Unter dem Begriff der Mimese, abgeleitet vom griechischen Wort mímēsis (Nachahmung), versteht man die Fähigkeit einer Art sich in Gestalt, Aussehen und Verhalten an die belebte oder unbelebte Umwelt anzupassen, um sich so tarnen und vor Fressfeinden schützen zu können.
Inhaltsverzeichnis
Mimese als Überlebensstrategie
In der freien Natur ist das Überleben eine heikle Angelegenheit. Besonders Lebewesen, die Teil der unteren Nahrungskette sind, werden leicht Opfer eines ihnen überlegenen Beutejägers. Aus diesem Grund haben sich einige Arten im Laufe von mehreren Millionen Jahren spezielle Strategien und Tricks angeeignet, um ihr Überleben und ihre Fortpflanzung zu sichern.
Eine dieser Strategien ist die Mimese, das Versteckspiel zwischen Jäger und Beute. Durch die Imitation verschiedener Objekte werden getarnte Lebewesen von ihren optisch ausgerichteten Feinden zwar gesehen, aber nur schwer als das erkannt, was sie wirklich sind. Damit stellen sie keine Nahrungsquelle dar und werden uninteressant.
Formen der Mimese
Als Vorbilder zur Tarnung dienen den Nachahmern verschiedene Untergründe, Pflanzenarten oder sogar andere Tiere. Da Lebewesen im Laufe der Zeit unterschiedliche Methoden entwickelt haben eine Tarntracht anzulegen, unterscheidet man die Mimese nach Art der nachgeahmten Objekte in drei Kategorien:
- Allomimese
- Phytomimese
- Zoomimese
Bei der Allomimese werden unbelebte Gegenstände nachgeahmt. Ein Beispiel hierfür ist eine Pflanzengattung aus Afrika, die das Aussehen von Steinen annimmt.
Tarnt sich ein Lebewesen als Pflanze oder Pflanzenteil, wie zum Beispiel Raupen – oder Heuschreckenarten, die Blättern oder Ästen ähneln, spricht man von Phytomimese. Hierzu zählt auch die Rindenmimese, bei der Nachahmer nicht mehr von der Rinde eines Baumes zu unterscheiden sind.
Auch andere Tiere können imitiert werden. So ahmen bestimmte Insektenarten Ameisen nach, um unter ihnen leben zu können. Diese Form der Mimese, die Zoomimese kommt jedoch relativ selten vor und kann leicht mit der Mimikry verwechselt werden.
Zu weiteren Tierarten, die Mimese betreiben, zählen beispielsweise das Chamäleons, der Fetzenfische, die wie Seetang durch das Gewässer schwimmen und manche Schlangenarten.
Tarnung als Evolutionsprozess und Selektionsvorteil
Die Mimese fand ihre Anwendung bereits vor mehreren Millionen Jahren. Sie ist das Ergebnis eines sich ständig verändernden Prozesses, den man Evolution nennt. Wenn sich Lebewesen über einen langen Zeitraum verändern und ihrer Umwelt anpassen, entsteht für sie ein Selektionsvorteil. Das bedeutet im Fall der Mimese, dass dem getarnten Individuum ein Vorteil gegenüber anderen Lebewesen entsteht, der sich positiv auf das Überleben und die Vermehrung des Individuums auswirkt. Denn wer sich am besten anpasst, der sichert seine Überlebenschance („survival of the fittest“, Evolutionstheorie von Charles Darwin, britischer Naturforscher).
Wenn es in der Natur um Leben und Tod geht, dann ist die Mimese eine bewundernswerte Fähigkeit seine Feinde zu täuschen und sich vor ihnen zu schützen.
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