Die Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa) ist eine Art innerhalb der Baumwanzen. Sie ist auch unter dem Namen Graue Gartenwanze und Graue Feldwanze bekannt und zählt in Europa zu einer der am häufigsten vorkommenden Wanzenarten.
Bei Gartenwanzen ist eine Insektenart die sich in den kalten Wintermonaten häufig in menschliche Behausungen verirrt und dann als äußerst lästig empfunden wird. Dies liegt vor allem daran, dass die Wanzen bei Gefahr ein übelriechendes Sekret absondern. Für Menschen ist das Sekret aber völlig harmlos.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Gartenwanze
Rhaphigaster nebulosa werden in der Regel zwischen 14 und 16 Zentimeter lang und zeichnen sich durch ihren ovalen Körperbau aus. Der Kopf des Tieres ist etwas länger und, ähnlich wie sein ganzer Körper, etwas abgeflacht. Die Fühler erreichen nicht das Kopfende und sind, wie die Beine, leicht behaart. Gartenwanzen haben einen Stechrüssel gebildet und besitzen auf der Unterseite der Hüften einen langen Dorn.
Die Schädlinge zeichnen sich meist durch ihre schmutzig graugelbe bis braune Körperfarbe aus. Unregelmäßig verteilt finden sich auf der ganzen Körperoberfläche unzählige dunkle Punktgruben. Auf der Unterseite des Tieres sind die Punkteindrücke allerdings abgeschwächt. Die Membran an den Vorderflügeln fällt meist dunkelbraun aus und das Muster am Hinterleib ist schwarz-gelb.
Das Verbreitungsgebiet und der Lebensraum
Die kleinen Schädlinge sind paläarktisch verbreitet, wobei sie allerdings in Mitteleuropa häufiger anzutreffen sind. Besonders in Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien und Spanien hat sich die Art weit verbreitet. Allerdings sind auch Funde im Nordosten der Vereinigten Staaten sowie in Vorderasien, wie beispielsweise Türkei, Irak, Syrien, Iran und Afghanistan bekannt.
Rhaphigaster nebulosa sind häufig auf verschiedenen Laubgehölzen anzutreffen. Sie kommen allerdings vermehrt in Städten vor, da sie von der Erwärmung der Gebiete angezogen werden. Auffallend häufig sind Funde in Bayern bekannt, wo die Insekten häufig während der kalten Wintermonate in Hausmauern überwintern. Abgesehen davon sind sie auch in Rindenschuppen von Platanen, Birken, Laubbäumen und Efeu zu finden.
Die Lebensweise und Ernährung
Die Insekten lieben Wärme und sind daher meist tagaktiv. Sie überwintern in efeubewachsenen Wäldern und verirren sich während der Suche nach einem geeigneten Versteck auch gerne in Häuser.
Gartenwanzen sind keine allzu guten Flieger, was auf ihren flachen Körperbau zurückzuführen ist. Sie geben daher häufig während des Flugs ein tiefes Brummgeräusch von sich.
Die kleinen Wanzen ernähren sich hauptsächlich von pflanzlicher Kost. Nur selten nehmen sie Körperflüssigkeiten von toten Tieren auf.
Zu den natürlichen Feinden der Gartenwanze zählen u.a. geflügelte Insekten, wie beispielsweise die Raupenfliege.
Die Fortpflanzung der Gartenwanze
Ähnlich wie andere Baumwanzen bilden sie nur eine Generation im Jahr. Die Weibchen legen im späten Frühling rund 40 Eier in Form von Scheiben oder Streifen auf Pflanzenteilen ab. Die jungen Wanzen besitzen noch keine Flügel und variieren in ihrer Farbe. Kurze Stummelflügel sind erst ab dem dritten Nymphenstadium zu sehen. Da die Jungen gefundenes Fressen für andere Tierarten sind, besitzen sie Stinkdrüsen auf dem Rücken, um sich gegen Feinde zu wehren. Diese geben ein äußerst unangenehm riechendes Sekret ab. Gegen September sind die Jungen nach einer letzten Häutung vollständig entwickelt.
Die Schadwirkung der Gartenwanze
Grundsätzlich ist Rhaphigaster nebulosa nicht schädlich, das Insekt stößt jedoch bei Bedrohung ein stinkendes Sekret aus. Eine Bekämpfung der Tiere im eigentlichen Sinne ist nicht notwendig. Wenn Sie aber Ihre Wohnung nicht mit der Gartenwanze teilen möchten, sollten Sie die Tiere nicht mit bloßen Händen anfassen. Der beißende Geruch des abgesonderten Sekrets ist nämlich nur schwer zu entfernen.
Um bei einem übermäßigen Befall im Garten den Tieren den Appetit zu verderben, können befallene Pflanzen entweder mit einer Seifenlauge oder Neemöl besprüht werden. Damit der Garten im Vorfeld wanzenfrei bleibt, können verschiedene Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden: Es hilft, im Frühjahr den Garten zu kontrollieren und befallene Pflanzen sofort von Wanzen zu befreien. Außerdem ist es vorteilhaft, den Boden stets feucht zu halten – in diesem Fall kann auch ein nahegelegener Gartenteich Wunder wirken. Zuletzt können auch Hühner der Plage ein Ende bereiten, da die kleinen Insekten ein gefundenes Fressen sind.
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