Trotz seines schönen Namens ruft der Kupferstecher keine Freude beim Menschen hervor – allen voran bei Förstern und Waldbesitzern. Der Kupferstecher gehört zu den Borkenkäfern, die bei massenhafter Ausbreitung ganze Fichtenbestände zerstören.
Erfahren Sie in den folgenden Abschnitten alle wichtigen Informationen über dieses Insekt und seine Rolle im ökologischen Kreislauf.
Inhaltsverzeichnis
Einordung ins Ökosystem
Der latainische Name dieses Insekts lautet „Pityogenes chalcographus“. Kupferstecher sind auch unter folgenden Bezeichnungen bekannt:
- Gewöhnlicher Kupferstecher oder
- Sechszähniger Fichtenborkenkäfer.
Seinen wohlklingenden Namen erhielt er genauso wie der Buchdrucker, weil seine Larven entsprechende Fraßspuren unter der Rinde hinterlassen.
Das Insekt zählt zu den Rüsselkäfern aus der Unterfamilie der Borkenkäfer. Die Weibchen legen ihre Eier unter der Rinde der Wirtsbäume ab – deshalb nennt die Wissenschaft sie auch Rindenbrüter.
Borkenkäfer wie Buchdrucker, Waldgärtner und Kupferstecher bringen keine lebenden Bäume zum Absterben. Im ökologischen Kreislauf zählen sie als Destruenden. Das bedeutet: Sie nutzen und zersetzen schadhafte und kranke Bäume sowie Totholz. Damit erfüllen sie in der Natur einen wichtigen Zweck.
Das Aussehen und die Lebensweise
Ausgewachsene Kupferstecher messen zwischen 1,5 und 3 Millimeter. Ihr Panzer ist braun-schwarz gefärbt, nur kurz nach dem Schlüpfen erscheinen sie in hellem Braun.
Diese Borkenkäfer-Art ist auf Nadelbäume spezialisiert und lebt auf dem Eurasischen Festland. Sie nutzen Wirtsbäume im Flachland genauso wie im Gebirge. Die primären Wirtsbäume des Kupferstechers sind in erster Linie Fichten. Darüber hinaus bewohnt der Käfer
- Douglasien,
- Lärchen,
- Kiefern und
- Tannen.
Die Lebensweise der Kupferstecher
Kupferstecher überwintern in allen Entwicklungsstadien (Larve, Puppe, Käfer) im Holz. Dabei können sie auch starken Frost bis -10 Grad kurzzeitig überleben. Liegen die Temperaturen im Frühjahr (ab April) mehrere Tage hintereinander über der 15-Grad-Marke schwärmen die Käfer aus.
Sie pflanzen sich zwei- bis dreimal jährlich fort. Dabei legt das Weibchen 100 bis 150 Eier. Ein Weibchen kann also während eines Jahres für mehr als 100.000 Nachkommen sorgen.
Natürliche Feinde der Kupferstecher
Auch der Kupferstecher unterliegt dem ökologischen Kreislauf. So ernähren sich Buntspecht und Ameisenbuntkäfer von Larven und ausgewachsenen Tieren. Fadenwürmer und Milben tragen während des Ei-Stadiums zum Gleichgewicht der Population bei.
Die Schadwirkung der Kupferstecher
Wie bereits erwähnt hat sich der Kupferstecher auf Nadelbäume spezialisiert. In ursprünglichen Wäldern mit dichter, vielfältiger Vegetation kann er keine großen Schäden anrichten. Nur schwache und kranke Bäume fallen ihm zum Opfer.
Reine Wirtschaftswälder mit Monokultur kann er großflächig zugrunde richten. Die besondere Gefahr dieser Art von Borkenkäfer: Befallen Kupferstecher einen Baum, bleiben sie lange Zeit unbemerkt. Die Folge: Der betroffene Baumbestand muss schnellstmöglich und großflächig aufgearbeitet werden. Bleibt Holz länger liegen, hilft auch das Entrinden.
Unter folgenden Bedingungen gedeiht der Kupferstecher besonders gut:
- langanhaltende Temperaturen über 20 Grad Celsius,
- großflächig beschädigte Bäume, etwa nach Schneebruch oder Windwurf,
- Befall durch andere Schädlinge (zum Beispiel Buchdrucker).
Die einzig nachhaltige Lösung liegt in einer extensiven Nutzung naturnaher Mischwälder. Dazu gehört auch, dass Waldbesitzer ihren Bestand mit Jungpflanzen aufforsten, die einerseits rentabel und gleichzeitig dem regionalen Klima ideal angepasst sind. Keine leichte Aufgabe!
Vom wirtschaftlichen Schaden abgesehen, kann der Borkenkäfer dem Menschen nicht schaden.
Fazit
Der Kupferstecher gilt allgemein als Schädling und genießt einen entsprechenden Ruf. Trotzdem darf die Tatsache nicht vergessen werden, dass er wie viele andere Insekten auch eine wichtige Funktion im ökologischen Netz erfüllt.
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