Das Abdomen ist der Hinterleib der Gliederfüßer, der dem Thorax folgt. Im Abdomen finden sich Exkretions-, Verdauungs- und Geschlechtsorgane. Mit dem After schließt es ab.
Segmente des Abdomens
Der Hinterleib hat überwiegend 6 bis 11 Segmente je nach Art und ein nicht vollwertiges Aftersegment. Die höchste Zahl (11 + 1) ist bei Insekten in deren Embryonalstadium zu finden. Danach reduzieren sich die Segmente. Bei Beintastlern verläuft die Entwicklung umgekehrt, ihre volle Segmentzahl bildet sich im Larvenstadium aus. Springschwänze erreichen die volle Zahl nie. Das Petiolus (auch: „Stielchenglied“, „Hinterleibsstiel“ oder „Stielchen“) ist ein besonders ausgeprägtes Abdomensegment. Einzelne Segmente bestehen jeweils aus dem Tergit (Rückenplatte) und dem Sternit (Bauchplatte). Zwischen den Platten schafft ein Pleurum (Flankenhäutchen) die Verbindung.
Organe im Abdomen
Die Exkretionsorgane dienen der Ausscheidung, der Filtration, der Sekretion und dem Transport von körpereigenen Exkreten und körperfremden Schadstoffen zum Zweck der Entgiftung. Außerdem enthält der Hinterleib den mittleren und hinteren Teil des Darms, die Geschlechtsorgane und die malpighischen Gefäße. Letztere übernehmen bei Insekten die Funktion der Nieren. Vielfach finden sich bei Insekten am Abdomen noch Rudimente von ursprünglichen Beinen. Das wären unter anderem bei Ohrwürmern die Greifzangen sowie bei Hautflüglern ein Stachel oder Bohrer. Die Geschlechtsorgane im Hinterleib erlauben die Bestimmung einer Insektenart, weil sie höchst unterschiedlich ausgeprägt sind. Generell bestehen sie bei den Männchen aus je zwei Samenleitern und Hoden sowie einem Penis. Auch über spezielle Klammerorgane verfügen die meisten männlichen Insekten. Diesen dienen dem Männchen bei der Befruchtung eines Weibchens zum Festhalten am Hinterleib. Weibliche Geschlechtsorgane bestehen aus paarigen Eierstöcken, zwei Eileitern und der Geschlechtsöffnung. Zudem ist als besonderes Merkmal am weiblichen Hinterleib die Aufbewahrungskammer für Spermien zu erkennen. Eine Anhangsdrüse am Hinterleib produziert ein Sekret, das die Spermien am Leben erhält. Bei einigen Insekten besitzen die Weibchen einen Ovopositor (Legeröhre). Er kann sich zu einem Giftstachel ausgebildet haben. Zangen- oder fadenförmige, paarige Anhänge am Hinterleib sind sogenannte Cerci (Terminalfäden). Das Wort (Einzahl: Cercus) leitet sich vom altgriechischen κέρκος = Schwanz ab, andere Bezeichnungen sind After- oder Analraife, Raife oder Afterfühler. Cerci sind bei Insekten, Springschwänzen, Doppelschwänzen, Beintastlern und Tausendfüßern zu finden. Sie dienen als Tastorgane. Bei vielen Arten haben sie ihre Form stark verändert. Bei Libellen und Ohrwürmern etwa sind sie als Greifzange ausgebildet.
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