Der Goldafter (Euproctis chrysorrhoea) gehört als Schmetterling zur Familie der Eulenfalter. Durch seinen Kahlfraß an Alleebäumen oder Obstbäumen auf Streuobstwiesen oder in Gärten, gilt er als Pflanzenschädling und muss bei massenhaften Auftreten bekämpft werden.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen der Goldafter
Der Nachtfalter kann Flügelspannweite bis zu 35 Millimeter erreichen. Eine ähnliche Art ist der Schwan (Euproctis similis), der aber deutlich kleiner ist. Die beiden Arten sind am besten durch ihren Afterbusch (hinterer gelber Bereich) zu unterscheiden. Beim Goldafter trägt dieser ein rostrotes Muster, das bei den Männchen etwas schmaler als bei den Weibchen ausfällt. Es gibt einzelne Individuen mit zusätzlichen gelbbraunen Borsten. Die Oberseite der Flügel ist weiß. Auch hier gibt es einen Unterschied zum Schwan, dessen Flügel einen schwarzen Fleck tragen.
Verbreitung der Goldafter
Die Art ist in ganz Europa und in Nordamerika zu finden, in Nordeuropa reicht das Verbreitungsgebiet bis Südfinnland und Mittelschweden. Im Süden fliegen diese Schmetterlinge auch noch auf der Iberischen Halbinsel und im südwestlichen Mittelmeerraum, im Osten bis Russland. Anfang des 20. Jahrhunderts gelangte die Art nach Nordamerika. Der Lebensraum sind Biotope in Parkanlagen und Obstgärten, auch in lichten Laubmischwäldern hält sich der Falter auf.
Lebensweise der Goldafter
Die Weibchen der Schmetterlingsart legen rund 200 Eier dicht gedrängt auf einen Haufen. Diesen schützen sie vor Fressfeinden mit den Haaren ihres Hinterleibes. Dadurch wirkt das Gelege wie ein Baumschwamm, Vögel können es daher nur schwer identifizieren. Ansonsten würden sie es umgehend fressen. Die Raupen schlüpfen ab September, überwintern dann und weben in der warmen Jahreszeit bis Juni Blätter des Heimatbaumes zusammen. Es entsteht ein bis 10 Zentimeter großes filzartiges weißes Gespinst, das die Raupen und auch die Puppen immer wieder aufsuchen. Beim Fressen sondern die Raupen Spinnfäden ab. Sie werden bis zu 40 Millimeter lang und sind grauschwarz gefärbt. Auffällig sind eine rot-weiße Zeichnung und die lange Behaarung. Ihre Nahrung sind Laubhölzer von Eichen sowie Obstbäumen (Kirsche, Pflaume, Apfel, Birne). Die Überwinterung erfolgt gemeinsam in einem Winternest. Die Flugzeiten der adulten Schmetterlinge sind die Monate Juni bis August.
Schadwirkung und Bekämpfung
Durch den bevorzugten Aufenthalt der Art in Sträuchern und Bäumen der offenen Landschaft sind die Schmetterlinge oft auf Allee-, Solitär- und Obstbäumen zu finden. Dort verursachen die Raupen manchmal Kahlfraß. Wer sich als Gärtner vor diesem Schaden schützen möchte, muss im späten Herbst die Überwinterungsgespinste vom Baum trennen, nachdem das Laub abgefallen ist. Es gibt auch spezielle Präparate, mit denen die Blätter besprüht werden können. Ein biologisches Mittel ist der Bazillus thuringiensis, der die Raupen tötet. Im Jungraupenstadium vor dem Herstellen der Gespinste helfen Neem-Präparate.
Ich freue mich über jeden Kommentar, den Sie auf meiner Website hinterlassen. Um jedoch SPAM zu vermeiden, wird jeder Kommentar vor der Veröffentlichung von mir geprüft. Dabei sortiere ich z.B. Kommentare mit einem Keyword im Namen oder "test", "vergleich" oder "24" in der URL aus. Natürlich veröffentliche ich auch keine Kommentare die Verunglimpfungen, Beleidigungen, rassistische, sexuelle und/oder persönliche Angriffe sowie Schmähkritik enthalten. Fragen beantworte ich gerne nach bestem Wissen und Gewissen.