Bettwanzen halten sich vor allem in dunklen Ecken auf und verstecken sich bevorzugt in Matratzen, in kleinen Ritzen des Bettgestells oder hinter Fußleisten. Nachts kommen sie heraus und ernähren sich vom Blut ihrer Opfer. Bei den Bissen gelangt auch immer eine kleine Menge des Speichels der Bettwanze in die Wunde und verursacht mitunter einen starken Juckreiz.
Was Sie gegen den Juckreiz tun können, wie Sie generell die Bettwanzenbisse behandeln sollten und wann Sie zum Arzt müssen besprechen wir in diesem Artikel. Außerdem erfahren Sie, wie lange es dauert, bis die Bettwanzenbisse abheilen und welche Krankheiten übertragen werden können.
Inhaltsverzeichnis
Wie können Sie Bettwanzenbisse behandeln?
Wenngleich die Bissstellen mitunter stark jucken können, sollte das Aufkratzen der Haut unbedingt vermieden werden. Durch das Aufkratzen kann nämlich eine zusätzliche Sekundärinfektion in die Wunden eingetragen werden. Aus diesem Grunde sollte zunächst etwas gegen den Juckreiz getan werden.
Entzünden sich die Bissstellen dennoch, ist eine ärztliche Behandlung erforderlich, um eine mögliche Blutvergiftung zu vermeiden. Im Grundsatz kann man Bettwanzenbisse behandeln, wie Insektenstiche.
Mit Hausmitteln die Bettwanzenbisse behandeln
Als Erste Hilfe Maßnahmen gegen den starken Juckreiz bieten sich die folgenden Hausmittel an:
- Mit Eiswürfeln die Bissstellen kühlen.
- Lassen Sie beim Waschen der Bissstellen mit milder Seife den Schaum auf der Haut, bis dieser angetrocknet ist.
- Mischen Sie Backnatron mit Wasser und stellen eine Paste her, die Sie auf die Bettwanzenbisse aufgetragen können.
- Betupfen Sie die Wunden mit Zitronensaft. Johanneskraut, Zaubernuss und auch Zitronensaft sorgen nämlich dafür, dass sich die Poren der Haut zusammenziehen. Der Juckreiz wird hier also durch Austrocknung eliminiert.
- Legen Sie eine halbe Zwiebel auf die Stellen mit dem schlimmsten Juckreiz.
- Bewährte Mittel sind auch Teebaum- und Lavendelöl. Diese lindern den Juckreiz und ein stärkeres Anschwellen wird verhindert.
Mittel aus der Apotheke oder Drogerie
Die Bettwanzenbisse kann man auch mit Mitteln aus der Apotheke oder Drogerie gut behandeln. Hierzu bieten sich verschiedene Mittel an, wobei bei der Verwendung natürlich immer die Informationen des Beipackzettels sowie die Hinweise des verschreibenden Arztes zu beachten sind.
- Aloe-Vera-Creme
Aloe vera ist schon lange für ihre antibiotische und Pilz bekämpfende Wirkung bekannt. Bei Bisswunden dieser Art haben sich Cremes, die zu 100 Prozent aus Aloe-Vera hergestellt sind, besonders gut bewährt. - Fenistil® Gel
Das Fenistil® Gel ist überhaupt der Klassiker, wenn es auf der Haut juckt und brennt. Der Name Fenistil wird zu Recht mit hilfreichen Mitteln bei Insektenstichen verbunden. Enthalten ist ein extra entwickelter antiallergischer Wirkstoff, aber kein Hydrokortison. Dieses Gel vereint die Vorteile des einfachen Auftragens auf die Haut, der Kühlung, des schnellen Einziehens und der Abwesenheit von Restspuren, die die Kleidung verunreinigen könnten. - Hydrokortisone Antijuckcremes
Hydrokortisone Antijuckcremes wie FeniHydrocort® Creme helfen sehr schnell bei Hautentzündungen und vertreiben den Juckreiz im Nu. Bei Hautproblemen werden für äußerliche, lokale Anwendungen sogenannte Glucocorticoide, allerdings in unterschiedlichen Konzentrationen, eingesetzt. Zu der eher schwach wirkenden Klasse I gehört hier das Hydrokortison. Eine 0,5-prozentige Hydrokortison Creme kann rezeptfrei in jeder Apotheke gekauft werden. Diese Cremes sind mild und weitestgehend frei von Nebenwirkungen, sofern ihr Einsatz zeitlich auf circa zwei Wochen begrenzt wird. Cremes mit höherem Hydrokortison-Anteil sind allerdings verschreibungspflichtig. - Antihistamine
Antihistamine kommen immer dann zum Einsatz, wenn es um allergische Reaktionen geht, denn diese bestehen gerade darin, dass der Körper zur Abwehr eigene Histamine über alle Maßen ausschüttet und sich so massiv selbst schädigt. Oral eingenommen wird beispielsweise Cetirizin-Ratiopharm® (Arzneistoff Cetirizin) oder Loratadin-1A Pharma (Arzneistoff Loratadin). Unbedingt zu beachten sind die Dosierungshinweise auf dem Beipackzettel. Bei unerwarteten, stärkeren allergischen Reaktionen ist immer ein Arzt zu konsultieren - Schmerzmittel
Schmerzmittel verringern die Schmerzen oder schalten sie ganz aus und das ist wichtig, um Bettwanzenbisse zu behandeln. Zugleich entzündungshemmend, gut verträglich und einfach oral einzunehmen sind zum Beispiel Ibuprofen, Aspirin oder Paracetamol. Wie lange und in welcher Dosierung diese Schmerzmittel im Einzelfall unbedenklich sind, sollte mit dem Hausarzt besprochen werden, da gegebenenfalls die Möglichkeit von Wechselwirkungen und Komplikationen besteht, wenn noch andere Medikamente regelmäßig eingenommen werden müssen.
Wie lange dauert es, bis Bettwanzenbisse abheilen?
Bettwanzen ernähren sich vom Blut von Menschen. Damit sie an das Blut gelangen, beißt sie zu und saugt sich für die Nahrungsaufnahme an ihrem Wirt fest. Der Biss verursacht mehrere rote Flecken, die eventuell stark jucken können. Es dauert aber oft mehrere Tage, bis der Juckreiz auftritt.
Ist der Juckreiz sehr stark ausgeprägt, versprechen die oben beschriebenen Mittel Linderung. Das Abheilen der Bisse beschleunigen sie aber nicht. Bis die Bettwanzenbisse komplett abheilen, kann es mehrere Wochen dauern. Treten in der Zwischenzeit allergische Reaktionen auf, sollten Sie diese von einem Arzt untersuchen lassen. Wann Sie außerdem einen Arzt konsultieren sollten, schauen wir uns jetzt an.
Wann sollte ein Arzt konsultiert werden, damit dieser die Bettwanzenbisse behandeln kann?
Oliver Arend, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
An dieser Stelle ist es einfacher, zunächst einmal Auskunft darüber zu geben, wann man nicht zum Arzt gehen muss: Wer keinerlei Entzündung oder allergische Pusteln an den kaum auffälligen Bissstellen der Bettwanzen feststellt, kann davon ausgehen, dass alles bald völlig problemlos und ohne weiteres Zutun verheilt sein wird. Im krassen Gegensatz dazu stehen sehr starke allergische Reaktionen bis hin zur Atemnot (Asthma), die den sofortigen Anruf des Notarztes erforderlich machen.
Dazwischen gibt es alle möglichen Mischformen der körperlichen Reaktion. Wenn die geröteten Stellen nicht innerhalb von maximal zwei Wochen verschwinden, sind Bettwanzenbisse zu behandeln. Ebenfalls muss man Bettwanzenbisse behandeln lassen, wenn Folgendes festzustellen ist:
- Sehr viele Bisse
- Blasenbildungen
- Anzeichen einer Hautinfektion. Dazu gehören hohe Druckempfindlichkeit oder nässender Ausfluss.
- Allergische Hautreaktionen wie großflächige Rötungen, Schwellungen oder Nesselausschlag.
Hier möchten wir nochmals darauf hinweisen, dass das Kratzen der juckenden Hautpartien unbedingt zu unterlassen ist. Auch wer seine Hände häufig wäscht, trägt unter den Fingernägeln verschiedene bakterielle Krankheitskeime mit sich herum, die so direkt in offene Wunden eingetragen werden können. Auf diese Weise entzünden sich immer größere Hautpartien, was sogar zu Fieber führen kann. In diesem Fall spricht man von einer sekundären Infektion. Im schlimmsten Fall kann sich daraus eine Blutvergiftung entwickeln, was zeigt, wie wichtig es ist, rechtzeitig Bettwanzenbisse zu behandeln.
Welche Krankheitserreger werden durch die Bettwanzenbisse übertragen?
Es wurden Hunderte von Studien durchgeführt, aber bisher konnte keine tatsächliche Übertragung von Krankheiten durch die Bettwanzen nachgewiesen werden. In Bettwanzen wurden insgesamt 28 Krankheitserreger gefunden, darunter das Hepatitis-B-Virus, das Hepatitis-C-Virus und das HIV-Virus. Diese Erreger vermehren sich jedoch innerhalb der Bettwanzen nicht und können daher nicht übertragen werden.
Infektionen, insbesondere mit Hepatitis B, können aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Übertragung kann hier aber nur mechanisch erfolgen, weshalb drei Übertragungswege möglich sind:
- Töten von Tieren mit verletzter Haut durch Quetschen mit den Händen
- Kontakt mit tierischen Fäkalien
- Unterbrechung des Saugvorgangs, bei dem halbverdautes Material erbrochen wird
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