Pflanzen Pilzkrankheiten auf diese übertragen. Der Pilzbefall zeigt sich in dunklen Flecken an der Einstichstelle.
Neben dem Pilzbefall schädigt die Wanze das Obst oder Gemüse aber auch schon durch das Saugen an sich, sodass befallene Früchte Deformationen und lokale Verkorkungen sowie Flecken entwickeln. Der Geschmack ist beeinträchtigt und auch Mindererträge sind wahrscheinlich.
Die Vorbeugung und Schädlingsbekämpfung
Eine Vorbeugung gegen den Befall mit der Grünen Reiswanze ist schwierig. Eigelege und Larven können abgesammelt werden, wenn es sich um Einzelbefall handelt. Die Larven sind im Gegensatz zu den ausgewachsenen Tieren flugunfähig und können nicht auf andere Pflanzen gelangen.
Ansonsten gibt es nur die Möglichkeit, Insektizide einzusetzen, wann natürlich den Nachteil bringt, dass sie zwar gegen die Wanzen wirksam sind, aber auch die nützlichen Tiere töten. Das hat dann zur Folge, dass sich durch das Abtöten der Nützlinge Spinnmilben oder Blattläuse stark vermehren können und ihrerseits die Pflanze schädigen.
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