Der Kiefernprozessionsspinner (Thaumetopoea pinivora) ist ein Schmetterling und gehört zur Familie der Zahnspinner. Die Raupen dieses Nachtfalters sind als ausgesprochene Schädlinge in Kiefernmonokulturen bekannt und besitzen ähnlich wie die Raupen des Eichenprozessionsspinners schmerzhaften Brennhaaren.
Erfahren Sie in diesem Artenportrait alles über das Aussehen der adulten Schmetterlinge, das Aussehn der Raupen, die Lebensweise und die Schadwirkung des Kiefernporzessionsspinners.
Inhaltsverzeichnis
Das Aussehen der Kiefernprozessionsspinner
Der Kiefernprozessionsspinner gehört zu den Zahnspinnern und ist im adulten Stadium ein Nachtfalter. Das äußere Erscheinungsbild des Falters ist eher unscheinbar. Er ist bräunlich grau, wobei das vordere Flügelpaar stets gemustert und das hintere farblos blass sowie ausgefranst ist. Die Männchen können an den rostroten Farbstellen gut von den weiblichen Faltern unterschieden werden. Die Fühler des Prozessionsspinners sind wie Ochsenhörner auffallend geschwungen. Ausgewachsen erreicht er eine Flügelspannweite von bis zu 4 cm. Man kann ihn leicht mit dem Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) verwechseln, dieser hat in der Regel jedoch viel dunklere Vorderflügel.
Die Raupen
Diese bis zu mehren Zentimetern langen Raupen sind gut an den gefürchteten Brennhaaren zu erkennen. Auf der fast schwarzen Grundfärbung tragen sie auf dem Rücken schmale rostrote bis braune Abzeichen. Die hellen bis weißen Brennhaare stehen eindrucksvoll vom Körper ab und scheinen die Raupen in einen Flaum einzuhüllen. Ihren Namen haben diese Tiere von den eigenartigen Prozessionen, die die Raupen zu bestimmten Zeitpunkten veranstalten. Dann sammeln sie sich und gehen entweder in Großgruppen im Gänsemarsch oder aber sie bilden kreisförmige Formationen.
Beim Berühren der Tiere können sie eine Krankheit auslösen, die als Raupendermatitis bezeichnet wird.
Das Verbreitungsgebiet
Der Kiefernprozessionsspinner ist im Süden Skandinaviens, in Dänemark, in Nord- und Ostdeutschland sowie in Polen anzutreffen. Teilweise hat sich die Art bereits bis in den Süden nach Frankreich, Spanien und Italien ausgebreitet. Hier kann es aber auch zu Verwechslungen mit dem wesentlich größeren und ganz ähnlich aussehendem Pinienprozessionsspinner (Thaumetopoea pityocampa) kommen.
Die Lebensweise
Wie bei allen Schmetterlingen legen auch bei dieser Art die adulten Falter Eier nahe der bevorzugten Nahrungsquelle der Larven. Sind die Raupen einmal geschlüpft haben sie großen Appetit und fressen zunächst die Nadeln der Kiefern und später auch härtere Pflanzenteile. Sie bilden dabei Gruppen und legen in den Astgabeln typische und leicht erkennbare Gespinste an.
Bei der Brut zeigen sich zwei verschiedene Stämme. Der eine legt die Eier im Frühjahr und die Verpuppung findet noch im selben Jahr statt, beim anderen überwintern die Raupen im Gespinst und vollenden die Entwicklung im darauffolgenden Jahr. Die Verpuppung zum Falter findet nicht im Gespinst, sondern in sandigen Waldböden statt.
Die Schadwirkung der Kiefernprozessionsspinner
Bevorzugt befallen diese Tiere die Waldkiefer (Pinus sylvestris) oder Bergkiefer (Pinus uncinata), können aber auch in anderen Kiefer Arten vorkommen. Bei guten Bedingungen und insbesondere in Monokulturen breiten sie sich mitunter rasend schnell aus und richten große Schäden an Baumbeständen an. Durch die giftigen Stacheln haben sie kaum Fressfeinde und sind auch für den Menschen nicht leicht zu entsorgen. Bei Berührung der Raupen kann sich sofort ein nesselartiger Schmerz bemerkbar machen. Zarte Hautteile schwellen an, brennen und jucken. Wer einen Prozessionsspinner berührt hat, sollte sich die betreffende Stelle am besten schnell und gründlich abwaschen, ohne sie durch Reibung zusätzlich zu reizen. Es empfiehlt sich der Besuch bei einem Arzt.
Für Hunde kann die Begegnung sogar tödlich verlaufen. Die feinen Brennhaare können über die empfindliche Nase einen Nervenschock auslösen. Hat ein Hund sogar eine Raupe im Maul oder verschluckt, sollte dieses zunächst gründlich gespült und dann umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.
Die Bekämpfung der Raupen der Kiefernprozessionsspinner
Wo immer die Raupen des Falters auftauchen, sollten die Gespinste vorsichtig aus den Bäumen geschnitten und sofort verbrannt werden. Sind die Raupen am Boden anzutreffen, kann man sie zertreten oder mit einer Schaufel und einem Eimer vorsichtig einsammeln und dann verbrennen. Dabei sollten stets sichere Handschuhe getragen werden. Einem Neubefall ist leider kaum vorzubeugen, es bleibt nur die Bekämpfung der Raupen.
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