Der Begriff Apolyse kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie Ablösung. Dieser Vorgang wird meist auch als Häutung oder Ekdysis bezeichnet. Die Apolyse ist zudem ein natürlicher Vorgang, welcher von Hormonen gesteuert wird. Sie ist fester Bestandteil in der Entwicklung von Reptilien und sog. Häutungstieren. Entsprechende Hormone kommen jedoch nicht nur in der Tierwelt vor, sondern sind ebenfalls in Pflanzen nachweisbar.
Gründe für den Vorgang der Apolyse
Bei vielen Tierarten gibt es die Häutung, da ihre Außenhaut sich nicht dauerhaft an Wachstum und körperliche Veränderung des eigenen Körpers anpassen kann. Um sich also wieder besser bewegen zu können, wird die Haut, Cuticula genannt, abgestoßen. Nach diesem Vorgang wird die abgelegte Haut als Exuvie bezeichnet. Die darunter liegende, neue Haut wird freigelegt. Allerdings braucht diese einige Stunde Zeit, um mithilfe der enthaltenen Substanz Sklerotin auszuhärten. Dadurch befinden sich die Tiere, die sich der Häutung unterzogen haben, in einem Zustand erhöhter Verletzlichkeit und können Fressfeinden leichter zum Opfer fallen.
Ein weiterer Vorteil der Apolyse liegt im Schutz vor Parasiten und Bakterien. Diese sind in der Regel darauf angewiesen, die Haut ihres Opfers zu durchdringen, was oftmals einige Zeit in Anspruch nimmt. Stößt das betroffene Tier vor Ablauf dieser Zeit seine Haut mitsamt den Parasiten ab, kann es nicht befallen werden.
Bei einigen Arten dient die Apolyse auch einer Verbesserung des Schutzes gegen Umweltfaktoren. Hierbei wird ein Baustoff namens Chitin in die Haut eingelagert, welcher sich nach dem Vorgang der Apolyse nach und nach verhärtet und so eine harte Außenschale, den Chitinpanzer, bildet.
Ein weiterer Grund ist die Metamorphose. Um den nötigen Gestaltwandel vollziehen zu können, muss sich das Tier zunächst häuten oder, wie z. B. der Schmetterling, für einige Zeit verpuppen, um die letzten Schritte zur Gestalt eines erwachsenen Exemplars ihrer Gattung zu vollziehen. Legen sie dann die alte Haut ab, um sich voll entwickelt zu zeigen, nennt man diesen finalen Vorgang Imaginalhäutung.
Spinnentiere schlüpfen bereits in ihrer finalen Gestalt aus ihrem Ei. Daher wird die letzte Häutung bei ihnen als Adulthäutung bezeichnet. Nach dieser sind sie geschlechtsreif.
Für manche Tierarten bedeutet die Apolyse auch eine Regeneration abgetrennter Gliedmaßen. Sie können den Verlust einer oder mehrerer Extremitäten ausgleichen, indem sie die betroffenen Körperteile während dieses Vorgangs neu bilden. Dies gelingt allerdings nicht immer vollständig und kann sich über mehrere Apolysen hinziehen.
Welche Tiere häuten sich?
Dass die eigene Haut zu klein wird, kennen vergleichsweise viele Tierarten. Dazu gehören im Prinzip alle Reptilien, z. B. Schlangen, Eidechsen oder Leguane.
Die zweite große Gruppe sind die Insekten. Da die meisten einen Panzer besitzen, der nicht mitwächst, ist dieser Vorgang notwendig. Hierzu gehören Kakerlaken genauso wie Raupen und Heuschrecken.
Aber auch Krabben, Skorpione, Spinnen, etc. häuten sich.
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