Das Lilienhähnchen (Lilioceris lilii) ist ein kleiner, knallroter Käfer und wird auch Lilienkäfer genannt. Der Name beruht darauf, dass das Lilienhähnchen sich bevorzugt von Lilien ernährt und ein leises Kikeri ausstößt, wenn es sich bedroht fühlt. Das Lilienhähnchen gehört zur Familie der sogenannten Blattkäfer (Chrysomelidae) und ist etwa 6 bis 8 Millimeter groß. Der Käfer ist nicht giftig und gilt bisher noch nicht als gefährdet.
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Aussehen des Lilienhähnchens
Das Lilienhähnchen hat glänzende, scharlachrote Flügel. Sein Kopf, seine Fühler und seine Beine sind schwarz. Der Kopf besitzt einen eingeschnürten Hals, kugelartige Augen und 2 Stirnhöcker. Der kleine Blattkäfer hat einen schlanken Körper und kann eine Körperlänge von 9 Millimetern erreichen.
Verbreitungsgebiet und Lebensraum
Lilienhähnchen sind in Gärten und Parks mit Lilien zu finden und leben gerne an Ufern und auf Feuchtwiesen. Sie sind in Europa, Asien und Nordafrika verbreitet und wurden auch nach Nordamerika eingeschleppt, vermutlich durch die Einführung von Blumenzwiebeln.
Man kann die kleinen Blattkäfer im April, Mai, Juni und später noch im September häufig in Gärten und lichten Laubbaumwäldern antreffen, wenn sie auf ihren Fraßpflanzen sitzen.
Ernährung und Lebensweise
Die erwachsenen Lilienhähnchen und auch ihre Larven ernähren sich von verschiedenen Lilienarten, Maiglöckchen, Kaiserkronen, Schachbrettblumen, Schnittlauch und Blumenzwiebeln. Durch diese Vorliebe können sie erhebliche Schäden an diesen Pflanzen anrichten, die Larven mit ihrem größeren Nahrungsbedarf noch vielmehr als die erwachsenen Käfer. Die befallenen Pflanzen werden geschwächt und verlieren Blüten und Blätter. Sie werden anfälliger für Krankheiten wie z. B. den Grauschimmel. Käfer und Larven erkennen ihre Nahrungspflanzen an ihrem Geruch. Die Larven tarnen sich dadurch, dass sie ihren Kot auf ihrem Rücken ablegen. Dadurch werden sie z. B. von Vögeln als Beute verschmäht. Zugleich werden sie durch den Kot warm gehalten. Die Larven bilden aus Sekret einen Kokon und verpuppen sich in der Erde. Lilienhähnchen überwintern als Käfer oder Puppe und können in einem Jahr drei Generationen hervorbringen.
Wenn sich die erwachsenen Käfer bedroht fühlen, lassen sie sich einfach von ihren Pflanzen fallen und bleiben auf dem Rücken reglos liegen. Durch dieses Manöver sind die Käfer getarnt, wenn statt der roten Farbe ihre schwarze Unterseite nach oben zeigt. Wie anfangs erwähnt, können Lilienhähnchen ein Zirpen erzeugen. Dieses dient der Verteidigung, kann aber auch ein Kommunikationsmittel zwischen den Käfern sein. Männchen und Weibchen können gleichermaßen bis zu zweihundert Töne in einer Minute ausstoßen.
Fortpflanzung des Lilienhähnchens
Die erwachsenen Lilienhähnchen paaren sich im zeitigen Frühjahr auf jungen Blättern von Lilien. Zwei Wochen nach der Paarung beginnen die Käferweibchen im April ihre Eier auf die Blattunterseite ihrer Futterpflanzen abzulegen. Die Eiablage setzt sich fort bis in den Herbst. Ein Weibchen kann pro Saison bis zu 450 Eier ablegen. Die Eier sind orangerot und ca. 1 Millimeter groß. Nach etwa sechs Tagen schlüpfen die Larven und fressen von den Blättern ihrer Futterpflanze. Nach zwei oder drei Wochen des Fressens verpuppen sie sich im Boden, die Käfer schlüpfen binnen ein bis zwei weiteren Wochen. Lilienkäfer, die überwintern, legen im folgenden Frühjahr nochmals an die 150 Eier, anschließend sterben sie.
Natürliche Fressfeinde
Das Lilienhähnchen hat auch natürliche Feinde. Vögel, Igel, Mäuse und Raubkäfer fressen die Käfer wie auch ihre Larven und Puppen. Feldwespen verfüttern Lilienhähnchen-Larven gerne an ihre eigene Brut. Außerdem bedrohen Parasiten wie die Zwergwespe, die Schlupfwespe und die Erzwespe Eier und Larven der Lilienhähnchen. Zwerg- und Schlupfwespen legen ihre Eier in die Larven der Lilienkäfer, damit sich ihre eigenen Nachkommen darin entwickeln.
Lilienhähnchen und seine Bekämpfung
Lilien-Liebhaber und Gärtner schätzen das schöne, leuchtendrote Lilienhähnchen allerdings weniger, da der Käfer von einer prachtvollen Lilie binnen kürzester Zeit nur noch ein kahles Pflanzengerippe zurücklässt. Nützlinge wie Vögel, Igel, Mäuse, Raubkäfer, Zwerg-, Schlupf- und Feldwespe können helfen, die Population des gefräßigen Käfers zu verringern. Ein entsprechend gestalteter Garten hilft diesen Nützlingen sich anzusiedeln.
Um zu verhindern, dass Lilienkäfer Lilien und andere Fraßpflanzen abfressen, sollte man die Pflanzen ab April täglich kontrollieren und Käfer, Eier und Larven mit der Hand absammeln. Die Larven können auch mit einem Wasserstrahl von den Pflanzen gespült werden. Eine Bekämpfung mit einer Mischung aus 1 Liter Wasser, 1 Teelöffel Seife und 200 ml Spiritus ist ebenso möglich. Zwiebeln und Knoblauch können mit Kulturschutznetzen von April bis Juni geschützt werden. Auch eine Bestäubung mit Algenkalk und Gesteinsmehl wird zur Bekämpfung empfohlen. Als chemisches Bekämpfungsmittel sind Neebaum-Extrakt und Pyrethrum möglichst.
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