Unter einem Kokon versteht der Biologe eine Schutzhülle, die Eiern oder Jungtieren während deren Entwicklung Schutz bietet. Er wird entweder vom Jungtier selber oder vom Muttertier mit einem speziellen Sekret gebaut und kann je nach Material sowohl weich als auch hart ausfallen.
Der Kokon ist aber nicht nur dem Schmetterling vorbehalten. Er ist in unterschiedlicher Ausbildung bzw. Nutzung bei einer Reihe von Insekten, Spinnen, Tausendfüßern und Würmern zu finden.
Der Kokon bei Insekten
Die sogenannten Puppen sind ein typisches Zeichen holometaboler Insekten. Diese Gruppe durchgeht verschiedene Larvenstadien, die sich optisch eklatant vom erwachsenen Tier unterscheiden. Neben den bereits erwähnten Schmetterlingen gehören hierzu auch Käfer, Fliegen oder Bienen.
Nach den Larvenstadien, die in erster Linie der Nahrungsaufnahme und dem Wachstum dienen, baut sich das Jungtier eines holometabolen Insekts selber einen Kokon, in dem es seine Puppenruhe verbringt. Während dieser Zeit findet im Inneren der Puppe die Metamorphose statt, also die Umwandlung von der Larve zum ausgewachsenen, geflügelten Insekt. Dabei werden oftmals ganze Organsysteme eingeschmolzen und neu wiederaufgebaut. Erwachsenen Tieren vorbehaltene Strukturen, wie Flügel, Beine und Geschlechtsorgane, werden komplett neu angelegt.
Die Puppe der Schmetterlinge wird aus einem Sekret gebaut, das an der Luft schnell zu Fäden erstarrt. Am bekanntesten ist hier wohl die Puppe der Seidenraupe, deren weiches Material zur Herstellung von Seide dient.
Ganz anders sieht das Baumaterial bei Käfern aus. Viele Käferlarven leben unter der Erde, dementsprechend verwenden sie eine Mischung aus Sekret und Erde, um sich ihren Kokon zu bauen.
Andere Insekten, wie beispielsweise Schaben oder Gottesanbeterinnen bauen ihre Kokons erst als erwachsenes Tier und nutzen ihn als Schutz für ihre Eier. In diesem Fall nennt man den Kokon Oothek. Diese werden später an Pflanzen oder Steine abgelegt oder einfach fallengelassen.
Die Schutzhülle bei Spinnen
Ähnlich wie Schaben bauen auch Spinnen ihren Kokon, um ihren Eiern ein sicheres Nest zu bieten. Dazu wird ein ähnliches Material wie beim Netzbau verwendet, wobei mehrere Fadensorten zur Anwendung kommen. Die Kokons werden häufig bis zum Schlupf vom Weibchen herumgetragen, manche Arte deponieren sie aber auch im eigenen Fangnetz oder kleben sie an Holz oder anderen Pflanzenteilen fest.
Auch Würmer bauen Kokons
Manche Würmer scheiden ein schleimiges Sekret aus, in dem auch gleich die Befruchtung stattfindet. Diese ausgehärtete Hülle schützt nicht nur die Eier, sondern auch die Jungwürmer. Manche Arten statten ihn sogar mit einer proteinhaltigen Substanz aus, die den Jungtieren in den ersten Tagen nach dem Schlupf Nahrung bieten. Die bekanntesten Arten mit Kokonbau sind der Regenwurm und der Blutegel.
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