Winzig klein und garantiert keine einsamen Einsiedler: Flöhe gehören zu den parasitierenden Insekten und wissen vor allem einen wohltemperierten, nahrungsreichen Unterschlupf zu schätzen. Diese idealen Bedingungen findet der Hundefloh (Ctenocephalides canis) – wie der Name schon sagt – hauptsächlich im dichten Fell des Hundes vor.
Auch Wölfe, Füchse, ferner auch Steinmarder, Iltisse, Hauskatzen und auch der Mensch, kommen als Wirte infrage. Die Folgen: Quälender Juckreiz aufgrund der Flohbisse oder allergischer Reaktionen darauf sowie die Gefahr der Übertragung verschiedener Krankheitserreger.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen und weitere Merkmale
Der erwachsene, geschlechtsreife Hundefloh hat einen langovalen, flügellosen Körper aus widerstandsfähigem Chitin. Dank dieser anatomischen Beschaffenheit manövriert sich der Hundefloh schnell und zielsicher durch eine riesige Anzahl an Spalten, wie sie bei einem behaarten Lebensraum vorkommen. Er erreicht eine Länge von 1,5 bis 2,5 mm, im vollgesogenen Zustand sogar bis zu 4 mm.
Der Hundefloh hat stark federnde, bedornte Sprungbeine. Mit Hilfe dieser springt er bis zu 50 cm weit und 30 cm hoch. Die Färbung dieses Flohs ist braun, im vollgesogenen Zustand rötlich. Eine große Ähnlichkeit und Verwechslungsgefahr besteht mit der nahen Verwandtschaft, dem Katzenfloh, die sich auch gerne auf dem Hund niederlässt.
Die Larven sind bein- und augenlos, haben aber dermale Lichtrezeptoren. An der Oberfläche sind sie mit dunklen Borsten besetzt.
Ein echtes Hundeflohleben
Die Hochsaison der Insekten reicht vom Frühsommer bis zum Jahresende. Ohne effektive Gegenwehr vermehren sich Hundeflöhe gerne auch während der gesamten Jahreszeit. Mit nicht weniger als 20 Eiern begnügt sich ein Weibchen täglich und kommt so im Laufe ihres Lebens auf die stattliche Anzahl von ca. 2000 Eiern. Die klebrigen Larven durchlaufen gleich drei Puppenstadien bis zur vollständigen Entwicklung. Ungefähr vier Wochen beansprucht diese Metamorphose.
Besonders vorteilhaft für das Wachstum sind 25 °C und eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit von 80 %. Wird es zu kalt oder zu trocken, verlängert sich der Zyklus bis um das Achtfache. Organische Exkremente der adulten Fellbewohner dienen während dieser Zeit als Nahrungquelle.
Erliegt die junge Brut nach ausreichender Entwicklung nicht der Versuchung, gleich vor Ort eine Blutmahlzeit einzunehmen, hält ein neuer Hundefloh lange ohne Kost und Logis durch. Mehrere Wochen überlebt ein Exemplar ohne einen einzigen Schluck des roten Lebenssaftes. Setzt man die Fastenzeit in Bezug zur gesamten Lebenserwartung – die bei erwachsenen Hundeflöhen bis zu 100 Tage beträgt – ist dies eine respektable Leistung.
Gönnen sich Hundeflöhe jedoch mal einen guten Tropfen, sind sie fortan auf die tägliche Blutzufuhr angewiesen und werden daher notgedrungen sesshaft. Für eine ausgiebige Mahlzeit saugen sie bis zu 30 Minuten täglich an ihrem Opfer. Nicht immer harren sie danach vor Ort aus, sondern verstecken sich zum Schutz in angrenzenden Textilien.
Risiken eines Hundeflohbefalls
Hundeflöhe verursachen in erster Linie lästigen Juckreiz. Wenn sie bei ihrem Wirt Blut saugen, geben sie gleichzeitig Speichel in die Wunde ab. Dieser verhindert nicht nur die Blutgerinnung, sondern kann auch Allergien auslösen. In schlimmen Fällen zeigt sich eine Flohallergie durch kahle und durch ständiges Kratzen schorfige Hautpartien.
Außerdem können bei einem Flohbiss verschiedene Krankheitserreger übertragen werden. Insbesondere Yersinia pestis, Rickettsia typhi und Bartonella spp., aber auch Zwischenstadien des Gurkenkernbandwurms (Dipylidium caninum) sowie verschiedene Nematoden-Arten.