Als Deckflügel werden unterschiedliche Typen von Vorderflügeln bei Insekten bezeichnet, welche verdichtet und verhärtet sind. Sie werden häufig auch als Flügeldecken bezeichnet. Die so verdickten Flügel schützen die Insekten vor allem vor mechanischen Einflüssen.
Ihre größere Festigkeit erhalten diese Flügel durch Sklerotisierung. Dabei werden verfestigte Strukturproteine, Sklerotine genannt, in die Flügel eingearbeitet. Damit die Deckflügel nicht übermäßig starr und spröde werden, sind sie gleichzeitig auch stärker chitinisiert. Hierbei wird Chitin, ein Polysaccharid (Mehrfachzucker), in die Flügel eingearbeitet, welcher für die Weichheit und Biegsamkeit der Flügel verantwortlich ist.
Inhaltsverzeichnis
Welche Deckflügeltypen gibt es?
Die Deckflügel von Insekten werden nach ihrer Art und Verteilung der verdickten Bereiche unterschieden. Insgesamt gibt es vier verschiedene Deckflügeltypen:
- Elytren
Elytren sind aderlose und häufig stark verdickte Vorderflügel. Die Muster und Strukturen, welche sich teilweise auf ihnen befinden, können Adern ähnlich sehen. Sie stammen aber nicht von Tracheen ab, sondern sind sekundär entstandene Strukturen. Vor allem bei Käfern und Ohrwürmern sind Elytren zu finden. - Tegmina
Tegmina sind mit einer Aderung versehen, welche von den Tracheen abstammt. Diese verleiht den Vorderflügel mehr Stabilität. Sie treten unter anderem bei Gespenstschrecken, Schaben, Kurz- und Langfühlerschrecken auf. - Hemielytren
Hemielytren, auch Halbdecken genannt, sind die Vorderflügel von Wanzen. Anders als die Deckflügel anderer Insekten sind diese nur bis zur Hälfte oder zu zwei Dritteln verhärtet. Der hintere Teil der Flügel ist dagegen membranös. - Pseudoelytren
Bei einigen Insekten ist der Vorderflügel nur wenig dicker als die Hinterflügel. In diesem Fall werden sie als Pseudoelytren bezeichnet.
Welche Form und Größe können Deckflügel annehmen?
Die Flügeldecken von Insekten bedecken nicht immer das gesamte Abdomen (Hinterleib). Bei Kurzflüglern, Ölkäfern und einigen Bockkäfern sind die Elytren stark verkürzt, wodurch fast das gesamte Abdomen frei liegt. Bei anderen Arten, wie den Weichkäfern oder Werftkäfern, liegt nur die Spitze des Abdomens frei. In anderen Fällen, zum Beispiel bei einigen Laubkäfern, sind beide Elytren an der Flügeldeckennaht miteinander verwachsen.
Viele Gespenstschrecken, Schaben, Kurz- und Langfühlerschrecken haben eine Tegmina, welche ebenfalls stark verkürzt ist und nur die Basis der Hinterflügel bedeckt.
Auch die Oberflächen der Flügeldecken können sich unterscheiden. Während sie bei einigen Arten komplett glatt sind, sind die Deckflügel bei vielen Insekten mit Borsten, Haaren und Dornen versehen oder skulpturiert.
Welche Funktionen übernehmen sie?
Jeder Deckflügeltyp schützt das Abdomen und die Hinterflügel des Insekts vor mechanischen Einflüssen. So ist es vor Verletzungen geschützt, wenn es sich durch Laub und Geäst bewegt. Zudem macht es die Insekten weniger attraktiv für potenzielle Fressfeinde.
Da die Deckflügel stets pigmentiert und teilweise auch besonders geformt sind, leisten sie auch einen wichtigen Beitrag zur Tarnung. Bei manchen Insektenarten tragen sie zudem Warnsignale (z. B. bei Marienkäfern) oder sind Teil der Warntracht (z. B. bei dem Echten Widderbock).
Welche Position nehmen Deckflügel im Flug ein?
In der Ruheposition liegen sie auf dem Abdomen und den Hinterflügeln des Insekts. Für den Flug werden sie schräg nach vorne geklappt, wodurch das hintere Flügelpaar, welches das Fliegen ermöglicht, entfaltet werden kann.
Bei Rosenkäfern werden die verdickten Vorderflügel stattdessen wieder auf das Abdomen abgelegt, sobald die Hinterflügel entfaltet sind. Das ist möglich, da die Vorderflügel Aussparungen besitzen. So bleiben die Hinterflügel voll entfaltet und funktionstüchtig.
Was sind Epipleuren?
Epipleuren sind die abgebogenen Seitenstreifen der Flügeldecken und des Pronotums (Vorderbrust). Sie kommen nur bei Käfern vor. Zudem wird der Begriff auch für die unter den Flügeln liegenden Gelenkstücke (Epipleurite) verwendet.
Hallo, ich habe diesen Part dankend zur Grundlage eines Vortrags in der Hochschule genommen.
„Ihre größere Festigkeit erhalten diese Flügel durch Sklerotisierung. Dabei werden verfestigte Strukturproteine, Sklerotine genannt, in die Flügel eingearbeitet. Damit die Deckflügel nicht übermäßig starr und spröde werden, sind sie gleichzeitig auch stärker chitinisiert. Hierbei wird Chitin, ein Polysaccharid (Mehrfachzucker), in die Flügel eingearbeitet, welcher für die Weichheit und Biegsamkeit der Flügel verantwortlich ist.“
Könnte ich dazu eventuell eine Quelle bekommen?
Ich habe schon weitergesucht abernirgends gefunden, dass das Chitin zur Flexibilität führt.
Ich wäre dankbar, wenn ich einen Hinweis auf Quellen bekäme, wo dies in irgendeiner Weise bestätigt wird.
Liebe Grüße (: