Gelegentlich krabbeln winzige Spinnentiere in knallroter Farbe auf Blättern und Stängeln einer Pflanze. Die Rote Spinne wird auch „Obstbaumspinnmilbe“ genannt und dieses Synonym weist auf die bevorzugten Refugien des zur Familie der Spinnmilben gehörenden Tieres hin. Manchmal verirren sich die Tiere in die Wohnung und richten sich auf Zimmerpflanzen häuslich ein. Oder sie werden als blinde Passagiere auf einer Topfpflanze nach drinnen gebracht.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Rote Spinnen?
- Identifikation der Spezies
- Vorkommen und Lebensraum der Roten Spinne
- Ernährung und Fortpflanzung
- Existieren natürliche Fressfeinde?
- Welche Schäden kann die Rote Spinne anrichten?
- Was eignet sich zur Bekämpfung?
- Welche Maßnahmen empfehlen sich zur Vorbeugung?
- Ist die Rote Spinne giftig?
Was sind Rote Spinnen?
Zur Familie der Spinnmilben und zur Klasse der Spinnentiere gehörend, kann die Rote Spinne mit der wissenschaftlichen Bezeichnung „Panonychus ulmi“ feine Gespinste erzeugen. Die Tiere führen ein parasitäres Dasein.
Identifikation der Spezies
Der elliptisch geförmte Körper wechselt je nach Jahreszeit von blassgrün, orange bis zinnoberrot seine Farbe. Mit einer Maximalgröße von 1 mm sind erwachsene Tiere mit dem bloßen Auge erkennbar. Auf dem Rücken tragen sie weiße Borsten. Wie andere Spinnen auch, hat „Panonychus ulmi“ acht Beine, Larven jedoch nur sechs.
Vorkommen und Lebensraum der Roten Spinne
Die Vorkommen dehnen sich nahezu auf den gesamten Erdball aus.
Damit die Rote Spinne überleben kann, braucht sie eine Wirtspflanze, die ihre Ernährung sichert. Im Freien kommen Obstbäume, Weinreben, Beerensträucher und Gemüsepflanzen ihren Bedürfnissen am nächsten. In der Wohnung fallen insbesondere Gummibäume, Aralien, Begonien und Usambaraveilchen dem Parasiten zum Opfer.
Ernährung und Fortpflanzung
Als saugende Schädlinge leben Spinnmilben ausschließlich von Pflanzensäften.
Rote Spinnenweibchen sorgen bereits im Herbst für den Fortbestand in der nächsten Saison. Sie heften sogenannte Wintereier in Astgabeln oder in Rindenfurchen am Fruchtholz. Ab April schlüpfen die ersten Larven. Nach drei bis vier Wochen sind die Nachkömmlinge geschlechtsreif. Pro Jahr entwickeln sich etwa fünf Generationen. Ein Weibchen legt zwischen 50 und 100 Eier in Gruppen.
Existieren natürliche Fressfeinde?
Raubmilben treten als Beutegreifer der Roten Spinne in Aktion. Florfliegen, Marienkäfer und Raubwanzen sind weitere Jäger, die die kleinen Organismen verspeisen.
Welche Schäden kann die Rote Spinne anrichten?
Weil große Populationen die Wirtspflanze am Wachstum hemmen und die Fruchtknopsenbildung beeinträchtigen, bereiten Obstbaumspinnmilben vor allem im Erwerbsanbau Probleme. Durch die Saugtätigkeit der Tiere bilden sich am Laub helle, punktierte Flecken. Die Blätter bekommen einen dunklen Rand und biegen sich nach oben. Massenauftreten hat vorzeitigen Laubabwurf zur Folge.
Was eignet sich zur Bekämpfung?
Stellen Obst- und Weinbauern im zeitigen Frühjahr während einer Astprobenkontrolle Eiablagestellen fest, führen sie eine Ölbehandlung durch. Im Sommer verspricht die Verwendung von Akariziden die höchste Trefferquote. Ein kräftiger Wasserstrahl, der die Schädlinge von den Ästen schwemmt, zählt hingegen zu den biologischen Varianten. Weil die Spinnen gerne auf den Blattunterseiten sitzen, sollte das Abspritzen von unten erfolgen. Ansonsten tragen Raubmilben zur Reduzierung des Spinnmilbenaufkommens bei. Bei Zimmerpflanzen genügt eventuell das Abtupfen mit einem feuchten Küchenpapier. Starker Befall lässt sich wiederum mit Wasser, entweder spritzen oder tunken, am besten beheben. Vorher den Topf in eine Plastiktüte verstauen und am Pflanzenstamm abbinden verhindert, dass während der Wässerung Spinnen in das Substrat eindringen. Äste und Zweige rigoros einkürzen und die abgeschnittenen Teile in der Mülltonne entsorgen, packt das Übel grundlegend.
Welche Maßnahmen empfehlen sich zur Vorbeugung?
Prinzipiell besitzen gut versorgte Gewächse eine höhere Widerstandskraft gegen Schädlinge, im Vergleich mit Pflanzen, die an Nährstoffmangel leiden. Relevant sind deshalb genug Wassergaben und bisweilen eine Stärkung. Wobei Staunässe und Überdüngungen wiederum Stress für jedes Gewächs bedeuten. Regelmäßiges Absuchen der Pflanze deckt einen etwaigen Ungezieferbefall zeitnah auf. Im frühen Stadium haben sich noch keine großen Kolonien gebildet und die Bekämpfung geht einfacher und schneller vonstatten.
Ist die Rote Spinne giftig?
Obstbaumspinnmilben können die menschliche Haut weder mit Mundwerkzeugen noch mittels Saugrüssel durchdringen. Die Tiere sind für den Menschen harmlos, zumal sie keine toxischen Substanzen produzieren.
Vor lieben Dank für deine Hinweise und Tips. Ich habe sie jedes Jahr in meinen Zitrusbäumen. 👍
Hallo Katrin,
verwechsel die Rote Spinne aber nicht mit der Roten Samtmilbe. Die beiden Arten kann man leicht verwechseln.
Viele Grüße
Enrico